Frage an
Dipl.-Soz.päd
Sylvia
Ubbens
Diplom Sozialpädagogin
Egal welches Kind nachmittag zum spielen kommt, immer gibt es Konflikte und unschöne Momente. Mein Sohn reagiert sehr schnell wütend, weint und schreit, nur weil das andere Kind etwas von ihm weg nimmt oder etwas anderes spielen möchte als er. Sofort sagt er dann, er hat keine Lust mehr und möchte das das andere Kind nachhause gehen soll. Das macht mich schon irgendwie traurig. Was kann ich da machen???
von Sonne 37 am 06.05.2021, 10:34
Liebe Sonne 37, zeigt Ihr Sohn das Verhalten auch im Kindergarten oder wenn er bei anderen Kindern zu Besuch ist oder "nur" bei sich zu Hause? Melden Sie sich gerne noch einmal. Viele Grüße Sylvia
von Sylvia Ubbens am 06.05.2021
Im Kindergarten ist er eher der Beobachter und zieht sich dann in solchen Situationen zurück. Am Anfang hat er viel geweint, jetzt nur noch ab und zu.Auf dem Spielplatz eher auch wie Zuhause. Und bei anderen Kindern Zuhause, da ist er eher ruhiger!
von Sonne 37 am 07.05.2021, 07:47
Liebe Sonne 37, Ihr Sohn scheint eine niedrige Frustrationstoleranz zu haben. Zudem weiß er, wo er (für wen) ein entsprechendes Verhalten zeigen kann. Im Kindergarten oder bei Freunden hätte er mit seiner Strategie keinen Erfolg. Zu Hause, bei Mama oder auf dem Spielplatz (vermutlich sind Sie dann in der Nähe), lässt er seinen Unmut raus, ohne "auf die Form" zu achten. Erklären Sie Ihrem Sohn, dass es völlig in Ordnung ist, unzufrieden zu sein und auch mal wütend zu werden. Auf der anderen Seite können die Dinge aber ohne Schreien und Weinen geklärt werden. Wie reagieren Sie in einer entsprechenden Situation? Lassen Sie Ihren Sohn seine Wut "alleine" ausleben oder versuchen Sie zu beschwichtigen? Zweites sollten Sie nicht tun. Damit würde Ihr Sohn Aufmerksamkeit für sein Verhalten bekommen. Vielmehr können Sie mit Ihrem Sohn in Rollenspielen, vielleicht mit Puppen oder Kuscheltieren, verschiedene Situationen spielerisch üben. Tauschen Sie zwischendurch die Rollen. Loben Sie Ihren Sohn, wenn er, auch im Rollenspiel, eine Situation ohne Schreien und Weinen klären konnte. Vor einem Besuchskontakt sprechen Sie mit Ihrem Sohn und erläutern noch einmal, was Sie besprochen haben und das er gerne zu Ihnen kommen kann, damit Sie gemeinsam klären, wie damit umgegangen wird, weil A ihm etwas weggenommen hat oder X etwas anderes spielen möchte. Hilfreich ist es in der ersten Zeit auch, sich viel in der Nähe der Kinder aufzuhalten oder sogar mitzuspielen, um aufzuzeigen, dass so ein Nachmittag auch ohne Weinen und Schreien ablaufen kann. Ist die Wut dann erst einmal da, vermitteln Sie gerne zwischen den Jungs und machen z.B. ein Alternativangebot, bei dem Sie dabei sind. Wichtig ist, dass den Wünschen Ihres Sohnes nicht "ihm zu liebe" immer als erstes oder nur nachgekommen wird. Mal wird die Spielidee vom Besucherkind als erstes umgesetzt, mal die Idee von Ihrem Sohn. Viele Grüße Sylvia
von Sylvia Ubbens am 11.05.2021
Vielen Dank für Ihre Antwort! In der Regel ist es so das mein Sohn in solchen Situationen schreiend und weinend wegrennt und sich versteckt. Ich reagiere da nicht. Er kommt dann meistens nach 5-10 min wieder und hat sich beruhigt. Manchmal klappt es dann wieder eine bestimmte Zeit manchmal nicht! Wenn ich im Gespräch "Zuhause" mit meinem Mann oder am Telefon bin, redet er ständig dazwischen, auch wenn man es mehrmals anspricht hört er nicht auf. Mein Mann redet dann immer lauter und dann rennt er wieder wütend und schreiend in sein Zimmer.
von Sonne 37 am 11.05.2021, 14:15
