Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Extremes Einschlafproblem - Baby 6 Wochen schläft nur in Trage

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Extremes Einschlafproblem - Baby 6 Wochen schläft nur in Trage

SilviW

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Guten Tag, meine Tochter (6 Wochen) hat ein sehr großes Einschlafproblem. Ich stille sie voll, sie schläft an der Brust (wenn überhaupt) nur für wenige Minuten ein, wacht dann wieder auf (es wirkt also würde sie sich erschrecken) und schläft nicht mehr ein. Das passiert beim Stillen im Sitzen, aber auch im Liegen. Obwohl es still ist und ich mich nicht bewege. Im Kinderwagen findet sie fast gar nicht in den Schlaf, im Auto schreit sie die ganze Zeit und auch beim Tragen/Schaukeln im Arm/auf meinem Bauch kann sie nicht einschlafen. Sie schläft nur in der Trage, sodass ich sie dort tagsüber stundenlang habe, was sehr anstrengend und keine Dauerlösung ist. Beim Zu-Bett-Bringen schläft sie an der Brust ein (ohne Brust lässt sie sich nicht beruhigen), was aber dadurch 2-3 Std. dauert und mir absolut die Kraft raubt, zudem ich noch ein zweites Kind habe. Sie ist dabei ruhig, aber immer wenn sie die Brust loslässt und noch nicht im Tiefschlaf ist wird sie direkt ganz wild, sucht die Brust und fängt an zu schreien, wenn sie sie nicht bekommt. Einen Schnuller nimmt sie leider nicht. Ich war auch beim Osteopathen (u.a. auch weil sie sehr viel spuckt), was aber nicht geholfen hat. Pucken und White Noise hilft auch nicht.  Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht wie das weitergehen soll. Ich überlege schon abzustillen in der Hoffnung, dass sie dann ggfs. an der Flasche einschläft oder einen Schnuller nimmt, wenn es die Brust als Option nicht mehr gibt. Vielen Dank vorab für Ihre Antwort. Schöne Grüße


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Silvi, die Kleine findet sich in dieser Welt einfach noch nicht zurecht und ist schnell überfordert. Das Spucken ist auch ein Signal und hat etwas mit einer dauerhaften Überforderung zu tun. Ich denke, dass die Kleine auch viel niesst, Schluck auf hat und oft schnell atmet. Das hängt alles zusammen und damit zeigt sie, dass ihr Vieles zu schnell und oft auch zu intensiv ist. Ein Baby benötigt 5 Minuten, bis es eine Situation versteht. Das bedeutet,  Sie können erst nach 5 Minuten beurteilen, ob das Pucken hilft und das wird auch nur helfen, wenn Sie dabei aus dem Blickkontakt gehen und die Kleine sanft schaukeln sowie selber entspannt auf das Kind wirken. Ich beruhige die Kinder auch oft mit meiner eigenen, tiefen Atmung. Zum Abstillen kann ich Ihnen nicht raten, den Stillen hat einen so hohen präventiven Character, den man nicht aufs Spiel setzen sollte. Da halte ich eine persönliche Beratung für die kostengünstigere und sehr viel effektivere Variante. Ich würde die Kleine auf jeden Fall pucken, entweder in einem Pucksächchen oder mit einem Puckschal. Dann so auf dem Arm halten, dass sie nicht in die Streckung gehen kann und sanft wiegen. Wie ich das genau mache, zeige ich gerne via Zoom und ich habe es auch auf meiner Website unter Schlafberatungen beschrieben. Mit 6-8 Wochen hat Unruhe meist seinen Höhepunkt, sie ist aber kein Schicksal und ich helfe da gerne weiter.  Die Kleine hat derzeit eine Wachphase von unter einer Stunde, so dass 2-3 Stunden an der Brust auch für das Kind eine Überforderung darstellen. Bitte zeigen Sie Geduld und nehmen Sie Hilfe in Anspruch, wenn Sie merken, dass Sie kräftemäßig überfordert sind. Im Moment ist es auch wichtig, nicht zu weit in die Zukunft zu gucken, sondern in den Situation der Unruhe und des Dauerstillens nur das nahe Ziel, nämlich das Kind entspannt ablegen zu können, vor Augen zu haben. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und eine entspannten Abend, Margit Holtschlag        


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