Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Am Limit

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

zur Vita

Frage: Am Limit

lauri1988

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Hallo liebes Team Mein Sohn ist gestern 1 Jahr geworden. Schlafen war schon immer schwierig- erst nur an der Brust, dann abgelöst in der trage und mit wildem schuckeln. Wir sind nun soweit, dass er runter gekuschelt wird und dann in seinem Bett einschläft mit meinen Haaren in den Händen- seit 3 Tagen mit einem Zopf einer Perücke an einem schnuffeltuch 🙈🙈 obwohl die einschlafsituation gleich ist wie die aufwachsituation, kann er einfach keine schlafzyklen verbinden. Er wacht nach 45-60 min auf und schreit direkt furchtbar - manchmal hilft ein wenden und Schnuller erneut geben, manchmal ist er nicht zu beruhigen und ich hebe ihn kurz hoch. Ich wünsche mir nichts mehr als 3-4 std Schlaf am Stück. Hungrig ist er nicht, er isst hervorragend alle Mahlzeiten mit und vom Tisch. Abgestillt wurde er mit 11 Monaten (stündliches nuckeln nachts- Trugschluss, dass er besser schlafen würde. Aber abstillen hat super geklappt ) und trinkt nachts 1-2 mal Wasser, wenn ich ihn gar nicht beruhigt bekomme (Flasche steht neben ihm, mehrfach gezeigt, nimmt er sich aber nachts nicht selber- morgens wenn er wach ist jedoch schon). Er wacht einfach die gesamte Nacht max. Jede Stunde auf… er wacht morgens gegen 7 auf und wird abends gegen 18:45/19:00 hingelegt. Wenn ich ihn früher hinlege, also alles um 30/45 min nach vorne verschiebe, ist er dann gegen 20/21 Uhr eine Stunde wach und witzig drauf und wir beginnen von vorne. Das wirkt bei ihm wie ein nickerchen. Abendessen gibt es meistens gegen 17:45. dann wird Zähne geputzt, (gebadet)


Dr. Dotzauer

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Guten Tag, Ja sie wissen schon sehr viel und bemühen sich maximal, das wird in dem 3 teiligen Fragebereich deutlich. Ich würde mir professionellen 1:1 Rat holen, zB in den Ambulanzen der sozialpädiatrischen Zentren oder Erziehungsberatungsstellen. Denn wie Sie sehen ist es keine Frage des Wissens, sondern der Umsetzung. Ihre Limit-Situation ist sehr verständlich, aber nicht in ein paar Sätzen zu verändern. Gerne kann ich ihnen schreiben was ich dazu denke: 1. Das Tuch-Zopf ist sein Übergangsobjekt, er nutzt es aber nur diskret, letztendlich scheint er Sie als "interaktives Kuscheltier" zu nutzen und Sie übernehmen den Beruhigungs und Einschlafjob für ihr Kind. Ich würde im Bedarfsfall immer wieder auf das Tuchzopf verweisen und nicht den Einschlafjob für das Kind ünbernehmen. 2. Tagsüber abdunkeln! Nachts nicht stockdunkel, soll Umrisse von Mama sehen 3. bei andauern der Problematik auf einen Mittagschlaf umstellen, das erhöht den Schlafdruck - das Einschlafen wird leichter. Das Weiterschlafen muss trotzdem gelehrt werden. 4. Kein Einschlafkuscheln , sondern gerne viel Kuscheln außerhalb des Bettes, also  "Runterkuscheln" zur Schlafhinführung, aber nicht Kuscheln zum Einschlafen. Sondern sich Verabschieden, gerne mit letztem Lied und dann Wegdrehen und Fake schlafen, also nicht mehr zur Regulation zur Verfügung stehen. Damit ermöglichen Sie das Erlernen eigener Einschlafstrategien. 5. Kinderbett ganz ans Mamabett, damit er Mama sieht und beruhigt ist. 6. Lieber in seinem Bett lassen, denn es besteht das Problem, dass im gemeinsamen Bett immer die Elternteile sich um das Weiterschlafen kümmern und nicht die Kinder. Wenn gemeinsames Bett - dann eigenes Nestchen. 7. Kein Wasser zur Verfügung stellen. Saugen-Schlucken ist das falsche Konzept. Sich an Tuch-Zopf hinschnuffeln wäre das Richtige. 8. Kuscheln mit Mama nicht als Aufwachbelohnung einsetzen, sondern nur soziale Rückversic herung und Verweis auf Tuch-Zopf. (Hife zur Selbsthilfe) 9. Nachts nur kurz sozial rückversichern alles ist gut, Verweis auf TuchZopf und ansonsten weiterschlafen. Alle Bemühungen Ihrerseits das Kind zu beruhigen und zium Weiterschlafen zu bringen, halten in erster Linie wach. Daher: "alles ist gut , dreh dich rum und nimm Tuchzopf - schnarch,schnarch..." 10. Ich weiß, dass das alles nicht so leicht ist, aber eigentlich können Kinder alles lernen. Wenn sie etwas nicht lernen, muss man (professionell) hinschauen warum nicht. Selber ist man meist betriebsblind, daher mein Rat zu einer professionellen Außensicht. Alles, alles Gute wünsche ich Ihnen Daniela Dotzauer


