Tagesschlaf 3 Monate altes Baby

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Tagesschlaf 3 Monate altes Baby

Hallo, Ich bin mir unsicher, ob ich mit meinem Anliegen bei Ihnen richtig bin. Ich habe im Januar mein zweites Kind entbunden. Er ist nun fast 15 Wochen alt, kam spontan 15 Tage vor ET per wunderschöner wassergeburt auf dir Welt. Er scheint, wie meine Tochter auch, recht sensibel zu sein. Wird viel getragen und gestillt und schläft im Familienbett. Er ist sehr schnell reizüberflutet, seine Wachphasen über ist er sehr "nervös", die Auen weit ausgesperrt und nach einer knappen Stunde ist dann schon Schluss mit wach sein und er muss in den Schlaf begleitet werden. So kenne ich es auch von meiner Tochter. Heute ist sie ein super aufmerksames Kleinkind und für ihr Alter in allem recht "weit". In meiner Erinnerung war aber selbst sie zumindest mal knapp 2h in dem Alter wach. Die super kurzen Wachphasen meines Sohnes irritieren mich sehr. Zumal durch die aktiven Begleitungen nicht viel freie Zeit für meine Tochter bleibt. Mit diesem Zustand ist selbst das Tragetuch keine 24/7 Lösung, da man doch recht oft sagen muss "jetzt nicht, ich kann mich nicht so bücken, kann dich nicht tragen" usw. Wir haben eine federwiege, in dieser schläft er aber auch nur mal kurzweilig und auch nicht zu jeder Zeit des Tages. Ich würde mich freuen, wenn ich auch meiner Tochter wieder besser gerecht werden könnte. Sie ist immernoch sehr sensibel und ich habe Angst, dass unsere super gute Bindung darunter leidet. Müsste es nicht langsam mal besser werden bzw. Sind solche kurzen Wachphasen für ein 3,5 monate altes Baby noch normal?

von Juliette-Baguette am 23.04.2020, 16:48



Antwort auf: Tagesschlaf 3 Monate altes Baby

Liebe Juieltte- Baguette ;) Wie schön, dass ihr eine so einfühlsame Geburt erleben konntet. Das freut mich sehr! Ich entnehme aus Deinem Bericht eine sehr harmonische Familienstimmung und auch, dass Du Deine beiden Kinder gut "siehst" und ihr Verhalten lesen und deuten kannst. Du akzeptierst die Sensibilität beider und gehst drauf ein. Daran können beide Kinder weiter wachsen. Dein Sohn ist offenbar der geborene Tragling und ja, Du kannst ihn selbstverständlich nicht 24/7 unentwegt an Deinem Körper haben. Es braucht Pausen bzw. eine Alternative für die jetzige intensive Situation. Meine Frage: hast Du Deinen Sohn schon einmal versuchsweise auf dem Rücken getragen? Vielleicht kann Dir ein Termin mit einer versierten Trageberaterin, die auch sämtliche Tücher, Hilfsmittel etc. kennt, Dir helfen, dass Du eine Alternative für das Vornetragen anbieten kann. Übernimmt Dein Partner auch einen Part der Nähe als Entlastung? Die kurzen Wachphasen dürften sich tatsächlich langsam in längere Phasen des Wachseins einfinden. Den wirklich intensivsten "Durchbruch" erfahrt ihr vermutlich aber erst mit sechs Monaten, wo sich alle Reifeprozesse nochmals vollkommen verändern und auch das Schlaf- und Näheverhalte sich verändert. Meistens entgegengesetzt, als in die bisher gewohnte Richtung. Wenn Du den Eindruck hast, dass Du Deinem Sohn mehr Stärkung wünschst oder ein sich ruhen, dann rate ich gerne, wie Du vielleicht in meinen Beiträgen schon verfolgt hast, eine kinesiologische Behandlung. Diese therapeutische Zuwendung ist sehr sehr sensibel und einfühlsam und kann Ursachen "aufspüren" und erklären und findet auch eine Lösung. Oftmals eine Ausleitung, die sich auf das Verhalten des Kindes auswirkt. Auch Du wirst hier miteinbezogen. Vielleicht kann es Dir einen neuen Weg aufzeigen ?! Andernfalls berichte mir gerne, wie Euer Tagesablauf ist und ob Du beobachten kannst, wann oder wodurch sich Dein Sohn möglicherweise schnell erschöpft. Organische Ursachen sollten ausgeschlossen sein. Wenn Du also Besonderheiten wie Schwitzen oder eine blasse Hautfarbe oder eine sehr schnelle Atmung o.ä. z.B. beim Stillen bemerkst, dann bitte den Kinderarzt aufsuchen. Zudem, es ist noch nicht der typische Zeitpunkt, sollte man aber auch einen Eisenmangel im Auge behalten, der zu Müdigkeit führen kann. Fazit: zwei Wege sind möglich. Das emotionale Erleben begleitet durch eine Kinesiologin oder eine Vorstellung beim Kinderarzt, der Deinen Sohn einmal genauer anschaut. Andernfalls eine veränderte Tragesituation als Entlastung probieren. Melde Dich bei weiteren Fragen gerne wieder! Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 24.04.2020



Antwort auf: Tagesschlaf 3 Monate altes Baby

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Insgesamt gibt diese mir wieder neue Kraft den Alltag durchzustehen. Wir sind Anfang Mai zur U beim KiA, da werde ich alle Besonderheiten ansprechen. Mein Gefühl sagt mir aber, dass körperlich/organisch alles in Ordnung ist. Mein Sohn ist meiner Tochter sehr sehr ähnlich. Wir scheinen genetisch offensichtlich zu kleinen "Steinzeitbabys" zu neigen. Bei meiner Tochter haben wir alle Bedürfnisse zu jeder Zeit bedient, weswegen sie jetzt möglicherweise auch so selbstständig und mutig geworden ist. Das wünsche ich mir für meinen Sohn ebenfalls. Es ist nur um einiges schwerer, da die große Schwester noch da ist und es keine Pausen mehr für mich gibt. Ich bin schon froh, dass er nicht so viel schreit wie seine Schwester damals. Aber sie hatte, wie ich auch, ein kleines Geburtstrauma erlitten. Davon wurden wir diesmal verschont :) Leider reicht ihm sein Papa oft nicht aus, sodass meine Person viel gefragt ist. Die Idee mit der Trageberatung nehme ich auf, Rückentragen ist eine tolle Idee. Auch werde ich mich bezüglich der kinesiologischen Behandlung mal schlau machen. Einen Termin beim Osteopathen haben wir demnächst. Wahrscheinlich heißt es einfach abwarten und den Alltag so gestalten, dass v.a. ich bei Kräften bleiben kann. Vielleicht bringt ja auch das ein oder andere genannte Hilfsmittelchen was :) Und dann werden hoffentlich die Wachphasen bald 2etwas länger.

von Juliette-Baguette am 24.04.2020, 19:31



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