Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

22 Monate alter Sohn wacht nachts immer zur selben Uhrzeit auf und kann nicht weiter schlafen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: 22 Monate alter Sohn wacht nachts immer zur selben Uhrzeit auf und kann nicht weiter schlafen

Bibi786

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Hallo Mein 22 Monate alter Sohn wacht nachts fast immer um etwa 3 Uhr auf (egal, wann er ins Bett geht und wie lange er aufsummiert am Tag geschlafen hat) und kann / will seit 4 Wochen nicht alleine weiterschlafen, sodass entweder der Papa oder ich bei ihm bleiben müssen.  Davor war es so, dass man ihm beim nächtlichen Erwachen (immer um etwa 3 Uhr) eine Flasche Milch gegeben hat, er sie nach dem austrinken zurückgab und dann selbstständig weitergeschlafen hat. Dies hat sich von heute auf morgen schlagartig geändert und nun möchte er, dass man bei ihm bleibt. Wenn man versucht, das Zimmer zu verlassen, fängt er sofort an hysterisch zu schreien und hört sich nicht auf, bis man zurückkommt. Wir haben natürlich auch versucht ihn in den Schlaf zu begleiten, aber er schläft dann einfach nicht mehr so tief weiter, dass man sich aus dem Raum schleichen könnte, sondern er bekommt es immer wieder mit. So sind wir jetzt dazu übergegangen, dass sich mein Mann zu ihm legt. Da mein Mann morgens um 5:30 Uhr aufstehen muss, wacht der kleine mittlerweile spätestens dann auf (auch wenn ich versuche mich zu ihm zu legen. Er merkt es direkt, dass niemand mehr bei ihm ist und möchte dann gar nicht mehr weiterschlafen). Oft ist er aber auch schon um 5 Uhr selbständig wach.  Da er nach der Milch eh nicht alleine weiterschlafen will und man bei ihm bleiben muss, haben wir diese seit etwa 1 Woche abgeschafft. Es gibt aber, wenn er trotz unserer Anwesenheit weiter schreit (was er manchmal tut) ein Fläschchen mit Wasser. Das klappt gut.  Zu den Hintergrundinformationen: 18 Uhr Abendessen 18:00-18:45 Uhr Spielzeit  18:45-19:00 Uhr Zähneputzen, Windeln wechseln, Bussi geben für das Elternteil, was ihn nicht ins Bett bringt.  19:00-19:30 Uhr Vorlesen im Bett (wir sitzen im Bett, er auf meinem Schoß), dabei sitzt sein Kuscheltier auf seinem Schoß. Mehr kuscheln möchte mein Sohn nicht. Wenn man ihn streichelt, schiebt er die Hand weg (obwohl sowohl Papa als auch ich eine sehr gute Bindung zu ihm haben), massieren ist ebensowenig sein Ding wie Umarmungen. Er ist eben kein Kuschler.  Schließlich wird das Buch zur Seite gelegt, ich mache das Licht aus, bleibe in seinem Bett  neben ihm liegen bis er einschläft und schleiche Mich dann raus. Das klappt in der Regel sehr gut innerhalb von 15-30 Minuten. Hierzu muss man auch sagen, dass das einschlafen genau so gut funktioniert, wenn wir nicht IN seinem Bett liegen, sondern neben ihm sitzen, egal mit oder ohne Hand auf dem Rücken. Man muss aber in seiner Nähe sein.  In der Kita schläft er alleine ein ohne jegliche Schlafbegleitung, was zu Hause überhaupt nicht funktioniert. Sein Kuscheltier ist in der Kita auch bei ihm.  Seit ca 2 Wochen (also etwa 2 Wochen nachdem das nächtliche Problem angefangen hat) wacht er meistens um 5 Uhr morgens auf, vorher zwischen 7:00 Uhr und 7:30 Uhr.  Mittagsschlaf macht er in der Kita in der Regel 1 h zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr (er wacht selbständig nach einer Stunde auf, meistens als erster, das heißt also, dass er nicht von den anderen geweckt wird). Um 13:30 Uhr hole ich ihn von der Kita ab und es gibt keinen weiteren Mittagsschlaf, den er auch nicht zu benötigen scheint.  Er schläft seit er 7 Monate alt ist im eigenen Zimmer). Durchgeschlafen hat er bis auf wenige Ausnahmen noch nie, er ist im letzten halben Jahr meistens 1 mal in der Nacht fast immer zwischen 2 Uhr und 3 Uhr aufgewacht (Siehe oben).  Eine letzte wichtige Information: er hat einen kleinen Bruder bekommen, welcher nun 3 Monate alt ist (die Probleme fingen also nicht zeitgleich mit der Geburt des Geschwisterchens an). Sein kleiner Bruder schläft natürlich bei uns im Zimmer in unserem Bett. Alle gehen so einfühlsam wie  nur möglich mit der ganzen Situation um, bisher gab es auch keine größeren Probleme. Unser älterer Sohn (um den es im Beitrag geht) liebkost seinen Bruder sehr und scheint ihn gern zu haben. Lediglich bei Stillen merke ich seine Eifersucht, aber auch das wird täglich besser.  Wir wissen nun mittlerweile einfach nicht mehr weiter, die nächtliche Situation macht sowohl meinem Mann als auch mir sehr zu schaffen. Wir haben auch schon probiert, ihn mit Decke schlafen zu lassen, statt Schlafsack - ohne Erfolg).  Was können für unseren Sohn tun, dass er in der Nacht auch wieder entspannter (ein-) schläft - und wir auch ?   Bibi


