Giu76
Hallo liebe Experten, mein Sohn ist 7 Monate alt und wir haben immer noch enorme Ein- und Durchschlafprobleme. Wir haben bereits ein ruhiges Abendritual mit Flasche, waschen, umziehen, kuscheln und dann ins Bett ablegen. Es dauert trotzdem eine Stunde, bis er mit einschlafbegleitung (popo klopfen, Händchen halten und sch-Geräusche) einschläft. Dann schläft er nur eine halbe Stunde, wird wach und das Theater fängt von vorne an. Das geht solange, bis ich auch ins Bett gehe. Erst schlief er im Beistellbett, dann bei uns im Bett (das ist aber für mich nicht erholsam) und nun haben wir sein Babybett ins Schlafzimmer gestellt, da das Beistellbett zu klein ist. Er geht meistens um 19/19:30 Uhr ins Bett, wird im 30min tackt wach bis ich um ca. 22 Uhr ins Bett gehe und schläft dann so bis 0 Uhr/1 Uhr und möchte zu uns ins Bett. Ich hole ihn dann auch rüber (davon möchte ich aber weg kommen) und zum wiedereinschlafen benötigt er eine Flasche und wieder eine intensive Einschlafbegleitung. So um 4/5 Uhr wird er wieder wach und benötigt wieder eine Flasche und eine einschlafbegleitung und schläft bis ca. 7 Uhr morgens. Tagsüber schläft er leider auch nur 3x 30min mit ebenfalls intensiver Einschlafbegleitung. Der Versuch ihn zum weiterschlafen zu animieren scheitert jedes Mal. Wie kriege ich es hin, dass er schneller und selbständiger einschläft und vor allem länger schläft? Wie schaffe ich es, dass er die komplette Nacht in seinem Bett verbringt? Ich brauche dringend Hilfe und Tipps.
Hallo liebe Mama vom 7 Monate alten Baby mit Ein-und Durchschlafproblemen. Ruhige Einschlafrituale, welche vom Trinken getrennt sind, sind schon mal eine gute Idee. Grundsätzlich wünschen Sie sich eine weniger aufwändige Einschlafbegleitung. Dazu müssen alle Randbedingungen möglichst günstig sein. D.h. der Entspannungsprozess beim sicher satten und sicher müden (2-3 Wachstd) Kind sollte so gestaltet werden, dass er wirklich auch ruhig und schlafbereit wird, bevor er ins Bett kommt. Im Bett angelangt sollte der Schlafbegleitungsprozess langsam immer weniger werden. Sie nehmen die Co-Regulation zurück, damit Ihr Sohn schrittweise mehr eigenregulative Fähigkeiten entwickelt. Konkret heißt das, ihn näher an den Schlaf heranzubringen, bevor Sie ihn ablegen. Ist er optimal ruhig, könnte er im Bett auch schneller einschlafen. Natürlich haben Sie sich miteinander schon etwas an das Händchenhalten/Popoklopfen gewöhnt und Sie können es nur reduzieren, wenn er näher am Schlaf dran ist. Also kritischer "Stimmungscheck" ... ist er wirklich schlafbereit? Nur dann legen Sie ihn hin, sich vielleicht daneben und versuchen nur noch verbal zu unterstützen. Er kann auch ein Kuscheltüchlein-/tierchen in die Hand nehmen, welches er anfangs wahrscheinlich ablehnt, oder (Vorsicht!) sich damit erneut wach spielt.... In diesem Alter ist auch eine Lagerungsrolle als Nestchen oft hilfreich. Er fühlt sich dann nicht so haltlos und unsicher, sondern stabiler. Es sollte sich sehr den Schlaf wünschen. Das Aufwachen im 30 Minuten Takt liegt daran, dass er mit Ihnen (Einschlafbegleitung) einschläft und ohne Sie aufwacht. Er kontrolliert und möchte so aufwachen, wie er eingeschlafen ist, daher bittet er Sie ständig um seine gewohnten Einschlafhilfen. Das ist nur dann nicht mehr notwendig, wenn Sie neben ihm liegen. Da muss er sich nicht mehr um Ihr "Wegschleichen" kümmern und läßt sich in den tieferen Schlaf fallen. Des nächtens ist er momentan 2 Flaschen gewöhnt, was durchaus altersgemäß ist. Diese können im Verlauf der nächsten Monate schrittweise verdünnt, reduziert und ausgeschlichen werden. Er kann lernen ausreichend Kalorien und genug Flüssigkeit am Tage zu sich zu nehmen. Das Problematische ist ja Ihre erneut aufwändige Begleitung. Und auch davon können Sie nur schrittweise weg kommen. Über die Schrittgröße entscheiden Sie tagtäglich von neuem. Immer weniger klopfen, weniger Handhalten, mehr Kuscheltuch, Schnuller..und gleichzeitig verbal beruhigen, auch mal etwas maulen und motzen aushalten, aber aufpassen, dass er nicht ins Schreien kommt, sonst haben beide verloren. Ein wirklich guter Trick für das Weiterschlafen ist das "bitte wenden", also eine Lageänderung zB von einer Seite auf die andere drehen. Das machen auch die Großen, wenn sie weiterschlafen wollen. Die Kleinen müssen das erst lernen, denn sie haben meist andere Einschlafassoziationen - also andere Vorstellungen vom Weiterschlafen. Gelingen kann das "bitte wenden" aber nur wenn er noch nicht richtig wach ist. Sie sollten ihn beim Aufwachen erwischen, umdrehen und weiterschlafen. Klappt anfangs selten, in Folge immer öfter. Wichtig ist die schnelle, prompte aber moderate Weiterschlafhilfe. Ich wünsche Ihnen alles Gute und schicke herzliche Grüße Daniela Dotzauer