Zwei Kindern gerecht werden

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Zwei Kindern gerecht werden

Liebe Frau Schuster, Sie haben mir schon so oft in Erziehungsfragen geholfen. Vielleicht haben Sie ja auch dieses Mal wieder einen Tipp für mich. Ich habe zwei Jungs (3J 2M und fast 1 J). In den letzten Tagen häufen sich die Situationen, in denen beide zum Trost auf meinen Arm wollen. Ich versuche, Sie beide auf den Arm zu nehmen und Ihnen beiden gleichzeitig Trost zu geben. Leider will der Große mich dann ganz für sich, schreit wie am Spieß, dass sein kleiner Bruder runter soll. Der Kleine klebt daraufhin erst recht an mir, da er bei dem lauten Protest auch Angst bekommt. Ich habs dann mit einem anderen Zimmer versucht, den Kleinen abgelenkt, und bin wieder zum Großen gegangen. Der Kleine kommt dann aber Sekunden später weinend hinterhergekrabbelt. Der Große hatte sich in den Sekunden von mir beruhigen lassen, fing aber sofort wieder an, als ich dann schließlich auch den Kleinen trösten wollte. Das Ende vom Lied war auf jeden Fall jedes Mal das Folgende: Ich hab den Großen auf sein Zimmer geschickt, heute habe ich sogar kurz geschimpft. :o( Fällt Ihnen eine bessere Lösung ein? Ich fühle mich ganz schlecht, wie es die letzten Tage gelaufen ist. Mir tut der Große auch irgendwie leid, denn er ist ja auch noch ein Kleinkind. Aber zerreißen kann ich mich nicht. Und Ablenken klappt nicht so wirklich. Der Große kommt übrigens auch wirklich nicht zu kurz. Mache täglich Mamazeit nur mit ihm, lasse eher mal den Haushalt liegen. Was könnte ich denn machen? Danke! Angel

von Angel73 am 17.11.2011, 12:27



Antwort auf: Zwei Kindern gerecht werden

Hallo Angel Bitte zeigen Sie zunächst gegenüber den Kindern Verständnis dafür, dass BEIDE gerne mit Ihnen alleine kuscheln möchten. Weisen Sie darauf hin, dass dieses alleinige Kuscheln (o.Ä.) nur gelingen kann, wenn sich abgewechselt wird. Loben Sie dann die Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft und Vernunft Ihres "Großen" und bitten Sie ihn, sich doch solange mit etwas konkret Benanntem (puzzlen, malen, Legohaus bauen,...) zu beschäftigen, bis der Kleine kuscheln konnte und er Sie dann ganz für sich alleine hat. Ggf. sollte ihm dann ein entsprechendes Lob gewiß sein, wobei ein Lob ihn auf dem Weg, ein angemessenes soziales Verhalten zu erlernen, ein ganzes Stück weiterbringen wird. Schicken Sie Ihren Sohn schimpfend in sein Zimmer, wird er sich noch ungerechter behandelt fühlen, was die altersgerechte, normale Eifersucht nur verstärken wird.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.11.2011