Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby 7 Wochen alt

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby 7 Wochen alt

beime23

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Hallo!  mein Baby ist 7 wochen alt und schläft nachts schon relativ gut. Sie schläft, wenn's funktioniert, in ihrem eigenen Bettchen neben dem Ehebett ein. Irgendwann will sie gestillt werden, dann hole ich sie zu mir ins Bett und da bleibt sie dann den Rest der Schlafzeit. Was ich auch umstellen möchte, da ich sie komplett ans Bettchen gewöhnen will. Nur habe ich um 3 Uhr nachts keine Kraft mehr, das folgende Spiel durchzuziehen: Das schwierige bei uns ist das EINschlafen an sich. Ich stille- sie schläft ein- schläft 5 min und Wacht schreiend auf. Dann beruhige ich sie- stille wieder-sie schläft für 5 min- Wacht schreiend auf.. usw in der gleichen Reihenfolge mehrmals. So geht das mehrere stunden. So läuft das tagsüber manchmal, bis sie irgendwann mal tief einschläft und für 1-2h durchschläft.  Das gleiche Einschlafproblem haben wir auch vor allem abends, bis es letztendlich nach 2-3 Stunden endlich klappt, dass sie tief einschläft. ich wippe, nehme sie hoch, stille, sie schläft ein, ich lege sie schlafend ab. 5 min später wieder geschreie und das ganze geht von vorne los. Was kann ich hier tun? Ist sie überreizt? Ich gehe viel mit ihr spazieren weil das Wetter schön ist.. kann das zu viel für sie sein?  danke im Voraus 


Dr. Dotzauer

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Guten Tag, Es wäre sinnvoll wenn Sie Ihrer Tochter insbesondere tagsüber auch andere Einschlafmöglichkeiten zeigen und darauf achten, dass sie gerade nicht an der Brust einschläft. Dazu könnte sich der erste Tagschlaf eignen. Sie wacht aus der Nacht am Morgen auf und wird gestillt. Am besten beide Seiten damit sie sicher satt ist. Insgesamt sollte sie maximal 1 Std wach sein und dann braucht sie für ihr Morgenschläfchen nach 1 Stunde ja nicht schon wieder essen, sondern muss ruhig werden und sich entspannen. Jetzt könnte eine Einschlafroutine ohne stillen, mit etwas tragen, singen und wiegen und "Ellenbeuge schnuffeln" sie schlafbereit werden lassen, Sie könnte abgelegt werden, am besten in eine modifizierte Rückenlage: nämlich etwas seitlich, stabil gelagert mit Handtuchrolle im Rücken quasi als Armersatz. Das wäre eine ideale Situation, aus der sie nicht nach 5 min die Brust im Mund vermisst. Für das Saugbedürfnis könnte man ihr auch den Schnuller geben, dann könnte sie liegen bleiben und weiterschlafen. Grundsätzlich muss man sich mit dem Weiterschlafen auseinandersetzen, denn insbesondere am Tage bestehen viele Leichtschlafphasen (REM-Schlaf) welche zu häufigem Zwischenerwachen führen. Bei diesem Zwischenerwachen, sollte man schnell am Kind sein, eine Lageveränderung durchführen ( bitte wenden) und eine Weiterschlafsprache etablieren, welche nicht notwendiger Weise Stillen bedeutet. Popo klopfen, umdrehen, schschsch, Augen zu streicheln. Es geht ja um weiterschlafen und nicht um essen. Die Eltern zeigen ihren Kindern ihre Einschlafwelt. Wenn Sie das Einschlafen grundsätzlich mit stillen verknüpfen, vermisst sie jedesmal die Brust im Mund wenn die zwischenerwacht. Darüberhinaus wird der Papa dann beim Einschlafen vom Kind als wenig hilfreich erlebt und auf Dauer ausgebootet. Ich würde darauf achten, dass sie richtig ißt ohne vorzeitig "wegzuschlafen" mit Streicheln, Stimme, Füßchen kneten. Vorallem liegt es am Stillzeitpunkt, wenn sie zum Stillen schon lange (1 Std) wach war wird sie dabei einschlafen. Wenn sie gerade geschlafen hat und hungrig ist passiert das eher nicht.  Sie könnte zB auch in der Trage schlafen zB am 4. Schläfchen des Tages, am Vorabendschlaf.Dann wacht sie hungrig auf und kann wieder gut trinken ohne sofort wieder wegzuschlafen. Am besten Sie führen mal eine Weile ein Schlafprotokoll (Downloadbereich meiner Website) dann gewinnen Sie einen Überblick über die Schläfchen und die Stillangebote. Dann wird es für Sie klarer, und dann in Folge auch für Ihre Tochter. Sie vermeiden damit die ständigen Mischzustände: zu müde um richtig zu essen und zu hungrig um richtig zu schlafen. Das ist zwar für die erste Zeit völlig normal, aber wenn sie Essen und Schlafen besser auseinander halten und andere Beruhigungsstrategien etablieren, tun Sie sich leichter.  Natürlich darf Sie abends oder nachts an der Brust einschlafen, das ist ja notwendig für die Nacht,  aber ich würde sie nicht an das Dauernuckeln an der Brust gewöhnen. Altersgemàßes Schlafen: 10-11 Std Nachtschlaf und ca 4 Tagschläfchen jeweils ca 1- 2 Std. Alles Gute für Sie und Ihre Kleine  Herzliche Grüße Daniela Dotzauer  


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