Sohn kann nicht stillhalten

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sohn kann nicht stillhalten

Hallo Frau Schuster! Unser Sohn,22 Monate,ist von Geburt an "immer in Bewegung".Ruhige Minuten sind selten,er ist auch nicht der kuscheltyp,nur vorm schlafengehen-da kann es nicht lang genug sein ;-))) und ständig muß er etwas in den Händen halten Bsp:Zähneputzen-das klappt eigentlich ganz gut,er kommt von allein ins bad-aber wie gesagt immer mit Autos in der Hand,mit denen er dann während des Putzens spielt. Nach dem Baden dasselbe:ich heb ihn aus der Wanne,stell ihn vor einen kl.Schrank damit er dort mit 2 Autos spielen kann und ich trockne ihn ab(auch das mag er überhaupt nicht).Ohne das er immer irgendetwas in den Händen haben muß gehts nicht.Warum ist das so? Und beim An und Ausziehen steht er auch nie still,fuchtelt immer rum und will weg.Deshalb ist wickeln im Stehen bei uns unmöglich,halte ich ihn fest gibt es Geschrei. Was ich mir noch nicht erklären kann:wenn wir mit dem Buggy allein spazieren gehen läuft er hin und her und ich muß aufpassen,das er nicht auf die Straße läuft.Wenn uns irgendjemand begleitet möchte er nur an meiner Hand laufen-was ja sehr schön ist. Bei Oma und Opa ist er anders,da sitzt er sehr gern und lang bei Opa auf dem schoß und schaut Bücher,legt sich von selber hin zum Wickeln,geht auf`s Töpfchen(noch ohne Erfolg) und ist dort viel ruhiger.Wir können ihn zuhaus nicht aufs Töpfchen o.Toillette setzen,da macht er sich steif und weint.Wir zwingen ihn natürlich nicht,er soll es nur kennenlernen,da bald Kiga und bei Oma u.Opa sitzt er 10min drauf. Wie können wir ihn zu mehr Ruhe bringen bei den alltäglichen Sachen Anziehen,Wickeln,abtrocknen-die nunmal sein müssen ohne das er immer denkt er wird in seiner Freiheit beraubt? Vielen Dank für Ihre Mühe!!! LG

von Krakenbein am 02.07.2012, 14:46



Antwort auf: Sohn kann nicht stillhalten

Hallo Krakenbein Kleinkinder können kaum stillsitzen und auch nicht bewegungs- und beschäftigungslos sein. Dafür haben sie einen viel zu großen Erfahrungs- und Bewegungsdrang. Um aber eine Überreizung zu vermeiden empfehle ich Ihnen darauf zu achten, dass sich ruhige Beschäftigungen mit bewegungs-intensiven Aktivitäten abwechseln. Dazu ist ein möglichst häufiges KONKRETES Anregen erforderlich. Lassen Sie sich beim Wickeln und Anziehen von Ihrem Sohn "helfen", indem er z.B. den Waschlappen, die neue Windel, den sauberen Pulli o.Ä. halten DARF. Loben Sie seine Hilfsbereitschaft, da ein Lob zu weiterem selbstständigen Tun anregt. Regen Sie Ihren Sohn auch während eines Spaziergangs konkret zu einem Hüpfe- oder Schleichspiel, zum Sammeln bestimmter Steinchen in SEINEN Rucksack o.Ä. an. Die mitlaufenden "Gäste" sind etwas Besonderes, was er beobachtet, sodass er beschäftigt ist. Auch die Anwesenheit von Oma und Opa ist etwas Besonderes, während Sie als etwas Selbstverständliches gelten. Ebenso sind Sie nun mal die vertrauteste Bezugsperson Ihres Sohnes, sodass er bei Ihnen zuerst seine Grenzen zu erfahren sucht, Ihre Reaktionen ausprobiert usw. Helfen Sie ihm durch konsequentes, KURZ begründetes Verhalten; zeigen Sie aber bitte auch Kompromiss-Bereitschaft zwischen den Wünschen Ihres Sohnes und Ihren eigenen Wünschen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.07.2012