Was ist nur los

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Was ist nur los

Hallo, mein Sohn ist fast 3 Jahre. Wir wohnen mit Tante und Großeltern im Haus. Jedesmal wenn wir vom einkaufen oder egal woher kommen, will er erstmal zu Oma rein. Er klopft dann und sagt er möchte rein und wenn ich was anderes vorhabe oder Oma keine Zeit hat, wird er völlig hysterisch und kreischt und weint dermaßen, bis Oma nach gibt. Er ist dann völlig außer sich. Wenn mein Mann da ist und ihn mal mit nach oben trägt, trotz widerspruch kreischt er oben noch lange und haut gegen die Tür. Da ich in der 36.ten SSW bin, kann ich ihn wenn ich wie meist mit mit ihm allein bin ihn nicht einfach mit nach oben tragen oder so. Das ist so eine stressige Situation. 2. Wenn er dann bei seiner Oma ist und hört die Tante kommt von der Arbeit will er sofort zu ihr. Die Tante möchte verständlicherweise aber auch erstmal ihr Zeug ablegen und einen Kaffee trinken etc. Da geht dann das gleiche ab. Geschrei bis zum geht nicht mehr bei der Oma, hysterisch. Man kann ihn in diesen Situationen mit wirklich nichts ablenken. Das er ja bald hin kann und nur kurz warten soll versteht er auch überhaupt nicht. Generell hat er das Kreischen für sich gefunden. Ist er sauer kreischt er einfach so laut, das man denkt einem platzt das Trommelfell. Unglaublich das hört sich schlimm an, als wenn wir ihm was antun würden. Bald ziehen wir um da unsere Wohnung zu klein wird, worüber ich sehr froh bin denn ich wünsche mir dieses Theater mit der Oma und Tante hört auf. Nur habe ich Angst das er dort wegen irgendwas anderem dann seine Kreischattacken bekommt und die neuen Nachbarn denken wir sind irre. Ich sage wenn Du nicht aufhörst, gibt es dies oder das nicht und manchmal klappt es, aber generell weiß ich gar nicht wie ich mich da verhalten soll. Ins Zimmer stecken, Tür zuhalten? 2. Kann er wenn er will schön spielen, aber er hat so eine Art an sich das er gerne alles ausschüttet, dann nicht damit spielen will und sich das nächste zum ausräumen sucht. Ich bin dauernd am hinterher räumen. Ab und an klappt es das er aufräumt, wenn ich sage erst wenn Ordnung ist machen wir was anderes. Oft legt er sich dann einfach auf den Boden, nimmt ein Kuscheltier und sagt er muss sich ausruhen und das ganze könnte sich ewig hinziehen.Sobald ich aufstehe und rausgehe fängt er wieder an was rauszuräumen. Wie kann ich da reagieren? 3. Kommt bald sein Geschwisterchen, er kommt ein paar Wochen später in den KIGA (das muss einfach sein, er ist daheim total unterfordert und gelangweilt ist und ich auch einfach mal etwas Zeit für mich und das Baby, den Haushalt etc. brauche). Was mache ich wenn er überhaupt nicht gehen will und daheim Zirkus macht? Außerdem ziehen wir zu gleichen Zeit um, also weg von Oma, Tante. Wir fahren sie zwar 1-2 mal pro Woche besuchen, aber wie kann er das alles verarbeiten?

Mitglied inaktiv - 02.02.2010, 12:27



Antwort auf: Was ist nur los

Hallo Franni Ziehen Sie unweit von Ihrem jetzigen Wohnort weg, empfehle ich Ihnen, Ihren Sohn nach Möglichkeit bereits jetzt an den Kiga-Alltag zu gewöhnen, da er sicherlich einige Zeit in Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe benötigt, um sich an einen veränderten Tagesablauf, eine Gruppe und eine weitere Bezugsperson zu gewöhnen. Informieren Sie ihn möglichst gelassen darüber, dass das Singen eines (Kinder-)Liedes doch viel schöner klingt als das Kreischen, wo er doch so eine schöne Stimme hat.:-) Kreischt er weiterhin, wird er überhaupt nicht zur Oma oder Tante dürfen sondern wird zukünftig (ein paar Mal) darauf verzichten müssen. Damit er nicht vor Wut kreischen muß, bieten Sie ihm konkret eine Möglichkeit an, seine jeweilige (verärgerte) Stimmung angemessen mitzuteilen und sich auf geeignete Weise abreagieren zu können. Singen oder musizieren Sie z.B. gemeinsam, lassen Sie ihn eine Trommel, einen Box- oder ausgedienten Sitzsack bearbeiten oder regen Sie ihn zu einem gemeinsamen Ballspiel an. Das Ballspiel können genauso gut der Papa, die Oma, Tante usw. übernehmen. Da auch ein 3-Jähriger noch immer wieder erneute Anregung und viel Lob benötigt, damit er sich in der Nähe der Bezugspersonen selbst beschäftigt, rate ich Ihnen, ihm KONKRETE Beschäftigungs-Vorschläge zu geben und sich möglichst oft an seinen Aktivitäten zu beteiligen. Freuen Sie sich mit ihm gemeinsam auf den Umzug und darauf, dass er im Kiga mit anderen Kindern spielen DARF, während das Baby noch schlafen MUSS und Sie aufräumen, Essen kochen usw. Lassen Sie ihn bei der Einrichtung des Kinderzimmers mitbestimmen und "helfen". Alles Gute, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.02.2010