Hoffnungsvoll17
Liebe Experten, Meine Tochter (11 Monate) kann seit ihrer Geburt nur einschlafen, wenn sie auf mir (quer über meinen Bauch) liegt und ich sie stille. Unter tags kann ich sie mittlerweile gar nicht ablegen, sonst wacht sie sofort auf. In der Nacht gelingt das Ablegen immer wieder, allerdings muss ich sie immer wieder zum Stillen hochnehmen, wenn sie aufwacht, damit sie wieder einschlafen kann. Anders lässt sie sich nur sehr, sehr selten beruhigen. Sie wacht oft 10 Mal oder öfter auf, was bei mir schon zu ziemlichem Schlafmangel führt. Ich stille sie eigentlich fast nur noch zum Einschlafen und oft und viel während der Nacht. Das große Problem an der Sache ist: Ich bin jetzt wieder schwanger (4. Monat) und schön langsam wird das quer über meinen Bauch liegen (mit Stillkissen) sehr unangenehm. Manchmal schlafe ich auch ein, während ich sie stille. Dann liegt sie stundenlang auf meinem Bauch (genauso wie unter tags). Ich habe etwas Angst, dass das schlecht für das (neue) Baby ist bzw. wird das nicht mehr gehen, wenn der Bauch größer wird. Seitliches Stillen funktioniert nur bedingt, weil sie dabei nicht gut einschlafen kann und damit insgesamt sehr unruhig und lange wach ist. Oft weint, quengelt und wälzlt sie sich dabei so lange, bis sie irgendwann dann doch einschläft oder ich sie doch wieder raufnehme, weil ich auch etwas schlafen möchte. Dass Papa sie hinlegt, haben wir schon ein paar Mal versucht. Dabei hat sie jedoch so lange geweint, bis ich wieder gekommen bin und sie gestillt habe. Dann ist sie immer sofort eingeschlafen, weil sie schon so müde und fertig war. Sie war immer schon eine sehr schlechte Schläferin. Seit sie etwa drei Monate alt war ist es leider kontinuierlich noch schlechter geworden. Bis vor ein paar Wochen ist sie zB beim Autofahren ab und zu eingeschlafen, das geht mittlerweile auch gar nicht mehr. Ich weiß auch noch nicht, wie das funktionieren soll, wenn ich im Krankenhaus entbinde, da sie ja nur bei mir einschlafen kann. Ich werde mich sehr um ein Familienzimmer bemühen, aber das ist bei uns leider nicht so einfach. Vielleicht haben Sie einen guten Rat für mich? Ich bin derzeit leider wirklich schon etwas verzweifelt. Danke schon mal vorab auf jeden Fall und alles Liebe!
Liebe Hoffnungsvoll, Ihre Tochter wird schon bald eine große Schwester sein, und dazu sollte sie dann auch die altersentsprechende Reife haben. Kinder haben Entwicklungsaufgaben, die sie chronologisch bewältigen müssen, damit wir sie als reife Menschen irgendwann in ihr Leben entlassen können. Ich denke, man kann der Kleinen zutrauen, dass sie sich von ihrem, doch sicherlich engagiertem Papa, ins Bett bringen lassen kann und man kann ihr auch zutrauen dass sie neben und nicht auf Ihnen schläft. Ein gesundes Bindungsverhalten besteht aus Nähe geben und sicherer Hafen für sein Kind sein sowie dem Zutrauen der Exploration. Das bedeutet, dass die Kleine sich mit lieben Menschen auch dann zureckt finden kann, wenn Sie gerade mal nicht können. Eltern sollten der Leuchturm für Ihre Kinder sein, und sie durch unsicheres Fahrwasser lotsen können. Sie sollten aber nicht zum Rettungsboot werden. Wir sollten genau gucken, ob die Welt, die wir unseren Kindern zeigen, zu der Welt passen wird, in der sie später zurecht kommen müssen. Kinder dürfen auch mal weinen und sie dürfen uns mitteilen, dass sie sich in einer Situation gerade nicht gut zurecht finden. Was sie dann brauchen sind