Sehr geehrte Frau Schuster,
meine Tochter (fast 3 Jahre) hat zZ sehr starke Verlustängste, mir gegenüber. Sei es morgens wenn es zum KiGa geht oder auch einfach nur so, wenn sie abends ins Bett geht oder der Gleichen- "Mama bleib hier" sagt sie dann sehr oft.
Besonders schlimm, ist es beim KiGa- sie freut sich hin zu gehen und soblad sich die Tür öffnet, dann macht sie nen Schritt zurück, weint etc. "Mama du sollst hier bleiben!"
Sie meinte mal, dass es immer so lange dauern würde bis ich sie abhole. Ich habe ihr erklärt, dass ich sooft wie möglich versuche, sie eher zu holen, aber dass es ebend manchmal einfach nicht machbar ist.
Eine Weile klappte das auch ganz gut- jedenfalls macht es ihr jetzt nix aus, wenn sie mal wieder später abgeholt wird.
Was kann ich tun, damit es morgens nicht so schlimm für sie ist?
Hinzu kommt auch noch, dass egal was ist bzw. was sie möchte oder dergleichen- soll alles Mama machen, wenn Papa oder Oma ihr helfen will, ist es vorbei- das lässt sie nicht zu. Nur wenn ich wirklich nicht in der Nähe bin, dann drüfen die anderen ihr auch mal helfen.
Woran kann das liegen bzw. wie kann man das ändern?
liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 03.06.2009, 11:41
Antwort auf:
Verlustängste
Hallo Antje
Haben Sie evtl. Ihre Tochter einmal ohne sie zu informieren alleine gelassen oder hat sich etwas an Ihrem Tagesablauf verändert (Berufstätigkeit)? Gab es Besonderheiten, die sie noch nicht verarbeiten konnte, sodass sie sich verstärkt an Sie als ihre vertrauteste Bezugsperson wendet?
Überlegen Sie bitte einmal, noch eine Weile mit im Kiga zu bleiben, bis Ihre Tochter Anschluß gefunden hat, bzw. bis ein anderes Kind mit ihr zu spielen beginnt.
Ebenso können Sie versuchen, sich bereits vor der Tür von ihr zu verabschieden, sodass sie mit ihrer Freundin in die Gruppe gehen DARF.
Sollen Sie ihr stets zu Hause helfen, obwohl Papa oder Oma helfen könnten, weisen Sie mit kurzer Begründung darauf hin, dass Sie gerade nicht helfen können und wenn der Papa/die Oma nicht helfen dürfen, wird sie es SELBER machen müssen! Handeln Sie bitte entsprechend konsequent.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 03.06.2009
Antwort auf:
Verlustängste
Hallo Antje,
darf ich mal noch unsere Erfahrungen dazu schreiben? Wir hatten bei unserem 3jährigen auch lange Zeit große Trauer, wenn er morgens in den KiGa kam. Was half: er bekam eine Aufgabe von der Erzieherin (geh mal mit in die Küche den Frühstückswagen holen oder: bring mal deine Wechselwäsche in den Kasten) oder wir gaben ihm ein Buch mit, das er den Kindern/der Erzieherin zeigte.
Dann: nicht hochnehmen beim Verabschieden, selber ins Zimmer hineinlaufen, nicht bedauern (bzw. nicht zeigen, dass man selbst traurig ist), kurze Verabschiedung. Bei uns war es so, je länger ein Elternteil blieb, desto schlimmer wuurde der Kummer. Ich habe oft beobachtet, dass er kurz nachdem wir raus waren, schon mit den Kindern gespielt hat. Die Trauerphase war also ziemlich kurz. Auch heute noch fragt er manchmal "Darf ich heute in den Kindergarten?" - Mama: "Ja, natürlich" - "Ich will aber nicht!".
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 08:32
Antwort auf:
Verlustängste
Sehr geehrte Frau Schuster,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Am Tages- bzw Wochenablauf hat sich in der Tat etwas verändert- an 2 Tagen der Woche bringt die Oma sie jetzt neuerdings in den KiGa (seit April ist das so), da ich schon vor 06: 00 Uhr aus dem Haus muss und es überhaupt nicht Lara's Zeit ist- sie geht meißt so geg. 08: 00 Uhr in den KiGa. Mit der Oma klappt dann diesbezüglich aber alles bestens- bei ihr geht sie ohne meckern rein (meißtens).
Sie mag ihre Oma auch sehr. Könnte das trotzdem die Ursache sein? Ansonsten war und bin ich ausschließlich allein für sie da- Papa ist nur am WE zu Hause.
Dran gedacht hatte ich auch schon, dass sie mit dieser Situation vielleicht nicht so leicht klar kommt.
Ich bereite sie aber jedes Mal drauf vor- dass Oma morgen früh da ist- und wenn sie ausgeschlafen hat, dass sie sie bspw. rufen soll und das Oma sie auch in den KiGa bringt.Protest ihrerseits gibt es dann ja auch nicht.
Was soll ich diesbezüglich tun?
Länger im KiGa bleiben geht gar nicht- hab ich schon probiert- dann wird es eher noch schlimmer.
Das mit der Freundin klappt auch nicht, denn sobald ihre Freundin oder auch ein anderes Kind aus ihrer Gruppe kommt und sie mit rein nehmen will, geht sie auf Abstand und sagt deutlich, dass sie das nicht will.
Was zZ ganz gut funktioniert- dass sie mich zur Tür bringt, manchmal auch mit der Erzieherin und die Tür hinter mir zu macht- dann läuft sie auch anstandslos in den Gruppenraum.
Zu denken gibt mir diesbezüglich dieses hin- und her- Einerseits will sie in den KiGa und freut sich drauf (sie darf auch immer einen Plüschi mitnehmen) und anderseits will sie dann überhaupt nicht mehr, wenn wir das sind.
Wie kann man dieses Verhalten erklären?
liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 21:15
Antwort auf:
Verlustängste
Dankeschön für Deine Antwort- und Tipps.
Genauso ist es bei uns auch- je länger ich da bleibe, desto schlimmmer wird es und sie kann sich gar nicht trennen.
Leider beruhigt sie dann manchmal nicht so schnell- gerade vorgestern war es wieder schlimm- sie hat ne ganze Weile geweint- richtig geschrien vielmehr- das tut mir in der Seele weh. Ich stand vor der Tür und wollte am liebsten wieder rein gehen...
Heute dagegen war alles super
zZ klappt es ganz gut, wenn sie mich selbst zur Tür bringt und sich dann von mir verabschiedet- manchmal allein und manchmal auch mit ihrer Erzieherin. Dann geht sie anstandslos in ihren Gruppenraum.
Wie lange dauerte es denn bei Deinen Sohneman, bis diese "Phase" überstanden war? Hast Du eine Erklärung dafür, warum es so war?
Viele liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 21:28