Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby 8 Monate - nachts stündlich bis zweistündlich wach

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby 8 Monate - nachts stündlich bis zweistündlich wach

Lisasoltau

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Hallo ihr lieben,  mein Sohn ist nun 8 Monate und nachts jede Stunde bzw. wenns gerade gut läuft alle Zwei Stunden wach (und das leider schon seit den 3. Monat). Er braucht die Brust zum weiterschlafen (ich stille voll und stille auch in den Schlaf (aber tagesschläfchen gehen auch im Kinderwagen, trage, federwiege)) also ist er dann zum Glück nur ganz kurz wach. Leider geht es gerade an die Substanz. Liegt es nur am einschlafstillen? Muss ich das aufgeben? Was kann ich tun 😬 Vielen Dank schon jetzt, liebe Grüße Lisa 


Dr. Dotzauer

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Hallo Lisa, Das nächtliche Erwachen im Schlafphasenwechsel  ist ein ganz normales Phänomen. Jetzt kommt es auf die Einschlafassoziation, also die Einschlafgewohnheiten ihres Kindes an. Wenn ihr Kind nur mit  Einschlafstillen ("saugen-schlucken") oder mit Bewegung (Trage,Kiwa,Federwiege) gelernt hat einzuschlafen, wird es das  im Erwachensfall einfordern. Es adressiert sich an Sie "hilf mir mit dem Weiterschlafen - ich kanns nicht alleine". Ihr Kind schläft elterngesteuert ein. Wie schaut da jetzt ein Ausweg aus? 1. Kind muss schrittweise lernen selbstgesteuert ein- und weiterzuschlafen. Dazu sollten Sie Einschlafroutinen etabieren, die nichts mit Stillen und nur wenig mit ausschleichbarer Bewegung zu tun haben. Das Stillen vom Einschlafen trennen. Also am ersten Tagschlaf beim satten Kind (im Vorfeld gestillt) und müdem Kind (21/2-3 Wachstunden) und ruhigem Kind (Vorschlafruhe) im abgedunkelten Zimmer, senkrecht auf dem Arm "runterkuscheln" schon umhertragen und singen und leise-langsam-langweilig Entspannung vermitteln.  erst dann in die Waagerechte und anfangs schlafend aber bald zunehmend wacher ablegen oder gemeinsam hinlegen. Das muss geübt werden damit ihr Kind eine Ahnung davon bekommt wie Entspannung und locker lassen auch gelingen kann ohne stillen. Diese Einschlafroutine dann auch abends beim Einschlafen zur Nacht das Stillen ersetzen. Dies einige Zeit üben. 2. Dann kann die Nacht angegangen werden. Es wird nicht automatisch zum Weiterschlafen gestillt, sondern gestuft beruhigt mit "Weiterschlafsprache":  schnell am Kind sein, schschs-Laute, Handauflegen, "bitte wenden" (Lageveränderung siehe mein IG-Acount), schuckeln, Popo klopfen, nochmal wenden, hoch nehmen, beruhigen, wenn alles nicht hilft dann erst stillen. Das ist mühsam, geht am Anfang nicht, dann zäh, dann etwas besser ... Nicht gleich die ganze Nacht sondern erstmal die erste Nachthälfte zB bis 24.00 Uhr  dann stillen und danach überleben wie gewohnt. Wenn die erste Nachthälfte besser ist, dann die 2. Nachthälfte. Am besten wäre es wenn der Papa so vertraut wäre, dass er mithelfen kann. zB Abends ins Bett bringen und die erste Nachthälfte übernehmen . Das ist natürlich bei einem so häufig gestilltem Kind erstmal nicht denkbar, kann aber werden. Aber nicht mit Geschrei und Abwehr sondern mit Ablenken, Wohlgefühl und einer Verbindung die nicht "saugen-schlucken" heißt. Alles Gute dabei und herzliche Grüße Daniela Dotzauer


Lisasoltau

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Vielen lieben Dank! Dann üben wir jetzt mal. Liebe Grüße 


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