Kindliche Umgangsformen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kindliche Umgangsformen

Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt und besucht seit seinem 1. Geburtstag ganztags die Kinderkrippe in einer Gruppe mit Kindern von 1 Jahr - 3 Jahren. Die Gruppe hat auch regelmäßigen Kontakt zu den Kindergartenkindern im gleichen Haus. Mir fällt bei Besuchen in der Krippe immer wieder auf, dass mein Sohn anderen Kindern oft wahllos etwas wegnimmt, ohne zu fragen, und tut dies teils auf sehr unschöne Art und Weise (Schubsen, Hauen, etc.). Auch haut er beispielsweise gleich zu, wenn ich mit seinem kleinen Bruder (13 Wochen) in der Krippe bin und andere Kinder ihn z.B. streicheln, mit dem Kommentar "mein Bruder". Ich habe zudem manchmal den Eindruck, dass er "testen" möchte, wie andere Kinder reagieren (ist beispielsweise einem Krabbelkind mal "testweise" auf die Finger getreten; ich konnte ihn gerade noch bremsen und mein Sohn war sichtlich schockiert, dass ich diesen Vorfall überhaupt gesehen habe.) -- Zu Hause kommt es gelegentlich auch vor, dass er mal haut, aber das ist meist nur so, wenn er sehr müde ist. Ich versuche immer, ihm zu erklären, dass er doch etwas sagen kann, wenn ihm etwas nicht passt und man nicht hauen darf. Ich frage mich auch, wo er dieses Benehmen her hat - ob er sich das Verhalten bei älteren Kindern abschaut. Mein Sohn ist für sein Alter sehr groß und kräftig (sieht eher aus wie 3 1/2) und mir scheint, er nutzt das für sich aus (er ist so ziemlich der Größte und Kräftigste in der Gruppe). Hätten Sie einen Tipp, wie ich ihm das Hauen wieder abgewöhnen kann? Leider sehe ich ihn ja tagsüber nicht und sicherlich wird nicht jede Aktion meines Sohnes in der Krippe von den Erzieherinnen gesehen. DANKE im Voraus. Matthilda

Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 20:48



Antwort auf: Kindliche Umgangsformen

Hallo Matthilda Wenn möglich, sprechen Sie das Thema: Hauen einmal auf einem Elternabend, bzw. bei einem Elterngespräch an, da dieses Verhalten (leider) durchaus altersgerecht ist. Nahezu alle Kleinkinder handeln sehr spontan und ohne schon gleichzeitig über die Folgen ihres Handelns nachdenken zu können. Haut nun ein Kind oder auch Ihr Sohn, gefällt ihm Irgendetwas nicht, während er gleichzeitig die HELFENDE Aufmerksamkeit der Bezugsperson geradezu einfordert. Helfen Sie (oder die Erzieherin) ihm, indem Sie ihm nach einem KURZ begründeten NEIN eine angemessene, KONKRETE Konfliktlösung vorschlagen und jeden noch so geringen Erfolg loben. Eine Lösung könnte z.B. ein gemeinsames Spiel, das Hinzuziehen eines weiteren Spielzeugs, ein Abwechseln o.Ä. sein. Da Kleinkinder erst durch Wiederholungen lernen, werden Sie -wie immer- sehr viel Geduld haben müssen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.05.2010