lauri1988

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umgezogen, ruhige Musik, Sortierkörbchen, kurzes Buch lesen bis er signalisiert, dass er sich zu mir umdrehen will und auf den Arm will, kuscheln kuscheln kuscheln- ich bin währenddessen super langweilig :). Das lesen und kuscheln dauert insgesamt  maximal 20 min bis ich mich verabschiede und ihn hinlege und er schläft auch innerhalb von 10 min ein mit dem schnuffeltuch Zopf in der Hand. In seinem Bett aber bei uns im Zimmer. Wir haben das Bett weg von unserem Bett gestellt vor 4 Wochen, aber nur so 2 Meter- alleine in seinem Zimmer habe ich noch nicht gemacht, da ich so viel aufstehen muss. In seinem Zimmer schläft er aber tagsüber die ersten 30 Minuten. Schläfchen waren bis vor 2 Wochen 30 min gegen 10 und dann mit mir zusammen 1/1,5 std gegen 13:30. seit 2 Wochen schläft er gegen 10:30/11:00 eine halbe Stunde in seinem Bett und dann hole ich ihn schnell hoch, Kuschel mich mit ihm hin und er schläft dann noch mal 1-2,5 std. auch hier schafft er es trotz der gleichen Taktik wie abends nicht, die gesamte Zeit bei sich im Bett zu schlafen. Früher/später hinlegen hab ich auch schon versucht, keinen unterschied. Mittagessen gibt es nach diesem Schlaf.  Abends hole ich ihn dann meistens gegen 11/12 Uhr weil er nicht zu beruhigen ist, zu uns ins Bett- aber auch hier schläft er die gesamte Nacht nicht länger als 1,5 std am Stück. Er hat durch unseren Weg gelernt, ohne meine intensive Unterstützung einzuschlafen- aber auch das hat keine Besserung gebracht. 


lauri1988

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Ich habe sogar singen Summen oder Spieluhr weggelassen um zu sehen, ob das auch einen Einfluss darauf hat, dass die aufwachsituation eine andere ist- ohne Erfolg.  Sprünge, Regression, zahnen, krank sein, das alles kann es nicht sein, da es IMMER so schlecht ist mit dem schlafen.  Wir haben eine enge Bindung, es wird tagsüber viel gelacht, viel gekuschelt, viel gespielt. Ich habe jetzt 4 Wochen ein Kuscheltier überall mit hin geschleppt und es in alle Situationen im Alltag eingebaut,  damit er eine Bindung aufbaut, aber nachts interessiert ihn das nicht. Genauso wenig wie sein Schnuller- obwohl er leuchtet und wir geübt haben, wie man ihn sich nimmt und in den Mund steckt- was er tagsüber super kann- ab dem Nachtschlaf wacht er auf und brüllt direkt los, es ist kein Wachwerden und umlegen oder so vorhanden. Er findet nicht alleine in den Weiterschlaf.. tagsüber schläft er im hellen, abends im dunklen/ seit dem die Tage heller werden im halbdunkeln- falls das wichtig ist. Er hatte nie einen Schlafsack an aber auch das habe ich vor 3 Monaten angefangen- hilft auch nicht. Weder beim Mittags- noch beim Nachtschlaf wirkt er zu wenig müde oder übermüdet- das habe ich auch schon getestet. Die Schlafbrücke unterstützen funktioniert nicht, weil er direkt so fürchterlich schreit. Auch kurz abwarten bringt nichts, da er direkt richtig weint- Mehrfach probiert, ob er vielleicht doch von alleine wieder einschläft. 


lauri1988

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Auch ein Handauflegen, kurz alles ist gut reicht nicht- er weint zu viel- obwohl ich innerhalb von Sekunden da bin sobald ich am Babyphone sehe, dass er sich rührt. Können Sie mich unterstützen? (Entschuldigung Sie die ganzen Kleinigkeiten- aber ich habe mich durch Ihre ganzen Tipps gelesen, bevor ich Sie behellige :)) Ich weiß nicht mehr weiter.. Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus, Lara


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