Jeden Tag Theater vor der Kita

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Jeden Tag Theater vor der Kita

Liebe Frau Ubbens, Mein Sohn ist etwas über zwei Jahre alt und geht seit Oktober in die Kita. Am Anfang war es gar kein Problem, danach wurde es sehr schwierig. Die Eingewöhnungsphase hat bei uns etwas über drei Monate gedauert, und war für alle sehr emotional sehr anstrengend. Seither ist in der Früh immer Theater, wir haben es mit reden, mit warten, mit kurzzeitig dabei bleiben, Spielzeug von zu Hause mitbringen, schneller Abschied,versucht. Dennoch ist der Abschied immer tränenreich. Sobald die Tür zu ist geht es ihm aber gut, er macht alles mit isst, schläft und spielt. Ich bin mir einfach unsicher ob ihm die Trennung tatsächlich so verletzt, oder es am Alter liegt. Ich war schon soweit ihn komplett aus der Kita zu nehmen, und bin ein bisschen hilflos was das Thema angeht. Natürlich möchte ich nicht so viel von ihm erwarten, allerdings schmerzt mich das morgendliche weinen auch jedes Mal in meiner Mutter Seele. Ich habe immer die Hoffnung dass es besser wird, aber bis jetzt hat nichts geholfen. Nun stelle ich mir die Frage was man noch machen kann um die Situation zu entspannen. Und sind Sie der Meinung dass es besser wäre das Kind aus der Kita zu nehmen? Dazu muss ich ergänzen dass er vor acht Monaten ein kleines Geschwisterchen bekommen hat. Vielleicht haben Sie ja noch ein paar Tipps oder eine Meinung dazu, ich bin ehrlich gesagt am Ende meiner Idee und möchte natürlich nicht das mein Kind in irgendeiner Art und Weise leiden muss. Ich habe einfach Angst dass er so ein bisschen einen Horror vor der Kita hat, weil er auch jeden Tag morgens direkt nach dem aufstehen sagt das er nicht in die Kita gehen möchte. Um Hilfe wäre ich sehr dankbar..Ganz liebe Grüße

von LEXlo am 26.02.2019, 13:32



Antwort auf: Jeden Tag Theater vor der Kita

Liebe LEXIo, augenscheinlich lässt sich Ihr Sohn nach wenigen Augenblicken beruhigen. Somit schadet ihm der Kitabesuch und das kurze Weinen nicht. Auf der anderen Seite, wenn sie noch mehrere Monate zu Hause sind, muss Ihr Sohn auch noch nicht fremdbetreut werden. Sie entscheiden nach Ihrem Bauchgefühl. Wie lange bleiben Sie zu Hause? Gehen Sie bald wieder arbeiten und auch das Baby wird bald fremdbetreut? Dann überlegen Sie gut, ob Sie die Betreuungszeit unterbrechen oder ob es für Ihren Sohn nicht einfacher wäre, keine Unterbrechung und damit keine neue Eingewöhnung zu haben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 26.02.2019



Antwort auf: Jeden Tag Theater vor der Kita

Ich kann dir nur aus der Sicht aus einer U3 Gruppe berichten. Dein Kind wird deine Unsicherheit merken. Sei klar, in dem, was du machst. Wenn er in die Kita gehen soll, und er ist eingewöhnt, denn sonst würde er länger schreien und den Alltag nicht so mitmachen, dann geht er in die Kita. Haderst du mit der Entscheidung, merkt er das sofort! Kinder haben da ganz feine Antennen. Er wird morgens merken, dass dein Mutterherz mitweint und du eben nicht ganz so klar mit der Entscheidung "Kita ja/nein" bist. Deshalb diskutiert er auch bereits daheim. Oder äußert, dass er nicht gehen mag. Wir rufen auch schon mal die Mamis an, wenn die Kinder beim Gehen weinen, um ihnen die Sorgen zu nehmen und eingewöhnte Kinder hören damit auf, sobald die Türe geschlossen und Mama oder Papa weg ist und spielen unbefangen und erleben den Alltag in der Gruppe, ohne weiter oder selten nach den Eltern zu fragen. Vielleicht macht es Sinn, dass der Papa ihn morgens bringt? Wäre das möglich? So, dass du aus der Situation raus bist. Manchmal, wenn die Bindung zur Mama sehr groß ist, ist es einfacher fürs Kind, wenn der Papi es bringt!

von Späti79 am 26.02.2019, 21:45



Antwort auf: Jeden Tag Theater vor der Kita

Ja ich habe vor wieder arbeiten zu gehen und der Kleine wird dann auch fremdbetreut werden. Die Erzieherinnen sagen dass sobald die Tür zu ist alles normal läuft und er sich nach wenigen Minuten beruhigt- er ist sehr zornig, aber das nicht nur in der Kita sondern zuhause (denke typisch Autonomiephase). Der Papa hat ihn auch schon öfter gebracht das ist aber bei ihm nicht anders. Sobald wir in der Garderobe sitzen geht es voll los egal bei wem. Etwas besser ist es geworden weil wir ihm in der Früh gesagt haben dass wir noch paar Minuten haben. Darauf versteift er sich dann und mit Hörbuch im Auto ist es dann auch besser. Ich habe die Hoffnung dass es Iwann morgens aufhört, aber im Moment ist es noch sehr schwierig. Auch ein Grund warum er nicht in den Kindergarten geht, denke die intensivere Betreuung in der Krippe ist für ihn aktuell einfach das Bessere

von LEXlo am 27.02.2019, 04:09



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