Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Brust Weiterschlafhilfe nachts

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

zur Vita

Frage: Brust Weiterschlafhilfe nachts

MelanieW

Beitrag melden

Guten Morgen Frau Dotzauer, durch Ihre Forum Beiträge an andere  Mütter konnte ich schon einiges an Tipps  umsetzen.  Meine Tochter, knapp 10 Monate wacht  nachts regelmäßig ca. alle 2 Stunden auf  und verlangt die Brust (Weiterschlafhilfe). Wir haben es nun geschafft, dass sie ihre  Tagesschläfchen im eigenen Bett macht.  Sie schläft noch nicht ganz ohne Hilfe,  jedoch relativ schnell ein (kurz auf dem  Arm runter kuscheln, schh.., ablegen,  streicheln). Den Nachtschlaf beginnt sie nun auch im  eigenen Bett (halbe Std. vorher gestillt),  wacht jedoch nach 2 Stunden wieder auf.  Strategie: Sie wie beim Tagesschlaf OHNE  STILLEN zum Weiterschlafen zu bringen. Wenn dies klappt, nächstes mal Stillen und mit ins Elternbett (Nahrung wird dann  wahrscheinlich benötigt), danach die  2. Nachthälfte angehen. Macht dieses Vorgehen für Sie Sinn? Langsam sind wir sehr verzweifelt. Dankeschön, Melanie W.


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

Beitrag melden

Liebe Melanie, Vielen Dank für Ihre konkrete Beschreibung des Vorgehens. Ja, es macht auf jeden Fall Sinn. Ich habe allerdings noch ein einige Anregungen. 1. Dadurch, dass Sie das Einschlafen vom Stillen trennen, üben Sie mit ihrem Kind eine andere Entspannungsmöglichkeit. Das ist gut so und kann auch der Papa leisten/üben. zB auch am Wochenende am ersten Tagschlaf. 2. Sie sollten in Zukunft darauf achten, dass ihre Tochter mitbekommt, dass sie ins Bett gelegt wird. Sie sollte nicht ausschließlich nur durch Tragen und auf dem Arm einschlafen. Sondern verstehen, dass sie auf dem Arm der Eltern schlafbereit wird, dann aber im Bett leicht einschlafen kann. 3. beim nächtlichen Erwachen ist es wichtig, dass sie durch gestuftes Beruhigen erst einmal versuchen ihr Kind im Bett zu beruhigen. Mit Stimme: schschsch, Hand auflegen, Lage Veränderung (“bitte wenden"), popo klopfen,etc. Gelingt dies nicht. Nehmen Sie sie natürlich raus, bevor sie ins Schreien kommt, aber nicht automatisch sofort umhertragen, denn das ist noch anstrengender als Stillen.  4. Des weiteren ist es sinnvoll, ihr ein Übergangsobjekt (Kuscheltier) vertraut zu machen. Sie müssten es mit Bedeutung aufladen in Tröste und Entspannungssituationen ihr immer wieder anbieten. Es sollte sie durch den Tag begleiten, damit es auch eine Wertigkeit, Wichtigkeit und Bedeutung erlangt. Dazu braucht es Geduld und dies dauert Monate, ist aber ein wichtiger Prozess, denn dies fördert die Eigenregulation. Eigenregulation ist notwendig zum Durchschlafen. Sie wissen bestimmt, dass alle Menschen mehrfach in der Nacht aufwachen, das Problem ist das selbstständige weiterschlafen. Das braucht Übung und Geduld. 5. Vielleicht schlafen Sie mal eine Weile getrennt und der Pap kümmert sich um die erste Nachthälfte und bringt sie möglichst spät zum Stillen...(nur als Anregung) Alles Gute dabei und Herzliche Grüße Daniela Dotzauer


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.