Frage:
Kleinkind will nicht laufen
Hallo Frau Ubbens,
ich habe ein ähnliches „Problem“ mit meinem Sohn (2,5 Jahre) wie kürzlich durch eine andere Fragestellerin geschildert.
Mein Sohn will draußen außer auf dem Spielplatz so gut wie nie alleine laufen. Sobald wir zuhause los gehen will er auf den Arm, selbst zum Auto will er von mir getragen werden oder wenn ich sowieso schon vollgepackt bin. Es hilft keine Alternative wie Laufrad, Bobbycar oder der Versuch Kompromisse zu schließen a la du läufst bis da vorne zur Ampel danach trage ich dich. Er fängt sofort an zu jammern bzw. wenn ich ihn nicht hochnehme zu weinen. Wie reagiere ich am Besten? Es ist wirklich beschwerlich ihn dauernd zu tragen und wie geschrieben auf Kompromisse, Worte wird nicht eingegangen in der Situation.Spreche ich danach mit ihm und versuche ihm zu erklären, dass ich ihn nicht mehr dauernd tragen kann stimmt er dem nickend zu und dann ist es wieder vergessen.
Er bekommt zuhause volle Aufmerksamkeit, schläft im Familienbett, wurde von Anfang an viel getragen.
Danke für Ihre Antwort.
von
Knopf2016
am 06.02.2019, 14:35
Antwort auf:
Kleinkind will nicht laufen
Liebe Knopf2016,
planen Sie für die kommenden Monate etwas mehr Zeit ein, wenn Sie unterwegs gehen. Nehmen Sie vielleicht einen Buggy mit, wenn sie einkaufen gehen, damit Sie einen unbeschwerlichen Weg haben. "Du kannst laufen oder in den Buggy."
Sprechen Sie beim Gehen Punkte ab, von wo bis wo Sie Ihren Sohn tragen und von wo bis wo er dann wieder laufen darf. "Du läufst bis zur Bank und ich trage dich dann bis zum Baum." Usw.. Üben Sie dies, wenn Sie nicht gerade einen Termin o.ä. haben. Können Sie so die Motivation Ihres Sohnes steigern?
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 07.02.2019
Antwort auf:
Kleinkind will nicht laufen
Was macht er denn, wenn du dann - vollgepackt - weiter gehst?
Oder trägst du ihn dann schlussendlich doch?
Ich denke nämlich, wenn du dich letztendlich doch zum Tragen nötigen lässt, besteht natürlich für ihn kein Grund, auf deine Aufforderung etc wirklich zu reagieren. Erwarte nicht, dass er auf deine Vorschläge oder Erklärungen verständnisvoll eingeht ;-) Warum auch, wenn er doch gelernt hat, irgendwann gibt Mama doch nach.
Solche Situationen wirst du mit anderen Dingen immer wieder haben - ob das anziehen ist, Zähneputzen usw. Letztendlich muss hinter der Erklärung dann eben auch die Konsequenz stehen - in dem Fall eben nicht getragen zu werden. Das wird ganz sicher nicht ohne jammern und weinen abgehen - und mehr Zeit einplanen deinerseits.
von
cube
am 06.02.2019, 14:52
Antwort auf:
Kleinkind will nicht laufen
Danke für deine Antwort. Aktuell ist es tatsächlich so, dass ich trotz Tüten und Taschen auch noch ihn trage. Wenn ich ihn „stehen lasse“ und weiter gehe bleibt er bis zu einer gewissen Entfernung stehen, weint, dann kommt er manchmal manchmal bleibt er stehen, klammert sich an mir fest und will hoch.
von
Knopf2016
am 06.02.2019, 17:03
Antwort auf:
Kleinkind will nicht laufen
Bei meiner ältesten Tochter bin ich einfach weitergelaufen. Sie bekam dann Angst und ist mir dann immer schnell hinterher gelaufen.
Bei meiner zweiten Tochter hat das überhaupt nicht funktioniert. Sie kennt keine Angst und ist dann wütend weggerannt. Das wurde manchmal richtig gefährlich wenn z.b. eine Straße in der Nähe war. Deswegen habe ich sie dann tatsächlich noch eine Weile keuchend durch die Gegend geschleppt. Hat sich natürlich alles gegeben und mittlerweile ist sie ein sportliches Kindergartenkind.
Bei Nummer Drei mache ich mir jetzt keinen Stress mehr. Am Ende wird sie selbst laufen. Ob eher früher oder ob ich sie zwischendurch ein bisschen rumschleppen muss ist doch letztlich egal.
von
Bine.30
am 06.02.2019, 23:50
Antwort auf:
Kleinkind will nicht laufen
Naja, aber es geht ja auch darum, dass die Mutter eben auch nicht immer kann und auch nicht mehr will. Grundsätzlich sage ich mir auch oft "das wird schon noch" - aber bei manchen Dingen will man es einfach nicht mehr und Kind ist eben alt genug bzw. kann diese Dinge auch schon selbst.
Ich selbst habe unser Kind auch lange getragen und sicher öfter, als andere es getan hätten. Dennoch ging es nun mal nicht immer bzw. ich bin halt nicht der Diener meines Kindes.
Bei uns des Öfteren damals: Kind will nicht aus dem Auto aussteigen. Ok, dann halt nicht. Ich bin ausgestiegen und habe gewartet. Klar, das hat auch mal gedauert - aber ich habe nicht weiter gebeten und gebettelt und auch nicht ihn rausgeholt und dann am besten noch getragen. Irgendwann hat er gemerkt, dass Mama nicht nachgibt. Und ich habe ja nun auch nichts Unmögliches oder Schlimmes verlangt.
Man kann seinem Kind sicher entgegenkommen und viel für es tun - aber das hört dann eben da auf, wo man seine eigene Grenze hat. Auf die hat man genau so ein Recht und ich denke, auch das müssen Kinder lernen - es gibt auch die Bedürfnisse anderer und Mama ist nicht ausschließlich dafür da, es immer dem Kind recht zu machen und sich selbst nur hinten an zustellen.
von
cube
am 07.02.2019, 09:15