Empathie, Verständnis und ein Leuchtturm, der auch im Sturm noch hell blinken kann. Das ist etwas ganz anderes, als dem vermeintlichen Willen der Kinder immer nach zu geben. Ich würde Ihnen vorschlagen, dass der Papa nun mit der Kleinen das Hinlegen zum Mittagschlaf übt. Am Tage ist das leichter als am Abend. Sie sollten da auf keinen Fall eingreifen, denn sonst wird sie lernen, dass es mit Papa wirklich nicht geht. Es kann sein, dass ihr somit viele schöne Momente mit Papa entgehen werden. In Bezug auf das Schlafverhalten würde ich auch noch mal genau gucken wollen, wie Sie am Tage in der Interaktion mit ihr sind. Lassen Sie "Mini"-Krisen zu? Reagieren Sie da bitte etwas langsamer als Sie das möchten und geben Sie der Kleinen Zeit, mal selber eine Lösung zu finden. Im Moment kann die Kleine sich ausschließlich über Sie regulieren, ich wünsche ihr, dass sie bald selber lernen wird, dass sie sich selber regulieren kann. Das wird ihr das Leben erheblich erleichtern und ihr helfen, ihre Entwicklungsaufgaben zeitgerecht zu bearbeiten. So, das war nun die einfache Antwort auf ein sehr komplexes Thema. Ich denke, es würde sich lohnen, dieses Thema auch noch mal in einem persönlichem Gespräch und mit dem Papa zu erörtern. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viele berührende Momente mit der Kleinen, Margit Hotlschlag
Cymbeline81
Hei, unser Großer war auch ein ganz schlechter Schläfer. Vorweg: mittlerweile schläft er wie ein Stein. Es wird also besser. Isst deine Tochter tagsüber viel? Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, musste ich unseren Sohn nachts abstillen, weil ich keine Milch mehr hatte. Ich wollte ihn allerdings nicht ganz abstillen, weil unsere ungeborene Tochter nicht überlebensfähig war und ich somit nach ihrer Geburt zwar wieder Milch, aber sonst kein Kind haben würde, das diese Milch trinkt. Das hat das Schlafverhalten schlagartig verbessert. Er hat nachts so viel getrunken, dass er tagsüber wenig Hunger hatte und dafür nachts alle 1,5h aufgewacht ist. Vielleicht ist das ja eine Schraube, an der ihr noch drehen könnt. Ansonsten fand ich die Expertenantwort nicht ganz so hilfreich. Der Papa wird vermutlich nicht tagsüber verfügbar sein und sicherlich kann man viel von Kindern erwarten, nur wenn sie das noch nicht können, kann man erwarten, was man will. Und wenn man das Kind nicht länger schreien lassen möchte (was häufig später Probleme mit sich bringt), dann bleibt einem nichts anderes übrig, als das Kind mit den funktionierenden Mitteln zum Schlafen zu bekommen. Eure Tochter macht das ja nicht, um euch zu ärgern, sondern weil es ihr noch schwer fällt, alleine in den Schlaf zu finden. Manche Kinder sind einfach so. Unser Großer ist sehr sensibel, hat viel geweint, wenn ihm etwas zu viel wurde und brauchte einfach ganz viel Sicherheit. Er ist mit fünf Jahren nun ein offener, lebenslustiger Junge, der sich gut selbst regulieren kann. Er verträgt immer noch nicht viel Lautstärke, aber er kann damit umgehen. Ich wünsch euch viel Geduld und eine gute Intuition für eure Kleine.
Die letzten 10 Beiträge
- Dauernuckeln
- Im Bett einschlafen 7 Monate
- Schlaf mit 15 Monaten
- Aktives Wecken
- Schlaf 8 Monate altes baby
- Zwillinge wachen nachts stündlich auf
- Kind (21 Monate) wacht morgens sehr früh auf
- Baby schläft nur mit feuchten Tuch am Körper ein
- Bald 4 Monate altes Baby möchte nichts verpassen
- Total schlechtes einschlafen 9 monate baby