Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby schläft keine Minute ohne mich

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby schläft keine Minute ohne mich

Ingrid2503

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Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer, Mein Sohn ist 5 Monate alt und schläft seitdem er 3 Wochen alt ist, keine Tag ohne mich. Abends lege ich mich mit ihm hin ( im Elternbett) und bleibe knapp eine Stunde liegen, bis er eine Schlaftiefe erreicht, bei der ich mich rausschleichen kann. Tagsüber benötigt er immer Körperkontakt und wacht nach spätestens 5 min auf, wenn ich ihm den nicht biete. Weder Kinderwagen, noch Wiege funktionieren und er schreit sich livide. Trage hat anfangs funktioniert, doch da ist es mittlerweile auch nur ein 10 min. Schlaf. Ich erfülle sein Bedürfnis, mich mit ihm ins Bett zu legen, doch bin ich ratlos, wie lange dies noch so geht, da ich ihm in seiner Wachzeit nicht gerecht werden kann (Haushalt, Hygiene etc.). Soll ich mit ihm "üben", oder gibt es einen Tag X an dem er alleine weiterschläft. Nebeninfo: Anfangs ging es nur mit Einschlafstillen. Mittlerweile bekommt er die Flasche und ein paar Minuten den Schnuller, bis er eingeschlafen ist. Er hat kurze Schlafphasen, versichert sich, ob ich noch da bin und schläft weiter. Können Sie mir ein paar Tipps geben, ob oder wie ich etwas anders machen kann?! Vielen Dank   


Dr. Dotzauer

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Liebe Ingrid, natürlich kann Ihr Kind alles von Ihnen lernen und Sie gestalten die Einschlafwelt Ihres Kindes. Dass Babys die Anwesenheit der Bezugspersonen zum Entspannen brauchen ist ja völlig normal. Man kann durch stabile Seitenlage und einer stützenden Rolle im Rücken auch für mehr Halt sorgen. Sodass nicht unterbrochen jemand neben dem Kind liegen muss. Er soll lernen, dass er bei Ihnen ganz entspannt wird, aber er bekommt das Ablegen noch mit und Sie könnten schon mal wegschauen oder wegdrehen und den Kontakt beim Einschlafen ein wenig auflockern. Das heimliche Wegschleichen hat ein häufiges Checking zur Folge (wie von Ihnen beschrieben),.Eigentlich soll er künftig mitbekommen, dass sie wegschauen dann wegdrehen, dann wegrücken und wenn das alles klappt auch weggehen. Auf jeden Fall braucht es dazu viel Geduld. Es ist unterschiedlich wann Kinder das lernen, da gibt es keine Regel manche lernen es auch nie. Es hängt wie gesagt von Ihnen ab wie sie das anbahnen. Schreienlassen ist natürlich keine Option, damit verschärft sich das Problem eher und er wird noch mehr klammern. Ich würde mit ihm üben, dass er sich auch wohl fühlt, wenn Sie zB weggedreht sind von ihm...auf den Tag X, an dem er alles selbstständig kann warten sie wahrscheinlich vergebens. Aber wie gesagt er kann alles lernen, am besten in kleinen Schroitten. Außer der Nähe der Bezugsperson beim Ruhigwerden gibt es noch viele andere Bedürfnisse, welche auch sehr wichtig sind zB Kontakt und Spiele, Späße und gemeinsame Freude. Ehrlicherweise sind diese Beziehungsthemen viel wichtiger als alle Haushalts- und Hygienethemen. Vielleicht kann der Papa sich auch einbringen, damit nicht soviel auf Ihnen lastet. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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