Ich bin Erzieherin in einer Kita und gewöhne zur Zeit einen 12 Monate alten Jungen ein.
Er war bislang an drei Tagen für jeweils ca. 1 Stunde mit seiner Mutter bei uns.
Wir gewöhnen die Kinder so ein, dass die Bezugserzieherin mit der Mutter und dem Kind für die ersten Tage alleine in einem Nebenraum ist, damit das Kind einen möglichst schnellen Bezug/Bindung zu der Erzieherin bekommt.
Nun masturbiert das Kind auf dem Boden liegend, mit Kissen, oder Puppe bis zu zwei mal in der Stunde bis zur Erschöpfung, wodurch die Eingewöhnung sehr erschwert wird und ich ziemlich irritiert bin, weil ich so ein extremes Verhalten noch nicht erlebt habe.
Die Mutter berichtete, dass er es zu Hause ebenso häufig machen würde und das häufig über 10 mal über den Tag verteilt.
Der Kinderarzt meinte, es sei normal und der Vater sagt...ganz der Papa und belächelt es.
Wir sind 3 Erzieherinnen in der Gruppe und alle hatten den Gedanken, dass es so unnormal sei, dass der Gedanke des sexuellen Missbrauchs, bzw. die externe Stimulation durch einen Erwachsenen, wodurch dieses zwanghafte Verhalten ausgelöst worden sein kann, nicht ausgeschlossen werden sollte.
Die Auskunft einer innerbetrieblichen Beratungsstelle war auch eher schwammig.
Wie sollen wir sein Verhalten den anderen Kindern erklären, wenn er bald in die Gruppe integriert wird. Vielleicht lässt es nach, wenn er anfängt zu laufen. Das ist unsere Hoffnung.
Wir sind ziemlich ratlos wie wir damit umgehen sollen, zumal er bitterlich weint wenn man ihn hochnimmt und ablenken will. Setzt man ihn wieder auf den Boden, legt er sich sofort auf den Bauch und macht da weiter, wo er aufgehört hat.
Vielleicht haben sie einen Rat?
Gruß
Danikita
von
danikita
am 28.02.2013, 22:49
Antwort auf:
Ist bei einem 12 Monate alten Jungen häufiges Masturbieren normal?
Hallo Danikita
Zunächst einmal halte ich eine Abklärung für wichtig ob der Junge evtl. wegen starken Juckreizes dieses Verhalten zeigt.
Manche Kinder verhalten sich aus Unsicherheit wie beschrieben sodass ich Ihnen empfehle sein Verhalten zu beobachten, wenn Sie mal mit Kind UND Mutter zu den übrigen Kindern gehen.
Vermeiden Sie es das Kind auf den Boden zu legen, indem Sie es z.B. in ein Schaukelpferd oder Bobbycar, bzw. auf einen Bauteppich setzen und es dort stets zu einer ansprechenden Aktivität anregen. Zeigen Sie Fingerspiele, spielen Sie Kniereiter usw. sodass sich erst gar nicht die Gelegenheit ergibt auf dem Bauch zu liegen und zu masturbieren.
Bis zu einem gewissen Grad ist dieses Verhalten durchaus altersgerecht, da der gesamte Körper im Wachstum begriffen und für das Kind von großem Interesse ist.
Der Gedanke dass dieses Verhalten aus einem sexuellen Mißbrauch oder durch externe Stimulation resultieren KÖNNTE, halte ich für recht unwahrscheinlich; es sei denn, Sie haben einen konkreten Verdacht.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 01.03.2013
Antwort auf:
Ist bei einem 12 Monate alten Jungen häufiges Masturbieren normal?
Danke für Ihre Antwort Fr. Schuster,
genau das haben wir heute bei dem Jungen versucht, da er in der Gruppe war.
Da er ein Krabbelkind ist und die Gruppe erkunden wollte, war er natürlich auf dem Boden unterwegs und hat nach einiger Zeit wieder mit diesen Wippbewegungen angefangen und sich auch auch nur kurz ablenken lassen...er wollte es unbedingt. Ich habe den Eindruck, dass dieses Verhalten durch Spielkarten und Bilderbücher ausgelöst wird. Immer wenn er sowas in die Hand bekommt, fängt er mit den Bewegungen an.
Als die Mutter kam, hat sie ihn auf den Arm genommen, seitlich auf die Hüfte gesetzt und sofort begann das Spielchen an der Hüfte der Mutter.
Ich habe der Mutter geraten, solche Stellungen zu vermeiden, ihn anders zu halten, ihm auch nicht ...wie sie berichtete...die Windel auszuziehen, um zu schauen, ob er ein errigiertes Glied hat.
Ebenso sollte sie sich von der Vorstellung lösen, dass es ein sexuelles Verhalten, ähnlich wie bei Erwachsenen wäre. Gelassen zu bleiben und abzuwarten, wie es sich entwickelt wenn er anfängt zu laufen.
Je mehr man dieser Situation Beachtung schenke, desto eher könnte sich bei dem Kind eine negative Verbindung zu seinem Verhalten einstellen und das wäre schlecht für seine gesunde Entwicklung.
Trotzdem ist es schon eigenartig zu beobachten, mit welcher Hartnäckigkeit er sein Verhalten verfolgt.
Die Mutter berichtete, dass sie so eine schöne, innige Beziehung zu ihrem jüngsten Sohn hätte, sie sehr oft kuschelt, streichelt, ihn auf dem Arm hat aber ebenso oft auch mit ihm spielen würde.
Vielleicht ist der Junge einfach überkuschelt, zu sehr körperbetont stimuliert.
Dann hätte die Mutter ein Problem, das sie auf den Jungen überträgt.
Mal sehen wie es weitergeht.
Da ich im sozialen Brennpunkt arbeite höre ich vielleicht manchmal die Flöhe husten ;)
Schönes Wochenende und vielen Dank.
von
danikita
am 01.03.2013, 17:45
