Umgangston

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Umgangston

Guten Abend Frau Schuster! In der letzten Zeit bin ich unsicher, was den Umgangston mit unserer Tochter (2,5J.) angeht. Sie hört oft nicht, wenn ich ihr eine Frage höflich stelle. Wir haben bislang immer sehr höflich Bitten ausgesprochen. Z.B. Würdest Du bitte.../Könntest/Kannst Du bitte...? Ist es besser, zu sagen "Räum (bitte) Dein Spielzeug auf? oder "Hilf (bitte) dem Papa...? Wie stelle ich kindgerecht Forderungen, sodass sie "erhört" und erfüllt werden? Vielen Dank für Ihre Arbeit und die guten Ratschläge. Sie helfen uns Eltern sehr damit! Einen schönen Abend und viele Grüße.F.

von fairy_ am 22.02.2011, 21:08



Antwort auf: Umgangston

Hallo F. Für Ihr Lob bedanke ich mich ganz herzlich. Es ist nicht immer einfach, die Personen hinter den Zeilen zu sehen und individuelle Tipps zu erteilen, aber immer eine Herausforderung für mich.:-) Eigentlich haben Sie sich die Antwort bereits selbst gegeben, da Ihre Tochter auf eine höfliche Fragestellung nicht wie erwartet (und erwünscht) reagiert. Einfacher zu verstehen ist es ganz sicher, Ihre Bitte als höfliche, klare Anweisung zu formulieren. Halten Sie aber bitte auch dann gleich eine verständliche Antwort bereit, wenn Ihre Tochter diese Bitte ablehnen sollte.:-) Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.02.2011



Antwort auf: Umgangston

Hi, ich möchte gerne meine persönliche Meinung dazu äußern. Ich habe "früher" auch immer die Fragestellung "Würdest du bitte....?" gewählt. Aber mit einem freundlichen "Mach bitte das und das...!" also mit klaren, konkreten aber freundlichen Anweisungen kommt man finde ich weiter. Ich denke das ist der richtige Weg und das brauchen Kinder auch. Wir Eltern haben schon noch das sagen, in positivem Sinne! Also dürfen wir auch konkrete, realistische, kindgerechte Anweisungen geben. Wenn wir sie nur "Fragen", denke ich brauchen wir uns nicht wundern, wenn sie einfach "Nein" sagen. Denn auch ein "Nein" ist eine Antwort... Wenn es aus unserer Sicht aber kein "Nein" gibt, dann müssen wir das auch durch klare Anweisungen zeigen. Kinder merken eventuelle Unsicherheiten unsererseits. Mein Leitsatz ist diesbezüglich geworden: "Nicht so viel Fragen!" ;-) Alles Liebe!

von lovemy2babys am 22.02.2011, 21:46



Antwort auf: Umgangston

Wir haben festgestellt, wenn man Bitten/Aufforderungen in (höflicher) Frageform stellt, dann bekommt man viel öfters ein Nein als Antwort, weil es ist ja eine Frage, auf die man mit Ja oder Nein antworten kann. Eine freundliche Aufforderung (Räum bitte die Bausteine weg), die bei Nichterfüllung nochmals ohne ein Bitte erfolgt (Räum die Bausteine weg! Jetzt.), bringt bei uns mehr.

Mitglied inaktiv - 23.02.2011, 09:06



Antwort auf: Umgangston

seh ich das auch. Ich frage auch öfter "Kannst du bitte xy?", merke aber auch, dass meine Tochter davon eher verunsichert wird, weil es ja ausdrückt, dass ich mir auch nicht sicher bin, was ich denn will. Eine - freundliche klare Aussage "Bring mir bitte xy" ist viel direkter, einfacher zu verstehen und kommt auch meistens an. Wenn es trotzdem ein NEIN gibt, kann man ja immer noch weiter sehen, was dann angebracht ist.

von kirshinka am 23.02.2011, 10:16



Antwort auf: Umgangston

Ich mache es bei meiner Tochter (2 1/2) auch so, das ich eine Aufforderung "Bring bitte dem Papa den Hocker" oder "Leg bitte die Gabeln auf den Tisch" an sie richte - funktioniert viel besser als "Bringst du bitte" oder "Legst du bitte", da sie dann genau weiss, was von ihr erwartet wird. Eine Aufforderung kann auch freundlich und hoeflich ausgesprochen werden ;-) LG Connie

von streepie am 23.02.2011, 10:26



Antwort auf: Umgangston

Vielen Dank für die vielen, hilfreichen Antworten!!!

von fairy_ am 23.02.2011, 20:46