Jume
Guten Tag, Unsere 2,5 jährige Tochter verweigert seit Januar ihren Mittagsschlaf. Manchmal kommt sie sehr gut durch den Tag, manchmal knickt sie nachmittags ein und ihr Verhalten reicht von quengelig bis hin zum hysterischen Anfall. Selbst wenn wir überzeugt davon sind, dass sie den Mittagsschlaf dringend benötigt, schaffen wir es nie sie in den Schlaf zu bringen. Sie sagt selber, dass sie nicht schlafen will und steht immer wieder auf, was natürlich auch mit der Trotzphase zusammenfällt. Seit sie tagsüber nicht mehr schläft, ist auch der Nachtschlaf sehr viel schlechter. Sie ist regelmäßig bis zu 3 Stunden nachts wach und bringt dann insgesamt maximal auch nur 8 Stunden Schlaf zusammen. Nicht mal nach so einer Nacht klappt dann ein Mittagsschlaf. Wir sind alle durch diese Situation gestresst und übermüdet und wissen nicht wie wir aus diesem Teufelskreis ausbrechen können. Vielleicht wissen Sie Rat?Wir gehen täglich viel raus um genügend Tageslicht, Luft und Bewegung zu bekommen. Vielen Dank und herzliche Grüße
Guten Abend, In diesem Alter sind die Zusammenhänge komplex. Grundsätzlich kann man festhalten, dass ihre Tochter nicht besonders gut einschlafen kann und ziemlich sicher noch viel elterliche Co-Regulation dazu dazu benötigt. Mit viel Schlafdruck, also ohne Mittagsschlaf gelingt das Einschlafen wahrscheinlich unkompliziert am Abend. Aber das Wiedereinschlafen in der Nacht ist viel schwieriger da der Schlafdruck über Nacht abgenommen hat und wenn sie sich in der nächtlichen Wachzeit um regulierende. Wiedereinschlafhilfe bemühen, kann es passieren, dass Sie genau damit ihr Kind wach halten. 1. Ich empfehle, zur Förderung der Eigenregulation ein Kuscheltier mit Bedeutung aufzuladen. Tagsüber in Tröste- Entspannungs- und Beruhigungssituationen. 2. ist es wichtig, Führung zu übernehmen und eine kluge Abendroutine anzubieten. Dazu gehört frühes Abendessen, Spielzeit, Badezimmerzeit, Bilderbuchzeit, Herzenszeit, Schlafenszeit. 3. Die Herzenszeit findet im Dunkeln statt und soll dazu dienen Schlafbereitschaft beim Kind zu generieren. Sie kuscheln gemeinsam im Bett oder im Kinderzimmer, sie loben Sie für etwas am Tage, Sie sagen ihr, wie lieb Sie sie haben, Sie gehen noch mal den Tag durch in einfachen Worten und verbringen eine schöne, gute und genussvolle Zeit miteinander. (5-10 Minuten). Das Wichtige ist, dass sie sich dann verabschieden und sich zum Beispiel neben das Bett legen, sich weg drehen und sich um ihren Fake Schlaf kümmern. Warum? Ein schlafender Elternteil steht zur Regulation nicht mehr zur Verfügung und damit ermöglichen Sie Eigenregulation. Optimalerweise schläft sie mit ihrem Kuscheltier ein, ohne von Ihnen Hilfestellung zu erwarten. 4. schlecht schlafende Kinder mit nächtlichen Wachphasen sollten nicht alleine in einem Kinderzimmer schlafen. Bis die Eltern angereist sind, ist das Kind Glocken wach und lässt eine gesamte Schlafphase aus. Entweder sie schläft bei Ihnen im Schlafzimmer oder sie schlafen auf einer Matratze im Kinderzimmer. Beim nächtlichen Erwachen soll kein aufwändiges Trostverhalten erfolgen, sondern nur eine soziale Rückversicherung der Verweis aufs Kuscheltier und eine kurze Beruhigung "alles ist gut". Dann sollten Sie allerdings sich weg drehen und sich wieder ihrem Schlaf widmen und sie nicht mit aufwändigen co- regulierenden Maßnahmen vom Schlafen abhalten. 5. sie sollte nachts keine lukrative Aufmerksamkeit von den Eltern genießen, sondern ausschließlich eine kurze, soziale Rückversicherung und ansonsten demonstratives Schlafverhalten der Eltern erleben. 6. Wie schon erwähnt, ist es in diesem Alter eine komplizierte Angelegenheit Und bei längerem Andauern diese nächtlichen Wachphasen wäre es sinnvoll, professionellen Rat einzuholen. 7. Darüber hinaus empfehle ich Ihnen, wenn ihre Tochter wirklich nicht für Schlafen zu gewinnen ist, eine Mittagsruhe zu halten. Das kann mit Bilderbuch schauen, Toni Box, hinlegen und Geschichten erzählen, erfolgen. Ich wünsche Ihnen viel Geduld bei den anstehenden Schritten. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer