Kindergarten - unsere Tochter wird immer unglücklicher!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kindergarten - unsere Tochter wird immer unglücklicher!

Meine Tochter (3) geht schon in den KiGa seit sie 1 1/2 war. Sie hat sich vom ersten Tag an wohl gefühlt und bis auf kleine Meinungsverschiedenheiten gab es nie Probleme. Im Sommer diesen Jahres bekam sie eine kleine Schwester und musste zeitgleich in eine andere, größere Gruppe mit einer neuen Erzieherin. Und da begannen die Probleme. Ist mein Kind mal krank und ein paar Tage zuhause ist alles in bester Ordnung. Sie zieht sich allein an und aus und macht einen ausgeglichenen Eindruck. Klar gibt es auch mal gezicke - aber sonst wäre es ja auch nicht normal. Nach ein, zwei Tagen Kindergarten fangen die Probleme an, Johanna zieht sich allein nicht aus - geschweige denn an! Sie weint immer uns sagt sie könne das nicht. Wenn wir nach dem Kindergarten nach hause kommen, ist auf dem Heimweg noch alles ok und sobald wir zur Tür reinkommen beginnt sie zu weinen und weiß so recht nicht was sie will - sie wirkt einfach unglücklich. Sie strampelt auf dem Boden und heult, will dass man ihr hilft, möchte aber nicht angefasst werden - ist ein schlimmer zustand - für mich kaum zu ertragen. Ich könnte immer mit heulen. Also ging ich mit dem Problem zur Erzieherin - sie meinte sie könne das nicht verstehen, im KiGa ist sie immer lieb. Sie lebt halt in ihrer eigenen Blase und kann sich nicht allein anziehen. Außerdem habe ich ja nur meine Kinder und die müsse sich um so viele kümmern. Und da Johanna ja eine Schwester bekommen hat, läge das Problem sicher da. Nun geht das schon 9 Monate so. Mittlerweile habe ich bemerkt, dass sie die Probleme nicht hat wenn die Erzieherin rank ist, dann ist sie zwar auch müde nach dem KiGa aber nicht so unausgeglichen. Dazu kommen ein paar Bemerkungen meiner Tochter (z.B. Das darf ich dir nicht erzählen, da kitzelt die Frau B. mich durch) die mich zu dem Schluss kommen lassen, dass da etwas nicht stimmt. Die Erzieherin weißt mich immer wieder darauf hin, dass sie solche Probleme nur mit mir habe und wird sarkastisch und mittlerweile sogar provokant. Ich kritisiere immer wieder, dass sie innerhalb der Gruppe so oft zwischen den großen und den kleinen differenziert. Als mal wieder so viele Bastelarbeiten der "Großen" ausgestellt waren schrieb ihr vor zwei Wochen einen Zettel und fragte wann die kleinen mal wieder was machen, oder ob die immer spielen? In der letzten Woche war mein Kind krank und was macht die gute Frau, neben den Bildern die alle gemalt haben stellt sie ein leeres Blatt mit dem Namen meiner Tochter aus, für alle sichtbar. Ich fühle mich provoziert!! Da ich selbst Pädagoge bin frage ich mich nun ob ich vielleicht zu viel erwarte. Aber ich kann das "Unglück" meiner Tochter auch nicht hinnehmen. Soll ich mich beim Träger beschweren? Wir wohnen auf dem Land, es gibt keine große Auswahl an Einrichtungen und die anderen Eltern haben sich damit abgefunden, dass es so ist wie es ist. Aber ich kann das nicht! Wie soll ich mich verhalten? Ich weiß nicht mehr weiter....

Mitglied inaktiv - 20.04.2011, 20:22



Antwort auf: Kindergarten - unsere Tochter wird immer unglücklicher!

Hallo mandym Gerade, weil Sie Pädagoge sind, fühlt die Erzieherin sich vermutlich kontrolliert und in die Ecke gedrängt, was dann leider Ihre Tochter "ausbaden" muss. Eine Beschwerde weder bei der Erzieherin noch beim Träger werden den Kiga-Alltag für Ihre Tochter dann bestimmt nicht leichter machen.- Versuchen Sie bitte einmal, gegenüber der Erzieherin Hilflosigkeit zu zeigen und sie um Rat zu fragen, wie Sie mit ihr gemeinsam Ihrer Tochter wieder zum Glücklichsein verhelfen können. Vielleicht dürfen Sie mal "als Besuch" 1-2 Tage am Kiga-Alltag teilnehmen, sodass Sie auch der Erzieherin helfen können, diese vielen Kinder zu betreuen? Dann können Sie nebenbei auch mal nachfragen, was Ihre Tochter damit meint, dass sie durchgekitzelt wird, wenn sie zu Hause berichtet. Eigentlich sollte die Erzieherin doch gelernt haben, eine Kiga-Gruppe zu führen und gleichzeitig individuell auf die Bedürfnisse der Kleinen eingehen zu können.- Kann es sein, dass die Kleinsten in der Gruppe überfordert werden und nur Anerkennung erhalten, wenn sie mit den "Großen" mithalten? Kommt Ihre Tochter dann nach Hause, wird sie völlig fertig sein. Zeigen Sie Mitgefühl und behandeln Sie Johanna beinahe wie ein Baby. Bedauern Sie Ihre Tochter, dass der Kiga bestimmt wieder sehr anstrengend war und bieten Sie ihr an, mit ihr zu kuscheln. Warten Sie dann geduldig in Ihrer Nähe ab, bis sie von sich aus zu Ihnen kommt. Viel Erfolg, sonnige Ostern und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.04.2011



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