zu meiner Frage vom 28.10. 20:36

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: zu meiner Frage vom 28.10. 20:36

Re: Müssen Kinder weinen? Hallo! vielen, vielen Dank für Ihren Rat. Ich habe darüber nachgedacht und auch mit anderen Müttern gesprochen. Denn leider kann ich Ihre Empfehlung nicht umsetzen... Wie kann ein Kleinkind seine Wut rauslassen? Natürlich bekommt mein Sohn Aufmerksamkeit, wenn er Kummer hat oder Schmerzen. Aber welche Alternative kann ich ihm denn anbieten, wenn er z.B. beim Wickeln motzt und sich wehrt, oder nicht angezogen werden möchte. Kann ein Kind mit 1,5 Jahren schon verstehen, dass manche Dinge einfach so sind und dass es eben keine Alternative gibt? Sollte ein "Nein" (gefährliche Sachen anfassen, Mama treten) manchmal nicht ausreichen, lernt es dadurch nicht auch? Kann es nicht lernen, dass Mama nach Kreischen und Essen werfen am Tisch einfach Kopfschmerzen hat und keine Lust mehr darauf, Alternativen (zum Essen?) anzubieten? Danke für Ihren Rat! Ich will nicht zu streng mit meinem Sohn sein, aber ich finde, gewisse Regeln sollten ohne Erklärung hingenommen werden. Wir bekommen demnächst ein zweites Kind, dann sind ständiges Mitgefühl und alternative Aktivitäten sicher nicht mehr immer drin. Viele Grüße Claudia

Mitglied inaktiv - 05.11.2009, 15:14



Antwort auf: zu meiner Frage vom 28.10. 20:36

Hallo Claudia Bitte versuchen Sie, Ihren motzenden Sohn beim Wickeln oder Anziehen so rechtzeitig wie möglich abzulenken, indem Sie ihn z.B. "helfen" lassen, die frische Windel, einen Waschlappen zu halten, Ihre Mimik beim Singen eines Kinderliedes zu beobachten usw. Das Anziehen lässt sich spielerisch gestalten, sodass es Ihrem Sohn UND Ihnen diese Prozedur erleichtert, indem z.B. eine Handpuppe beim Anziehen hilft, durch das Hosenbein/den Pulli-Ärmel schaut, wo denn der Fuß/die Hand bleiben usw. Da Ihr Sohn noch keine Gefahren erkennt und auch die Folgen seines Handelns noch nicht überblicken kann, rate ich Ihnen, Ihrem Nein eine KURZE Begründung hinzuzufügen oder dem Fehlverhalten Ihres Sohnes nach einem begründeten Nein eine möglichst logische Konsequenz folgen zu lassen. Beispiel: Essen werfen - scheinbar keinen Hunger mehr, möchte lieber spielen, Mahlzeit wird beendet! Auf diese Weise lernt Ihr Sohn, dass mit Essen nicht geworfen wird, während er nach der Mahlzeit GERNE einn Soft-Ball, bzw. etwas Geeignetes werfen DARF. Da Sie sicherlich nicht möchten, dass Ihr Sohn blind gehorcht, rate ich Ihnen, ihn aus logischen Folgen lernen zu lassen. Regeln lernt er nur, wenn er sie auch versteht, wobei das Verstehen an Hand von Erfahrungen gefördert wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.11.2009