Hummelqueen81
Mein Sohn ist nun 11,5 Monate alt und schläft leider noch immer nicht länger durch. Er wacht alle 2-3h auf und möchte die Flasche haben. Ich bin gerade dabei die Flasche zu entwöhnen und gebe ihm daher nur noch wenig Pulver mit der gleichen Menge an Wasser. Wir sind von 4 auf 2,5 Flaschen schon runter. Allerdings schaffe ich es nicht ihn ohne Flasche zum einschlafen bzw weiterschlafen zu bringen. Weder flüstern und gut zureden, noch singen, Kopf streicheln etc hilft. Am Tag schläft er 2x, jedoch meist auch nur mir der Flasche ein Wie schaffe ich es ihm die Flasche zu entwöhnen, sodass er seine Schlafzyklen zu verbinden lernt (ohne die Flasche)? Es ist wirklich sehr schwer und ich hoffe jede Nacht auf Besserung.
Guten Abend, prima, dass Sie den nächtlichen Milchkonsum reduzieren wollen und schon dabei sind die Flaschen zu verdünnen. Auch die Menge sollten Sie reduzieren und insgesamt möglichst nach hinten schieben. Das Ziel ist nachts gar keine Flüssigkeit mehr anzubieten, denn das gesunde Kind kann in diesem Alter lernen seine Kalorien sowie seine Flüssigkeit tags zu sich zunehmen. Der springende Punkt ist allerdings ein anderer. Sie sollten das Einschlafen vom Trinken trennen und üben wie schlafbereit werden auch ohne Flasche gelingen kann. Es geht darum, wie Ihr Sohn in die Entspannung kommen kann ohne schlucken und saugen. Also wie Sie als Eltern durch ihre Beruhigungsmaßnahmen und Wohlfühlinteraktionen ihm den Weg zur Entspannung zeigen können. Natürlich braucht es dazu günstige Randbedingungen: 1. er sollte sicher satt sein 2. er sollte sicher müde sein. Das sehen Sie an den Wachstunden je mehr, desto müder (4-5) 3. er sollte schlafbereit sein - also ruhig, zufrieden und wunschlos. Das ist der schwierigste Part und dazu braucht es eine kluge Abendroutine. Ein frühes Abendessen ermöglicht eine ausführliche Spielzeit, dann bettfertig machen auf der Wickelablage. Dort könnte er seine Abendflasche erhalten (normal konzentriert und normale Menge). Danach braucht es schlafhinführende Maßnahmen. In diesem Alter ruhiges Schoßspiel mit Objekte gucken (Sortierkörbchen) oder Fingerspiele etc. im abgedunkelten Zimmer, dort wo er dann auch schlafen soll. Ziel davon ist es dass er gähnt, Augen reibt und seine Müdigkeit spürt. Er sollte über die Neugierde gerne auf Ihrem Schoß sitzen und eben gerade nicht durch das Bett turnen, sonst spürt er seine Müdigkeit nicht. Erst bei deutlichen Müdigkeitssignalen machen Sie das Licht aus und tragen Ihn noch ein wenig umher, singen und reden leise und liefern Wohlgefühl. Verweigert er diese Maßnahme sollten Sie ihn ablenken und weiter ihn in die Entspannung locken. Kein Machtkampf - denn dann verlieren beide. Sehr schlafnah legen Sie ihn oder sich beide ab und helfen ihm beim einschlafen. In der Nacht versuchen Sie die Flaschen immer mehr auszuschleichen und schließlich abzugewöhnen. Ein weiterer Punkt ist die Eigenregulationsfähigkeit. Dazu sollte er grundsätzlich lernen sich seinen Schnuller selbst zu holen (falls er einen Schnuller nutzt). Und die Einführung eines Übergangsobjektes kann sehr hilfreich sein, allerdings muss dieses erst tagsüber mit Bedeutung und Vertrautheit aufgeladen werden. (In Tröste und Entspannungssituationen) Wenn er dann zunehmend selbstständiger einschläft, wird das nächtliche Essen immer unwichtiger und er kann lernen sich auch nachts selbstständig zu helfen (Schnuller, Kuschel nehmen, umdrehen und weiterschlafen) um sich von einer Schlafphase zur nächsten zu bringen. Aber dazu darf er keine anderen Erwartungen mehr haben, sonst fordert er sie ein. Auch die Umstellung von 2 auf 1 Tagschlaf ist hilfreich, dann hat er wesentlich mehr Schlafdruck. (er ist müder) Viel Erfolg und Geduld in dieser anstrengenden Phase Herzliche Grüße Daniela Dotzauer