Dr. Dotzauer

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Liebe Bibi, Ihr Sohn ist es gewohnt in den Schlaf begleitet zu werden und wünscht sich diesen Service auch in der Nacht. Er hat noch wenig eigenregulative Ein- schlafstrategien, was ein Schlafen im eigenen Kinderzimmer oft erschwert. Sie werden beim nächtlichen Erwachen zum Weiterschlafservice herbei beordert. Das Beschummeln und heilmliche Wegschleichen geht nur Abends, in der Nacht ist er soweit ausgeschlafen, dass er das Wegschleichen zu verhindern sucht. 1. EIGENREGULATION: Ich würde ihm ein Übergangsobjekt vertraut machen. Es muss mit Bedeutung aufgeladen werden. Dieser Prozess dauert aber es lohnt sich. 2. SCHLAFBERTEITSCHAFT: Zum Einschlafprozess würde ich Ihnen raten ihn wirklich nahe an das Einschlafen heranzuführen. Ausführlich Bilderbuchzeit und ausführlich Herzenszeit. Er muss ja nicht kuscheln, er kann ja zuhören, wie Sie singen oder Fingerspielchen machen... etc Beobachten Sie Ihr Kind, wenn er Ihnen keine Signale der Müdigkeit gibt, ist es noch zu früh... 3. SCHLAFBEGLEITUNG: Wenn Ihr Kind nachts mit dem Aufwachen selbst zurecht kommen soll, darf er lernen und erfahren, dass Sie sich auch beim abendlichem Einschlafen, verabschieden und sie sich mehr und mehr rausnehmen. (Fake-Schlaf) 4. NACHTS:  Beim nächtlichen Erwachen könnte der Vater daneben liegen und möglichst nur soziale Rückversicherung geben. Alles ist gut, leg dich hin, such deine Kuschel, es ist Schlafenszeit... Mit dem schrittweisen Wegdrehen, Wegrücken, Weggehen kann sich Ihr Kind an zunehmend weniger Elternhilfe und zunehmend mehr Eigenhilfe gewöhnen. Nächtliche Getränke würde ich abgewöhnen.  Alles Gute für Sie und herzliche Grüße Daniela Dotzauer  


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