ElliW
Guten Morgen, ich habe tatsächlich schon 2 Fragen diesbezüglich gestellt. Bin aber leider verzweifelt und brauche noch Tipps oder einen Rat. Meine Tochter, 11 Monate alt, hat immer im Kinderwagen oder auf den Arm geschlafen. Nachts klappt es super im Bett. Mein Mann war aufgrund eines Unfalls zu Hause und wir haben es so genossen. Sie war immer ausgeglichen und nachts hat sie gut geschlafen. Nun ist mein Mann auf Reha 4 Wochen und ich binot 2 Kindern alleine. Ich war blauäugig zu denken, ich könne meine Tochter nun tagsüber schnell ans Bett gewöhnen. Nun stehe ich da. Sie protestiert und weint. Ich muss das eben sitzen und Hand halten. Trotzdem weint sie. schläft dann ein aber wacht nach 30 Minuten auf und ich muss sie wieder versuchen zum schlafen zu bringen. Also sitze ich da genauso mindestens 1 Stunde und meine große Tochter ist auf sich allein gestellt 2 mal am Tag. Was nicht geht.Das wollte ich ja ändern, sonst hätte ich es mit im Arm schlafen bei behalten können. Von der großen kenn ich das nicht, nach einschlafbegleitung schlief sie immer lange. Die Nächte werden nun unruhiger und auch am Tag ist sie maulig durch zu wenig Tag Schlaf . Ich bin super angespannt und genervt. Und auch traurig, weil ich Angst habe durch das Prozedere nun ihr Schaden zu zufügen und ihr Urvertrauen zu zerstören. Muss ich nur weiter Geduld haben und üben oder was kann ich sonst tun? Vielen Dank für die Antwort und ihren Rat.
Liebe Elli, ich weiss nicht, ob Sie die Fragen an mich gestellt hatten. Als erstes möchte ich betonen, dass man das Urvertrauen eines 11-Monate alten, sicherlich schon sicher gebundenem Kind, nicht so leicht erschüttern kann. Man erschüttert es auch nicht, wenn man mal etwas streng ist und dem Kind die Grenze des Machbaren aufzeigt. Neben einer guten Bindung sollten wir unseren Kindern auch Krisensicherheit mit auf dem Weg geben, und die bekommt man nur, wenn man erfahren darf, dass man mehr kann als man selber von sich denkt. Solange Sie genervt sind, können Sie der Kleinen nicht die Sicherheit geben, die sie benötigt, um sich auf den Schlaf einzulassen. Versuchen Sie hier ruhig zu bleiben und das Ganze ein wenig mit Humor zu sehen. Und Geduld, mit Gelassenheit gepaart ist natürlich auch wichtig. Auch bei Ihnen würde ich erst einmal auf den Tag gucken und darauf achten, wie viele "Mini-Krisen" Sie so erlauben oder ob Sie die Kleine bei jedem kleinen Konflikt direkt "erlösen". Geben Sie ihr schon hier Zeit, selber eine Lösung zu finden. Legen Sie die Kleine dann mit aller Klarheit in ihr Bettchen, wenn sie weint, trösten Sie sie oder nehmen Sie sie einfach noch mal heraus. Begleiten Sie dann das Weinen und vertrauen Sie darauf, dass, wenn sie Ihnen alles "erzählt" hat, Sie sie wieder zurück legen können. Das kostet am Anfang Zeit, aber Lernen braucht nun mal Zeit und es geht ja um das große Ziel, mehr Zeit für jede Einzelne zu haben. Es ist nicht so, dss die Kleine nicht im Bett schlafen "will", sie kann es schlichtweg noch nicht. Damit das Procedere insgesamt leichter wird, ermöglichen Sie beiden Kindern mehr freies Spiel. Seien Sie hier präsent, aber geben Sie auch Chancen, selber Ideen und Lösungen zu finden. Weniger ist für Kinder oft mehr. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, Herzliche Grüße, Margit Holtschlag
ElliW
Nachtrag. Ich traue mich auch gar nicht mehr das Haus zu verlassen, weil ich Angst habt das sie dann im Auto oder Kinderwagen schläft und erst Recht das Bett ablehnt. Das geht seit einer Woche so und wird nicht besser
Die Kleine kann nicht bestimmen, was Sie zu erledigen haben. Trauen Sie ihr zu, dass sie das schafft. Sie leht das Bett auch nicht ab. Manche Kinder weinen, wenn Sie ihr Bett sehen, weil ihnen erst dann bewusst wird, wie müde sie schon sind. Man weint dort am meisten, wo man sich am sichersten fühlt. Margit Holtschlag