Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Einschlafprobleme 17 Monate alt

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Einschlafprobleme 17 Monate alt

MiSaa

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Hallo, mein Sohn ist 17 Monate alt und schläft noch einmal am Tag. Wir sind von seinem Schlafverhalten eigentlich bis vor kurzem verwöhnt gewesen, aber seit 2 Wochen funktioniert das Einschlafen einfach nicht mehr. Geändert haben wir nichts. Während er nach ein paar Minuten im Schaukelstuhl im abgedunkelten Zimmer gut einschlafen konnte, klappt das gar nicht mehr. Er ist richtig müde, macht seine Augen zu, aber kurz vor dem Einschlafen, wenn nur noch der Funke fehlt, dreht er sich weg, wird sauer und will aufstehen und direkt zur Tür raus und spielen. Dabei hat er die Augen zu und atmet schon gleichmäßig, aber plötzlich wird er wieder wach. Weder abends noch mittags klappt das Einschlafen momentan und wir haben dann einen aufgedrehten müden Zwerg hier, der richtig aggressiv wird, wenn man mit ihm wieder Richtung Schlafzimmer geht. Somit zieht sich der Abend extrem in die Länge und er ist abends 3 Stunden länger wach als gewohnt. Auch können wir den Tag so nicht mehr planen, da wir nicht wissen, wann er endlich schlafen wird. Davor war unser Tag wie folgt getaktet: 6-7 Uhr aufwachen, zwischen 11-12 Uhr Mittagsschlaf, zw. 19-20 Uhr Nachtschlaf. Haben Sie einen Rat wie wir wieder zu einem Rhythmus kommen? Ist sein Mittagsschlaf zu lang (1.5 bis 2 Stunden )? Sollen wir den Mittagsschlaf aussetzen? Wir brauchen momentan für jeden Schlaf mehrere Anläufe. Im Bett oder im Schaukelstuhl will er nicht bleiben, kein Buch anschauen, er will dann nur noch raus aus dem Zimmer und wir lassen ihn dann auch, sonst gibt es Drama. Über Tipps wären wir sehr dankbar. Viele Grüße


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Misaa, der Kleine lernt gerade sehr viel Neues und das beschäftigt ihn auch in der Nacht. Das mit dem aufstehen und spielen wollen meint er nicht so ernst, wie Sie denken. Für ihn ist das nur eine Art, seine Eindrücke zu kompensieren. Der kleine Zwerg wird deshalb agressiv und weint wenn Sie Richtung Schlafzimmer gehen, weil er erst in dieser Situation registriert, wie müde und fertig er schon ist. Da löst sich dann seine Anspannung, nach all den Abenteuern und Entdeckungen. An diesem Punkt ist es wirklich wichtig, dass Sie Klarheit ausstrahlen und ihm signalisieren, dass Sie ein bischen besser wissen was er braucht als er selber. Ich würde auch mal gucken, wie viel Spielzeug Sie haben und ob man das reduzieren kann. Ausserdem würde ich zwischendurch Pausen einbauen, auf dem Schoß, im Kinderwagen, im Hochstuhl. In Ihren Abenden spiegelt sich der Tag und da sollten Sie genau hingucken. Abend hilft nur noch, dass wir als Eltern immer ein bischen klüger, weiser und vorrausschauender sind als unsere Kinder. Bei den mehrene Anläufen würde ich mich auch kurz aus der Situation ausklinken, dann aber rasch wieder zu meinem eigentlichen Ziel zurück kömmen. Der Überraschungseffekt reicht oft, um die Kinder wieder in den richtigen Film zu bringen. Zeigen Sie bei den Dramen Geduld, Güte und ein bischen Langeweile.  Ich würde auf keinen Fall den Mittagschlaf aussetzten, dann hat sein kleines Köpfchen ja noch weniger Pausen. Für eine weitere Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, herzliche Grüße, Margit Holtschlag        


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