Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Abendritual, Protest und Mamas Unsicherheit

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Abendritual, Protest und Mamas Unsicherheit

Fräulein Christine

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Liebe Frau Dr. Dotzauer, unser Sohn ist 14 Monate, schläft im Familienbett und wird noch in den Schlaf gestillt. Die Nächte sind sehr durchwachsen. Wir haben eine Tages-Rhytmisierung und einen Kuschel eingeführt. Im nächsten Schritt möchte wir d. Einschlafstillen abschaffen u. zum "alleine einschlafen" übergehen. Wie gehe ich mit Protest und meiner Unsicherheit um? Die Brust wegzunehmen wird wohl nicht ohne Tränen gehen.Wir haben ein festest Abendritual, ich singe immer das gleiche Schlaflied, wobei er aber nicht ruhig wird sondern sich windet und durchdrückt und klar zu verstehen gibt "Mama pack die Milch aus". In die Armbeuge geschnuffelt hat er sich noch nie.Jeder versuch etwas zu ändern brachte viel weinen und schreien - das Gegenteil von Entspannung.  Drehe ich mich weg von ihm, wie sie empfehlen, fängt er auch an zu weinen. ist im Arm Weinen ok? Breche ich irgendwann ab? Ist "gleich ins eigene Bett" zu viel auf einmal oder genau das Richtige? Ich bin sehr unsicher. Die Foren (insb. das von Dr. Posth) sind voll davon, dass nur Familienbett und Einschlafstillen richtig sind. Dass ein Kind eben die Nähe braucht, am Besten bis ins Vorschulalter. Einerseits habe ich ein furchtbar schlechtes Gewissen, Nähe zu verwehren nur damit Mama besser schläft. Andererseits bin ich dauermüde und meine Zündschnur ist kurz. schlimmer noch: auch mein Kleiner hat Augenringe bis zum Knie. Was ist richtig? Wieviel kann ich von meinem Kind verlangen? Danke, dass Sie den langen Text gelesen haben.  Herzliche Grüße  Christine 


Dr. Dotzauer

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Liebe Christine, Wie Sie mit ihrem Sohn umgehen, wann und wie oft sie stillen und auf welche Art und Weise sie Nähe leben steht nicht in Foren, sondern in ihrem Herzen. Vorweg möchte ich klarstellen, dass Bindung und Beziehung nicht abhängig ist vom Stillen, sondern von der Feinfühligkeit und Vorhersagbarkeit des elterlichen Verhaltens, von der Gewissheit sich sicher, geborgen und einzigartig zu fühlen und von dem elterlichen Beziehungsangebot. Sonst hätten flaschengebende Eltern, Väter oder Nichtstillende ein Problem... Nein Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben, dass Sie müde sind und etwas verändern wollen. Nur ist es ziemlich komplex sein Kind in die Entspannung zu führen, insbesondere wenn er etwas anderes möchte als Sie. Dass er dann schreit und seine Erwartungen,Wünsche und Gewohnheiten durchsetzen möchte ist ganz normal und kindgerecht. Wie machen Sie es denn am Tage, wenn er nicht gewickelt werden möchte? Am besten Sie halten den Wiederstand etwas aus (sie wickeln trotzdem), Sie lenken ihn gutmütig ab und vorallen reden Sie ihm gut zu. Da würden Sie ihn doch auch nicht sinnlos schreien lassen - nein Sie kümmern sich um das Problem. Und genauso geht es beim Schlafen. Nicht sinnlos schreien lassen, sondern sich kümmern. Er sollte zum Einschlafen satt, müde (5-6 Wachstunden) und ruhig (schlafbereit) sein. Das ruhig/entspannt sein ohne saugen-schlucken ist ungewohnt aber lernbar. 1. das Stillen vorverlegen, Bilderbuch/Objekte gucken ruhiges Schoßspiel, Licht aus, tragen, singen, kuscheln HG DD


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