Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Blut im Stuhl

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Blut im Stuhl

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Habe gerade mal etwas hier im Forum gesucht und eine ähnliche Frage gefunden: Mein Kind ist 11 Wochen alt und wird gestillt. Seit einer Woche habe ich jetzt insgesamt dreimal winzige, kaum zu erkennende rötliche Punkte bzw. Fasern im Stuhl entdeckt. Heute rief ich beim Kinderarzt an und man sagte mir am Telefon, das sei nichts Besonderes, ich solle ruhig noch abwarten und das Ganze beobachten. Wenn es schlimmer wird soll ich vorbeikommen. Ich könne natürlich auch sofort kommen, wenn es ich mich sehr beunruhigt, aber bei Stillkindern käme das schon mal vor. Ist das so? Ist es oft eine Kuhmilchunverträglichkeit oder ist es doch etwas Harmloses? Was wäre, wenn es sich um eine Kuhmilchunverträglichkeit handeln würde? Müsste ich dann ganz auf Milchprodukte verzichten? Würde sich die Unverträglichkeit beim Kleinen wieder legen? Lg


Katrin Simon

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Liebe Kasiline, folgende Antwort soll Ihnen weiterhelfen ( aus dem Stillforum kopiert). Wenn Sie nur im geringsten den Eindruck haben, dass Ihr Kind Schmerzen hat beim Stuhlgang, ihn zurückhält, der Bauch gebläht ist und sich die Hautfarbe Ihres Babys gräulich zeigt, dann gehen Sie sofort!!! zum Arzt- ggf. gleich in die Kinderklinik. Andernfalls bleiben Sie tatsächlich gelassen und tun Sie erst einmal das, wie im Artikel so gut beschrieben: "Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben. Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann. Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich mit der allgemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977). In wie weit Sie jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in Ihrer Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden. Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst). Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden. Sehr gut beschrieben inklusive einem Behandlungsschema wird das Thema in dem Artikel von Kewitz und Radke "Blut im Stuhl bei voll gestillten, reifen, gesunden Neugeborenen und Säuglingen bis 6 Monate" http://www.velb.org/docs/ls-3_2005-blut-im-stuhl.pdf Besprechen Sie einmal mit Ihrer Kinderärztin, die Ihr Kind nicht nur aus der Ferne kennt, wie sie die Situation einschätzt und welchen Weg sie für euch speziell empfehlen. " Ich freue mich von Ihnen zu hören! Viele Grüße von Katrin


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