Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby frustriert durch Bewegungsdrang - weigert sich zu schlafen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby frustriert durch Bewegungsdrang - weigert sich zu schlafen

BisonHerde31

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Liebe Expertinnen, wir haben einige Baustellen mit unserer Tochter (6 Mon.): sie verweigert es tagsüber immer wieder zu schlafen - trotz enormer Müdigkeit. Sie mag weder in der Trage, noch im Auto, Bett, auf dem Arm, im Kinderwagen oder sonst wo schlafen. Oftmals dreht sie dann erst richtig auf und es dauert über 1h, bis sie schläft und dann selten länger als 30 Minuten. Dabei weckt sie jedes noch so kleine Geräusch, sodass selbst Essen zur Zitterpartie wird. Desweiteren lässt sie sich abends nur von mir als Mama ins Bett bringen (19:30) und wacht bis 23-24 Uhr ständig auf. Ab da ist sie dann meist komplett wach und macht bis 5 Uhr die Nacht zum Tag. Sie wacht dann entweder auf, weil sie sich ständig von links nach rechts, vom Rücken auf den Bauch dreht und dabei wach wird, oder weil sie im Schlaf anfängt zu spielen. Dann wird nur noch über sich selbst gemeckert und nichts hilft. Weder Schnuller, noch Nähe, Brust, Flasche, Tragen - nichts. Sie befindet sich in einer Endlosschleife aus Bewegungsdrang, Müdigkeit und Frust darüber. Da wir keine Familie in der Nähe haben, um die kleine mal abzugeben, sind wir entsprechend fertig. Sie ist an sich ein sehr fröhliches und aufgeschlossenes Kind. Ihr Tag ist routiniert und sie spielt viel und gern. Ansonsten läuft sie im Alltag mit, aber hat eher wenige Reize. Der KiA meinte, das würde sich verwachsen und empfahl uns Viburcol zur Beruhigung, doch davon gähnt sie zwar vermehrt, weigert sich aber dennoch zu schlafen und ist gefrustet weil sie natürlich müde ist. Was können wir tun?


Dr. Dotzauer

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Hallo, Sie beschreiben das typische Leben eines 6 monatigen Kindes. Das ist in der Tat eine sehr anstrengende Phase. Sie können noch nicht sehr viel zu ihrer eigenen Beruhigung beitragen, sie müssen erst lernen wie ruhig werden und entspannen geht (von ihren Eltern). In der Regel wird geschriien oder sich bewegt und rumgeräubert, was die Eltern auf den Plan ruft um zu unterstützen. Soweit alles normal. auch das Erwachen nach 30 min gehört leider dazu. 1. Schlafverweigerung: dabei geht es darum das Kind in die Entspannung zu locken und zwar bei günstigen Randbedingungen. Diese sind: 1. ruhiges Kind (Vorschlafruhe) 2. müdes Kind  (2 (morgens) 3 (abends) Wachstunden) 3. sattes Kind   (definitiv satt geworden im Vorfeld des Einschlafens ohnen dabei einzuschlafen) 4. Abdunkeln Dann mit einer immer gleichen Einschlafroutine am ersten Tagschlaf beginnen: (singen und wiegen) Kind unbedingt senkrecht halten, selber leise, langsam und langweilig sein und Wohlgefühl verbreiten. Bei Protest: Ablenken durch Positionswechsel, andere Stimme, ggfs. nochmal ins Helle gehen...Schreien möglichst nicht zulassen.  Wenn sich KKind entspannt und Kopf ablegt, dann Kind in die Waagrerechte rutschen lassen auf dem Arm und dann gemeinsam hinlegen zB Elternbett in ein Nestchen. Exitstrategie: wenn es nicht gellingen mag (20-30 Min) dann in die Trage nehmen und marschieren. Dieses "Runterkuscheln" ist ein wichtiger Prozess, es geht darum seinem Kind den Weg zur Entspannung zu zeigen und möglichst keinen Einschlafkampf zu etablieren.     


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