Wie kann man ständiges Aushandeln verhindern?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie kann man ständiges Aushandeln verhindern?

Liebe Frau Ubbens, Unsere Tochter - in zwei Monaten 3 Jahre alt, bisher Einzelkind - lässt sich zu den alltäglichen wichtigen Dingen nur durch ständiges Aushandeln bewegen. Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Haare waschen - alles geht nur mit "Wenn du das machst, dann darfst du auch..." Natürlich erklären wir in aller Geduld, machen deutlich warum nun etwas nötig ist etc. Das Ergebnis ist oft lautstarker Protest. Es ist frustrierend, immer nur mit "Fotos gucken", "Handy spielen" o.ä. etwas erreichen zu können - oder zu drohen wie etwa "wenn du nicht im Kindersitz sitzt, dann kommt die Polizei". Das Geschrei können wir leider nicht aushalten, das ständige Aushandeln hilft aber nur kurzfristig und man hat ein schlechtes Gewissen. Wie kann man das besser lösen, insbesondere wenn es dann doch mal schnell gehen muss oder die Nerven nicht mehr mitmachen? Vielen Dank - vollzeitvater

von vollzeitvater am 16.08.2016, 20:23



Antwort auf: Wie kann man ständiges Aushandeln verhindern?

Liebe/r vollzeitvater, meine Vorrednerin hat sehr gut geantwortet. Ich kann dem nichts mehr hinzufügen, außer, dass ich generell das Gleiche gesagt, nur andere Worte gewählt hätte. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.08.2016



Antwort auf: Wie kann man ständiges Aushandeln verhindern?

Hey Vollzeitpapa, einmal angefangen mit Kuhhandel hat Töchterchen natürlich Lunte gerochen und ihre Macht entdeckt. Schlaues Mäuschen (-: Belohnen und Aushandeln des Alltäglichen darfst du getrost komplett streichen. Eher auf logische Folgen setzen: keine Schuhe an....kalte Füße und es piekt (Sandalen natürlich einpacken und nicht im Dezember machen) Zeit überschritten und ihr müsst los? Na dann: so wie sie ist rin ins Auto! (Tüte mit Jacke usw natürlich mitnehmen) Kindersitz wird einfach gemacht, du kannst sie einfach reinsetzen und anschnallen, da gibt's keine Alternative. Nicht mit Gewalt aber eben als Chef (-: Oder mal paradox: wir gehen zu Fuß, denn ohne Kindersitz geht's nicht...(geht natürlich nicht immer) Ganz klare Regeln und Abläufe, die nicht diskutiert werden müssen: Haare waschen, Zähneputzen, Sandmann schauen/Geschichte lesen...zu lange gezickt? Schade, kein Sandmann. Zur Not Abläufe umstellen, damit das Schöne am Ende steht: erst anziehen und kämmen, dann leckeres Frühstück (alternativ Banane im Auto als logische Konsequenz) als Beispiel. Du darfst (!!!!) die Macht (möge sie mit dir sein) an dich nehmen und der Chef sein....Lass sie die logischen (!!) Konsequenzen spüren. Stell dich auf ein paar Wochen Lernprozess (das bedeutet Protest) ein, irgendwann bist DU wieder Rudelführer. Kind wird dirs danken (in 20 Jahren) Grüße!!!

von Emily25 am 16.08.2016, 20:52