Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Einschlafregulation durch Nuckel-Flasche - genügend Flüssigkeit tagsüber?

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Einschlafregulation durch Nuckel-Flasche - genügend Flüssigkeit tagsüber?

Alpen-Familie

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Liebes Team, Seit ein paar Wochen fällt unserem Sohn (18 Monate) der nächtliche Schlaf schwer. Er schafft es leider nicht selbstständig, nach einem Schlafzyklus wieder einzuschlafen, sodass er ca. alle zwei Stunden wach ist. Unsere größere Herausforderung ist aber, dass er sich nur noch mit der Nuckelflasche (Wasser) wieder beruhigen lässt.  Er trinkt so in der Nacht zwischen 500-700ml, sodass wir nachts die Windel wechseln müssen. Der Verdacht auf Diabetes wurde durch Urintest ausgeschlossen.  Wir haben das Gefühl, dass sein nächtliches Trinkverhalten auch dazu führt, dass er tagsüber sehr wenig trinkt. Wenn dann nur aus seiner Nuckelflasche und immer viel am Stück. Andere Trinkgefäße und Gläser meidet er seitdem. Aus diesen hat er früher immer sehr zuverlässig getrunken. Wir sind uns daher nicht ganz sicher, ob er nachts wirklich nur trinkt um sich zu regulieren und wieder einschlafen zu können, oder ob er wirklich noch Durst hat. Unsere Frage ist, wie bekommen wir gemeinsam mit unserem Sohn diese Herausforderungen gemeistert?  Wir sind uns bewusst, dass wir langfristig von der Flasche als Regulation wegkommen müssen, wie stellen wir aber gleichzeitig die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit tagsüber sicher? Es fühlt sich ein bisschen nach einem Henne-Ei Problem an und wir wissen nicht genau, wie wir anfangen sollen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Alpen-Familie, gut, dass Sie einen frühkindlichen Diabetes ausgeschlossen haben. Der Kleine ist nun schon so groß, dass er merken könnte, wenn die Blase drückt, was ihn zusätzlich am Schlafen hindert. Auch das Wickeln ist ja sehr störend. Ich würde Ihnen empfehlen, die Nuckelflsche gemeinsam mit ihm zu entsorgen, am besten sie schenken Sie einem kleineren Kind in Ihrem Umfeld. Bereiten Sie den Kleinen etwas darauf vor, erklären Sie, dass er schon aus dem Becher trinken kann.. Die Flasche hilf ihm nicht, sie bringt ihn nur um seine für das Lernen so wichtige Nachtruhe. Bieten Sie ihm nachts Wasser aus dem Becher an und halten Sie den Kleinen mit seinem gefühlsmäßigem Durcheinander aus. Bleiben Sie nett, klar und kompromissbereit. Also verlassen Sie kurz mit ihm dem Raum, bieten Sie ihm Wasser aus dem Becher an, wiegen Sie ihn sanft. Die Flasche aber sollte nicht mehr auffindbar sein. Der Kleine wird dann auch wieder am Tage trinken, er wird nicht freiwillig verdursten. Legen Sie Ihren Schwerpunkt in der Interaktion bewusst auf etwas anderes, z.B. gemeinsames Singen, Massage, lesen,.... Es wird bestimmt ein paar schwierige Nächte geben, aber das Leben besteht nun mal auch aus Krisen und unsere Kinder haben es verdient, dass wir ihnen zeigen, wie man mit lieben Menschen durch schwierige Situationen hindurchgeleitet werden kann.  Wenn Sie da als Eltern Support brauchen, stehe ich dazu in einer Beratung gerne zur Verfügung. Sie werden sehen, um so klarer Sie in Ihren Botschaften und auch in Ihrer Verantwortung für diesen kleinen Menschen sind, um so schneller und leichter wird die im Moment wirklich unseelige Flasche der Vergangenheit angehören. Ich wünsche Ihnen viele berührende Momente mit dem Kleinen und viel Geduld, Margit Holtschlag            


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