Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Einschlafbegleitung

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Einschlafbegleitung

Liselotte93

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Hallo, unsere Kleine (7 Monate) schläft am Tag ca. 13-14 Stunden (nachts ca 11, dann ein Vormittagsschläfchen, Mittagsschläfchen und Nachmittagsschläfchen). Soweit so gut, sie schläft gut und viel. Jedoch gibt es seit Geburt Probleme beim Einschlafen (nur Tagesschlaf, nicht abends). Sie findet so schlecht in den Schlaf, obwohl sie sehr müde ist. Wenn sie dann schläft, dann schläft sie auch ohne Probleme. Jedoch bereitet ihr das Einschlafen an sich extreme Probleme. Die Begleitung dauert manchmal bis 1,5 Stunden. Sie schläft tagsüber im Kinderzimmer im eigenen Bett, abgedunkelt. Sie ist jedoch gefühlt von sich selbst abgelenkt. Sie dreht sich ständig auf den Bauch, umklammert ihre Beichen, spielt mit der Bettschlange. Sie ist jedeoch so müde (Augenreiben, Gähnen, weinen). Erst wenn garnichtsmehr geht weint sie extrem und schläft dann vor Erschöpfung ein (auf unserem Arm). Wir sind leider ratlos, wieso ihr das Einschlafen am Tag solche Probleme bereitet :-(. Ruhig neben dem Bett sitzen und gut zureden, singen etc. hat noch nicht einmal funktioniert. Auch nicht mit ihr rumgehen oder ähnliches.  vielen Dank.  


Dr. Dotzauer

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Liebe Liselotte, Ich würde Ihnen eine Einschlafroutine (ER) ans Herz legen und keinesfalls erwarten, dass Ihre Tochter im Bett mit Ihnen daneben einfach so einschläft. Das kann später so sein aber zuerst einmal brauchen wir ein entspanntes Kind. In diesem Alter sind sie so interessiert an der Umwelt und halten sich mit allem wach, insbesondere mit Ihrem unruhigen Körper. Daher würde ich Folgendes vorschlagen: zB am ersten Tagschlaf nach 21/4 Wachstunden ist sie noch auf Ihrem Arm, sie tragen sie ruhig durch die Wohnung, ohne dass sie irgendwas von ihr wollen. "Hanging around" nenne ich das. ZB sie guckt nach vorne und sie machen ein wenig Haushalt, einarmig. Dann gähnt sie vielleicht nach 21/2 Wachstunden, sie gehen ins Schlafzimmer haben Sie aufrecht auf der Schulter und es beginnt ein Prozess: Sie sind leise- langsam - langweilig, singen und wiegen und dunkeln dann erst langsam das Zimmer ab. Ziel ist, dass sie ihr Köpfchen auf ihrer Schulter ablegt,  sie wäre dann schlafbereit, könnte dann in die Waagerechte rutschen, sich in die Ellenbeuge schnuffeln und dann sehr schlafnah mit Ihnen ins Elternbett gelegt werden. Leichte Seitenlage mit Rolle im Kreuz. Diese Form des "Runterkuschelns" wird am Anfang nicht gleich gelingen. Wichtig ist, dass Sie nicht in den Machtkampf gehen, sondern sie von Ihrer Verweigerungshaltung ablenken (zB andere Stimme, andere Position, noch mal kurz ins Helle gehen...etc) Sie soll nicht ins Schreien kommen, davor wird sie abgelenkt. Maulen Meckern Motzen ist ok, aber Schreien ist kontraproduktiv. Wenn das nicht innerhalb von 20/30 min gelingt - dann Exitstrategie: zb in die Trage. Nur nochmal zum Verständnis sie soll nicht 20/30 min schreien, sondern es sollte ruhig und friedlich gelingen. Die Vorbedingungen satt und müde sind natürlich klar, aber das Ruhigwerden ist eine Herausforderung. Wie kann es gelingen sich beim Beruhigen zu erreichen? Das ist Ihre Entwicklungsaufgabe. Ich bitte um Geduld und Langmut, aber diese Aufgabe ist sehr wichtig. Viel Erfolg dabei! Herzliche Grüße  Daniela Dotzauer


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