Zita
Hallo liebes Experten-Team, mein Sohn 1 Jahr genau wacht nachts stündlich bis alle halbe Stunde auf, weint sogar auf und ruft dann Mamammama, streckt seine Beinchen durch und schafft es nicht wieder von alleine in den Schlaf zu finden. Er hat noch NIE länger als 2 Std am Stück nachts geschlafen. Tagsüber stellt er gerade von 2 auf 1 Schläfchen um. Er läuft bereits seit einem Monat. Er ist kein guter Esser aber sehr aufmerksam und aktiv. Ein Wirbelwind. Ich stille ihn nach Bedarf und zu den Schläfchen in den Schlaf und dann auch zu den Aufwachphasen. Bzw er fordert dann auch die Brust nachts ein zum weiterschlafen. Da ich bereits 1 Jahr diesen Zustand habe, bin ich mittlerweile am verzweifeln, was es genau sein kann. Wir haben vieles probiert, zu heiß/zu kalt, white noise, mehr Tagschlaf, weniger Tagschlaf, viel Aktivität wenig Aktivität tagsüber und vor dem schlafen. Wir haben ein Einschlafritual: Zähne putzen, umziehen, Spieluhr, Buch lesen und dann ins Bett. Haben eine Salzlampe im Schlafzimmer und er schläft im Beistellbett neben mir. Ich freue mich auf einen ernstgemeinten guten Rat, wie unsere Nächte ruhiger werden können? Machen wir etwas Falsch? Übersehe ich etwas? Das Stillen bereitet mir keine Probleme, eher die Frequenz und das aufweinen nachts. Ich bin so müde und erschöpft und zweifle mittlerweile an meinen Mama-Fähigkeiten. Vielen Dank im Voraus!
Hallo liebe Zita, Guten Tag, Wenn ihr Kind zu jedem Schläfchen und beim Aufwachen und beim Zwischenerwachen in der Nacht das Ein- und Weiterschlafen mit Stillen verknüpft, ist das seine Einschlafwelt. Das menschliche Gehirn wacht immer kurz auf, wenn sich die Schlaftiefe ändert, also im Schlafphasenwechsel. Da er noch keine Idee vom selbstständigen Ein-und Weiterschlafen hat, meldet er sich und fordert den Weiterschlafservice ein. D.h. er möchte gemäß seiner Erfahrungswelt wieder in den Schlaf gestillt werden. Das ist eine sehr häufige und bekannte Problemstellung. Wenn Sie daran etwas ändern möchten müssten Sie ihm zeigen, dass Einschlafen auch ohne saugen und schlucken gelingen kann. Und zwar abends und auch tags. Es braucht eine neue altersgemäße Einschlafroutine und die Erkenntnis, dass kindliche eigenregulative Fähigkeiten her müssen. Ich empfehle ihnen dringend ein Kuscheltier einzuführen und zwar tagsüber in Tröste-, Entspannungs- und Beruhigungssituationen. (dauert Wochen bis Monate) Das Stillen wird deutlich vorverlegt (30 min) und dann gibt es ein ruhiges Schoßspiel im Schlafzimmer. Dazu empfehle ich ihnen mein Sortierkörbchen. Das beinhaltet einige unbekannte interessante Objekte welche gemeinsam untersucht und ausprobiert werden können. Das lieben auch alle meine Väter, da sie dann endlich wissen wie sie mit dem Kind interagieren können ohne Nahrung. Das dient dazu über die kindliche Neugier eine Situation der Akzeptanz herzustellen und der Müdigkeit einen Chance zu geben, dass sie auch beim Kind ankommt. Natürlich brauchte es dann noch eine ausführliche Schlafhinführung mit Tragen (gerne auch Schoß aber da wird es an die Brust wollen) singen, vom Protest ablenken, kleine Massage spielchen etc. halt Runterkuscheln. Dann legen Sie sich schlafnah mit ihm hin ZB Löffelchen mäßig und sie tragen natürlich etwas Hochgeschlossenes. Oder der Papa ist mit an Board und übernimmt nach dem Stillen, welches natürlich im Hellen außerhalb des Schlafzimmers stattfinden soll. Ihr Kind wird das nicht gut finden, denn er will seine Gewohnheiten leben und hat bereits seinen eigenen Willen entdeckt. Aber er kann lernen, dass Mama und Papa dabei bleiben und sich um seinen "Kummer der nicht erfüllten Erwartung" kümmert - halt anders als erwartet. Aber Sie brauchen keine Zustimmung erwarten, er wird maulen, meckern und motzen und das ist sein gutes Recht. Trotzdem kann er anders einschlafen lernen. Sie müssten es ihm anders zeigen und lehren mit Geduld, Empathie, Langmut. Übrigens noch eine kleine Anmerkung: ich würde in diesem Alter das Aufwachstillen ebenso abschaffen und stattdessen aufstehen. Denn das Aufwachstillen beeinträchtigt den Hunger und den Appetit zB für das Frühstück, etc. Alles Gute und Herzliche Grüße Herzliche Grüße Daniela Dotzauer