Vroni1990
Liebe Frau Dr.Dotzauer, Meine Tochter ist 8,5 Monate alt und befindet sich wohl gerade in einem Entwicklungssprung. Sie war noch nie eine besonders gute Schläferin und seit sie ca 5 Monate alt ist, haben wir auch tagsüber ein 30-Minuten-Schlafproblem - nach dieser Zeit wacht sie meist auf. Inzwischen habe ich es geschafft, dass sie nur vormittags nach 30 min wieder wach ist und meist dann nachmittags ca 1-1,5 Stunden schläft. Zurzeit schläft sie nur durch Einschlafstillen ein, herumtragen und Singen hat bis vor Kurzem geklappt, aber jetzt nicht mehr. Mein Mann darf sie gar nicht mehr in den Schlaf begleiten, sie schreit sich in Rage, obwohl sie ihn tagsüber sehr mag. Tagsüber ist sie ein wahrer Sonnenschein und ich widme ihr viel Zeit, und genieße das auch sehr. Nachts ist es momentan der Horror. Sie ist super unruhig, wacht ständig auf und lässt sich ausschließlich durch Stillen beruhigen. Sie nuckelt immer, bis der Milchspendereflex kommt, dann trinkt sie, und wenn ich sie abdocken will, lässt sie selbst los, dreht sich auf die andere Seite und schläft ein. Also KANN sie eigentlich selbst einschlafen, denke ich. Sie nimmt keinen Schnuller. Was kann ich tun, um dieses ständige nächtliche Stillen einzudämmen? Bei streicheln und gut zureden wird sie wütend, dreht sich theatralisch herum und schreit. Schreien lassen kommt niemals für mich in frage und ich zweifle stark, was richtig ist. Ich würde aber nach fast neun Monaten gerne mal wieder länger als 2-3 Stunden am Stück schlafen...Ich hoffe Sie können mir helfen! Dankeschön!
Liebe Vroni, Das Erwachen tags nach 30 min und das häufige nächtliche Erwachen hängt mit dem Alter und dem Schlafphasenwechsel zusammen. Wie ein Kind Ruhe Entspannung und Schlaf findet, hängt mit dem Verhalten der Eltern zusammen. Wenn Sie das Einschlafstillen als Einschlafassoziation verfestigen, haben Sie nachts beim Erwachen eine feste Erwartung des Kindes. Wird diese Erwartung nicht erfüllt gibt es Protest und damt rückt der Schlaf in weite Ferne. Mein Rat wäre es das Einschlafen vom Stillen zu trennen und eine Einschlafroutine ohne Saugen /Schlucken zu etablieren. Es hat bei Ihnen ja schon mal geklapt und daran würde ich anknüpfen. Wenn sie sich verweigert, wird sie abgelenkt, ihr gut zugeredet und trotzdem versucht ihr eine andere Einschlafwelt zu zeigen. ZB am ersten Tagschlaf dieser Zeitpunkt eignet sich besonders. Sie kann den ganzen Morgen essen nur nicht zum Einschlafen. Sie achten auf 3 Wachstunden also ein müdes, ein sattes und ein ruhiges Kind. Wenn sie ruhig bleibt wird sie einschlafen. Erst am Arm und bitte initial an die senkrechte Haltung denken und erst wenn Sie entspannt, soll Sie in die Waagerechte rutschen. und im weiteren Verlauf immer wacher abgelegt werden. Das Vorgehen in der Nacht bedeutet nicht bei jedem Erwachen zu stillen, sondern auch andere aufwändigere Beruhigungsmaßnahmen (Weiterschlafsprache) anzuwenden. Nur die haben erst eine Chance wenn sie das schon vom Tage kennt. Auch das Vertrautmachen eines Kuscheltiers tagsüber ist eine sinnvolle Maßnahme zur Eigenregulation. HG DD
Vroni1990
Eine Ergänzung noch: sie schläft nachts bei mir im Bett, tagsüber und Abends in ihrem Gitterbett.