Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby 11 Monate: stündliches Aufwachen und massiver Durst

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby 11 Monate: stündliches Aufwachen und massiver Durst

TheRoad97

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Hallo, unser Sohn ist 11 Monate alt. Er ist motorisch entwicklungsverzögert, hat einen erhöhten CK-MB Wert von 13000, Jactatio capitis, einen primären Makrozephalus, derzeit laufen DNA Untersuchungen für Muskel- und Stoffwechselerkrankungen, es besteht der Verdacht auf eine Muskeldystrophie oder Mitochondriopathie.  Er wacht nachts stündlich auf und hat massiven Durst, er trinkt in der Nacht bis zu 900 ml Folgemilch (Hipp Bio Combiotik 3). Er ist zudem sehr dünn und leicht für sein Alter, er ist 73 cm groß und wiegt gerade 9000 Gramm, er hat so gut wie keinen Babyspeck. Mein Mann und ich wissen nicht, wie wir ihm helfen sollen, nachts besser zu schlafen. Wir füttern ihn nachts quasi permanent, das geht schon seit Wochen so, er bekommt tagsüber (morgens bis abends) bis zu 4 Gläser Brei, trotzdem ist er nachts nicht satt.  Er ist so müde, dass er beim trinken einschläft. Haben Sie eine Idee, was wir versuchen könnten, damit sich die Situation verändert? Viele Grüße   


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, das ist kompliziert und nicht in ein paar Sätzen zu verändern. Sie sollten Ihr Vorgehen eng mit Ihrem Kinderarzt absprechen. Ihr Kind hat in jedem Fall seine Gesamtkalorien auf 24 Std. verteilt.  4x Brei tagsüber und 900 ml Milch in der Nacht. Grundsätzlich sollten Sie dahin kommen, dass er seine Haupt Kalorien tagsüber zu sich nimmt. D.h. dass er auch tagsüber Milch trinkt zB. am Morgen, und am Abend zusätzlich, sodass diese Mahlzeiten schon mal nicht in der Nacht passieren müssen. Natürlich kann ihr Kind auch nachts noch ca 2x trinken, aber das kontinuierliche Nahrungsangebot in der Nacht ist auf Dauer problematisch. Meistens wird nachts nicht aus Hunger getrunken, sondern das Trinken wird als Wiedereinschlafhilfe genutzt. Ihnen erscheint es als Durst, das Flaschetrinken kann aber einfach auch  gewohnheitsmäßig zu Zwecken des Weiterschlafens eingefordert werden. Das ist ein häufiges Phänomen auch bei ganz gesunden Kindern. Dass er nachts dann müde ist und immer wieder an der Flasche einschläft ist nicht verwunderlich sondern Konzept.  In Ihrem Fall sollten Sie das Fütterregime eng mit Ihrem Kinderarzt absprechen und zusätzlich das Ein- und Weiterschlafen auch ohne Flasche üben. Also unabhängig von allen Kalorien, kann jedes Kind auch lernen aus der Ruhe und Entspannung heraus einzuschlafen ohne gleichzeitig zu essen.  Das sind wichtige Zusammenhänge und um Ihre Situation zu verändern braucht es kleine Schritte. Aber wie gesagt in Absprache mit den behandelnden Ärzten. Alles Gute für Sie und herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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