Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Kind kann sich beim Schlafen nicht selbst beruhigen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Kind kann sich beim Schlafen nicht selbst beruhigen

Wolke32

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Hallo Frau Holtschlag, mein Sohn ist mittlerweile 18,5 Monate alt und wir haben wirklich massive Schlafprobleme. Er schläft in seinem Bettchen ein und kommt nachts zu mir ins Bett. Es hat bisher nur 2 Nächte gegeben, in denen er bis 6 Uhr morgens durchgeschlafen hat. Die Flasche nachts haben wir schon abgewöhnt und ich dachte kurz, dass es nun endlich besser wird. Aber aktuell wird er wieder alle 2 Stunden wach und v.a. in den Morgenstunden weckt er mich teilweise alle halben Stunden auf... Ich habe das Gefühl, das Hauptproblem liegt darin, dass er nie gelernt hat, sich selbst zu beruhigen. Kaum wird er nur ein bisschen wach, schreit er sofort los und hört nicht mehr auf bis ich bei ihm bin. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich bei jedem kleinsten Schrei (als er noch ein Baby war) immer sofort zu ihm bin, um ihn zu beruhigen, da er sonst ständig seine Schwester geweckt hätte.  Und an abends alleine Einschlafen ist garnicht erst zu denken. Sobald ich mich nur 1m vom Bett entferne, schreit er sofort los. Er schafft es auch nicht das Tagschläfchen an einem Stück zu machen, sondern er wacht nach 1h auf, dann muss ich zu ihm, damit er nochmal weiterschläft. Oder ich kann auch nachts nicht einach aufs Klo gehen, sondern muss mich zuerst vergewissern, dass er wirklich schläft und dann wie eine Katze hinausschleichen usw. Ich habe nun nach 19 Monaten einfach nur noch die Schnauze voll von diesem Schlafverhalten und ich war echt geduldig. Haben Sie einen Tipp für mich wie er lernen kann besser ohne mich auszukommen und lernt sich selbst zu beruhigen? Lg


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Wolke, Ihr Problem besteht nun schon so lange, dass ich empfehlen würde, es in einem persönlichem Dialog zu lösen. Noch ist Zeit, ihm zu helfen, dass er nachts entspannt schläft und tagsüber konzentriert spielen kann. Was man in der Nacht noch nicht kann, sollte man erst einmal am Tage erlernen. Das bedeutet, Sie sollten noch mal genau gucken, wie der Kleine am Tage Lösungen bei kleinen Problemen findet und wie sie ihm helfen, seine Gefühle zu regulieren. Wenn er ohne Sie auskommen soll, wäre es nach Möglichkeit gut, wenn der Papa nachts auf ihn eingehen würde und dann auch die dadurch entstehenden Krisen mit dem Kleinen gemeinsam meistern würde, ohne dass Sie parat stehen. Wenn der Kleine losschreit, sobald Sie sich vom Bett entfernen ist es gut, wenn Sie darauf eingehen, ihm danach aber wieder klar machen, dass er auch in seinem Bettchen schlafen kann. Begleiten Sie dieses Geschrei mit Liebe und Empathie, bauen Sie dabei auch kurz mal einen Überraschungseffekt ein, vermeiden Sie aber den Lerneffekt, dass man nur genug schreien muss, damit alles wieder so läuft, wie es in das Weltbild eines 18 Monate alten Menschen passt.  Es ist nun wichtig, dass der Kleine lernt, wie schön es ist, am Stück zu schlafen, auch damit alle wieder zufrieden sein können. Ob man das in diesem Alter allerdings nur mit theoretischem Hintergrundwissen schafft, wage ich zu bezweifeln. Eine persönliche Beratung und Begleitung würde hier auf jeden Fall Sinn machen. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag    


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