Hallo!
Mein Sohn (2,5 Jahre) hat eigentlich schon seit seiner Geburt trockene Haut.
Zur Zeit ist es besonders schlimm. Seine Haut ist am ganzen Körper sehr trocken und an Oberarmen sowie an Bauch bis zum Rücken teils richtig rissig.
Habe ihn schon in Sahne, Olivenöl usw. gebadet, auch schon einige Cremes und Lotionen ausprobiert. Aber nichts hat geholfen.
Haben im Januar einen Termin beim Hautarzt, aber was kann ich tun um seine Beschwerden bis dahin zu lindern? Es juckt ihm sehr stark!
Vielen Dank, Tina
Mitglied inaktiv - 16.11.2005, 13:05
Antwort auf:
Trockene, rissige Haut
Liebe Tina,
halten Sie vor allem seine Nägel kurz, damit wund gekratzte Stellen nicht noch zusätzlich infiziert werden.
Statt dass Ihr Sohn sich selbst kratzt, kann das Kratzen kontrolliert werden. Dafür ist eine sog. Kratzumleitung sehr hilfreich. Nehmen Sie einfach dieses kleine feste Autofensterlederkissen und geben es ihm in Kratzattacken in die Hand. Fordern Sie ihn auf, dann ganz doll dieses Kissen zu bearbeiten. Dies kann helfen.
Auch, wenn Sie die juckenden Stellen kräftig drücken anstatt zu reiben.Kühlende feuchte Umschläge verschaffen auch Linderung.
Für die Nacht könnte ein sog. Neurodermitissoverall gut sein. Dieser hat Fäustlinge angenäht, so dass unkontrolliertes Kratzen entfällt. Unter www.lottis.de gibt es die Overalls zu kaufen. Außderdem ist sicher auch eine Lotion mit Urea und Nachtkerzenöl wirksam; wird der Hautarzt ggf. verschreiben. Für die akuten Schübe kann auch Cortison eingesetzt werden. Keine Angst, heutzutage sind die Präparate auf Nebenwirkungen ganz hervorrgend ausgetestet. Oder Sie verabreichen in Absprache mit dem Kinderarzt ein juckreizstillendes Medikament z.B. Fenistil. Auch sollten Sie unbedingt VOR Januar Ihren Kinderarzt noch einmal um Hilfe bitten, da sich Ihr Kind einfach quält und auch Sie mitleiden! Der Kinderarzt kann mit Ihnen quasi eine Brücke bauen bis zu einer systematischen Therapie durch den Hautarzt. Oder Sie suchen einfach mal einen Heilpraktiker oder einen Homöopath auf.
Die Alternativmediziner denken ganzheitlich und beziehen z.B. auch die Ernährung sehr in den Therapieprozess ein. Ernähren Sie Ihr Kind kuhmilcharm, verzichten Sie auf Weißmehlprodukte und lassen Industriezucker vom Speiseplan.
Also, eine wirklich sehr vollwertige Kost, die auch wenig tierische Fette enthalten sollte.Außderm möglichst auf Süßstoffe und andere Kunstzusätze in der Nahrung achten und diese weglassen. Diese Ernährung kann Linderung verschaffen, muß aber nicht zwingend so sein. Ein Versuch ist es sicher wert.
Sollte die Diagnose ND gestellt werden, dann können Sie sich an den Bundesverband Neurodermitiskranker werden; Oberstr.171, 56134 Boppard.
Oder folgendes Buch lesen:
Mechthild Hellermann
Neurodermitis bei Kindern
TRIAS Verlag, Stuttgart. 2004
EUR 17,95
oder sich im Hautforum hier im RUB noch ein paar Infos holen oder
im Elternforum "Kranke und behinderte Kinder" geht es auch im Austausch um Neurodermitis.
Alles Gute und viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 18.11.2005