Omakind

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Omakind

Hallo, ich hoffe, daß in diesem Forum jemand ist, der mir raten kann. Mein Enkel ist nun 2 Jahre und geht regelmäßig in die Kita. Da die Mutti eine neue Ausbildung macht und ihre Dienstzeiten 2-3 mal die Woche etwas länger gehen und der Vati die Woche über ausliegt, betreue ich meinen Enkel. Auch im Wechsel mit seiner anderen Oma. Ich beschäftige mich viel mit ihm und er ist sehr gern bei mir. Das praktizieren wir jetzt schon fast ein Jahr. Auch an Wochenenden habe ich ihn schon bei mir gehabt. Seit nun ca. 3 Wochen weint er morgens, wenn er in die Kita muß. Er will dann dauernd zu mir und macht ein Höllentheater. Auch wenn er abgeholt wird jammert er und will er zu mir. Ich liebe meinen Enkel sehr. Wenn wir zwei zusammen sind gibt es soviel Freude und er hört auch auf mich, wenn es zum ernsten Teil des Tages kommt (Toilettengang, Zähneputzen, Aufräumen ect.) Nun hat die Mutti beschlossen, daß er vorerst (ca 4Wo) nicht mehr zu mir darf. Sie glaubt, das sich das dann wieder gibt. Ich sehe das aber ein wenig anders und befürchte, sie macht damit alles nur schlimmer. Ist das nur eine Phase oder ein ernst zu nehmendes Problem? Ich möchte keinen Anlaß zum Streit in der kleinen Familie sein und mich ein wenig zurückhalten, wenn es um ihre Entscheidungen geht.

Mitglied inaktiv - 22.10.2008, 16:15



Antwort auf: Omakind

Hallo Ratsuchende Meiner Auffassung nach befindet sich Ihr Enkel in einer Phase des Fremdelns, sodass er stets Kontakt zu seinen bislang IMMER zur Seite stehenden, vertrautesten Bezugspersonen sucht. Das beschriebene Verhalten wird er demnach nicht nur Ihnen gegenüber, sondern auch gegenüber der anderen Oma und gegenüber seinen Eltern zeigen. Lassen Sie diese Erfahrung aber bitte die Mutti selbst machen, um nicht Diejenige zu sein, die sich angeblich in Alles einmischt und die angeblich Alles besser weiß.- Um den Konflikt zu lösen schlage ich vor, Ihren Enkel bereits zuhause zu verabschieden und mit einem anderen Kind, seinem "Freund", bzw. seiner "Freundin" in die Kita bringen zu lassen. Auch kann dem Jungen morgens, wenn er nicht in die Kita gehen mag gesagt werden, dass die anderen Kinder bestimmt schon auf ihn warten und so gerne mit ihm spielen möchten. Als Trösterle kann er ja evtl. ein Taschentuch von Ihnen oder einen kleinen Talismann (Kuscheltier als Schlüsselanhänger?) in seiner Frühstückstasche mitnehmen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.10.2008