Sarina-
Guten Tag Frau Dr. Dotzauer Diese Frage wurde vermutlich schon oft gestellt, jedoch finde ich leider keine auf anhieb. Unser Sohn ist heute 8 Monate alt geworden und schläft in seinem Babybett mit Schlafsack direkt neben mir. Er schläft grundsätzlich gut und meistens auch durch. Nun wünscht sich mein Mann, dass wir den Kleinen in seinem eigenen Zimmer schlafen lassen. Ich kann sein Wunsch gut nachvollziehen und verstehen. Vermutlich wäre auch ein guter Zeitpunkt. Jedoch bricht es mir, schon nur beim Gedankem daran, das Herz. Ich muss sogar jedes Mal weinen. Nun bin ich etwas verzweifelt. Ich würde gerne meinem Mann seinen Wunsch erfüllen, da er sich das Ehebett und besseren Schlaf zurück wünscht. Unser Sohn würde sogar vermutlich auch gut klarkommen damit. Und auf der anderen Seite macht es mich als Mutter sehr sehr traurig, da ich den Kleinen einfach noch zu sehr vermissen würde und die ganze Nacht aufs Babyphone starren würde. (Ja, ich weiss, es wären ja nur ein paar Meter, aber trotzdem, dies sind meine Gefühle und es beruihgt mich, ihn atmen zu hören). Dazu kommt, dass wir im April umziehen. Wäre es eine Möglichkeit bis dahin zu warten oder wäre es besser noch in der alten Umgebung? Nun möchte ich Sie anfragen, ob Sie uns als Familie einen Rat haben der für alle Stimmig sein könnte? Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Guten Tag Sarina, Also Verzweiflung würde ich gar nicht aufkommen lassen. Fakt ist Sie haben ein gesundes Kind, welches mit 8 Monaten gut schläft. Da haben Sie schon mal viel geschafft und das dürfen Sie genießen solange Sie wollen. Sollte Ihr Partner Veränderungswünsche (Kind ausquartieren) haben, ist das verstehbar, aber in diesem Alter nicht unbedingt sinnvoll. Wenn er ungestört schlafen möchte, könnte ja er im Kinderzimmer schlafen. Wenn Sie jetzt umziehen und das Kind in einer völlig fremdemn Umgebung auch noch alleine lassen, werden Sie Schlafprobleme bekommen. Bevor ein Kind ausquartiert werden kann, muss man dem Kind selbstständiges Ein-und Weiterschlafen beibringen. Andernfalls rennen Sie nachts beim normalen Schlafphasenwechsel rüber ins Kinderzimmer, indem Sie dann ein völlig aufgelöstes Kind vorfinden, das sich dann nur wieder im gemeinsamen Bett beruhigt. Nebenbei bemerkt ist das Kind dann bei ihnen im Bett und nicht mehr daneben. Das dürfte der Partner noch störender empfinden.. Beim Eltern werden geht es ja nicht um Wunscherfüllung, sondern um das Verstehen und Fördern der kindlichen Entwicklung und Regulation. Er ist oder kommt jetzt in das Alter in dem er versteht, dass er alleine ist oder sich fremd fühlt. Das "fremdeln" bezieht sich nicht nur auf Personen sondern auch auf Situationen. Daher achtsam mit den fremden Situationen umgehen und sein Kind langsam daran gewöhnen. Wenn ihr Sohn bisher neben Ihnen geschlafen hat, könnten SIe ihn zB immer weiter wegschieben und beim nächtlichen Erwachen möglichst wenig helfen, da Sie ja im Falle des Kinderzimmers gar nicht mehr helfen können. Vorgehensliste: 1. selbstständiger einschlafen lassen zB durch sich wegdrehen 2. Eigenregulation fördern Kuscheltier angewöhnen und selbstständiges Schnullerhandling (falls vorhanden) üben. Mehrere Schnuller ins Bett, Schnuller in die Hand, tagsüber üben. 3. beim nächtlichen Erwachen zunehmend weniger helfen, möglichst nur noch verbal, schschsch, das geht auch auf die Entfernung 4. Immer weiter wegschieben und möglichst nachts ihm den Rücken zudrehen. Damit er immer mehr lernt sich selber zu helfen. 5. Wenn eigenes Zimmer, anfangs mit im Zimmer auf Matratze schlafen und ihn lehren, dass beim nächtlichen Erwachen alles noch genauso wie beim Einschlafen ist. 6. Sie lehren ihn Schnuller und/oder Kuschel zunehmen, sich umzudrehen und weiterzuschlafen. 7. dann rutschen Sie sie Matratze immer weiter weg und helfen immer weniger 8. Wenn er dann toleriert, dass Sie beim abendlichen Schlafenlegen, sich verabschieden und rausgehen, dann kann er auch selbstständig ein und dann auch selbstständig weiterschlafen. Und dann ist das eigene Zimmer auch kein Problem mehr für ihn. Alles Gute Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
Sarina-
Liebe Frau Dr. Dornach Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Wir haben dies gleich zusammen besprochen. Da wir beide zu gleichen Teilen für die Kindenbetreuung zuständig sind, ist es für uns wichtig, dass es für alle Familienmitglieder stimmt. Uns hat es verunsichert, da die meisten in unserem Familien- und Freundeskreis ihre Kinder früher (vor 8 Monaten) ins eigene Zimmer ausquartiert haben. Wir sind sehr dankbar über Ihren Fahrplan und werden diesen entsprechend umsetzen. Liebe Grüsse Sarina
Sarina-
Korrektur: Frau Dr. *Dotzauer (bitte entschuldigen Sie)
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