Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Einschlafen/Durchschlafen mit 26 Monaten

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Einschlafen/Durchschlafen mit 26 Monaten

Hanna1988

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Sehr geehrte Frau Holtschlag! Meine Tochter ist mittlerweile 26 Monate alt. Das Thema 'Schlaf' war bei uns schon von Beginn an etwas schwierig. Bis vor etwa 3 Monaten hat die Kleine bei uns im Familienbett geschlafen. Nun sind wir umgezogen und haben das als Anlass genommen sie an ihr eigenes Zimmer + Bett zu gewöhnen.  Derzeit ist es so, dass wir sie zwischen 19:15-19:45 Uhr ins Bett bringen. Das Einschlafen dauert seit kurzem wieder 1 Stunde oder auch etwas länger (wir waren schon mal bei ca. 30 min). Ich sitze neben ihrem Bett am Boden und lege meine Arme um sie (wie bei einem Nestchen), streichle sie ein bisschen und warte bis sie eingeschlafen ist. Ich habe dabei oft das Gefühl, dass sie viel Körperkontakt braucht. Sie sucht ständig nach meinen Armen, dem Hals, Brust,... Mich stört dieses 'Gefummle' mittlerweile schon etwas (v.a. wenn es Richtung Brust geht). Ist sie dann eingeschlafen, gehe ich raus. Nach ca. 2 Stunden wird sie das erste mal wach. Ich gehe wieder zu ihr ins Zimmer und beginne das 'Einschlafritual' von neuem. Das machen wir dann noch etwa 2-3x. Wahrscheinlich wär es noch öfters nötig. Allerdings kaputuliere ich dann irgendwann und lege mich zu ihr ins Bett. Dann schläft sie nämlich deutlich ruhiger und entspannter. Da ich nun wieder zu arbeiten begonnen habe, sind die Nächte ziemlich anstrengend. Ins Elternbett möchten wir sie eigentlich nicht mehr mitnehmen, da uns das als Rückschritt erscheint. Aber so sitze ich gefühlt ständig neben ihren Bett um sie wieder in den Schlaf zu begleiten, bzw. lege mich eben dann zu ihr. Das ist auf Dauer auch keine gute Lösung.  Mein Freund versucht auch sie hin und wieder ins Bett zu bringen bzw. steht auch in der Nacht auf, allerdings toleriert sie ihn meistens nicht. Da beginnt sie richtig zu schreien. Letztendlich gehe dann doch meistens ich wieder, weil wir so schneller zumindest zu ein paar Stunden Schlaf kommen. Haben Sie vielleicht ein paar Tipps oder Ratschläge, wie wir das Einschlafen beschleunigen bzw. das Durchschlafen fördern können? Bzw. wie schaffen wir es langfristig, dass sie alleine in den Schlaf findet? Ist es denn noch im Rahmen, dass sie so oft in der Nacht wach wird? Wenn ich mich mit anderen Eltern unterhalte, schlafen deren Kinder gefühlt schon ewig durch... Vielen Dank für Ihre Hilfe!


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Hanna, Sie schildern eine sehr kräftezehrende Situation, die so allen Familienmitgliedern etwas von der Freude am Tag nehmen kann. Den Körperkontakt, den die Kleine im Moment braucht, würde ich durch eine abendliche Massage ersetzten, das ist eine bewusste Handlung, die man als Abendritual geniessen kann. Beim Einschlafen würde ich ihr meine Präsens zeigen, aber nicht mehr die körperliche Nähe, mit Ausnahme von Händchen halten. Wenn sie dann eingeschlafen ist, würde ich ihr ein zuverlässiges Zeichen geben, so dass sie weiss, dass ich auch gegangen bin. Das die Kleine  so schwer einschläft, könnte aber gut im Tag begründet liegen, und den würde ich mir gerne noch mal genauer angucken.  Ihr Gefühlt bei dem "Gefummel" ist richtig und ich würde es auch nicht mehr erlauben. Sie wird sonst nicht lernen, dass eine Frau auch "Nein" sagen darf, wenn ihr jemand an die Brust geht. Der Papa sollte sie erst einmal Mittags zu Bett bringen, und wenn er das Abends macht, sollte er mit ihr alleine sein. Wenn Sie in dieses Ritual eingreifen, glaubt die Kleine vielleicht wirklich, dass Papa das nicht kann. Sie weiss aber gar nicht, wie schön ein Abendritual mit Papa sein könnte. Mit 26 Monaten haben sich vielleicht auch schon ein paar Verhaltensmuster manifestiert, auf man noch mal genauer gucken sollte. Es wäre daher evtl. sinnvoll, noch eine weiterführende Telefonberatung von uns in Anspruch zu nehmen. Herzliche Grüße und eine enspannte Zeit, Margit Holtschlag


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