Immer nur "nicht"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Immer nur "nicht"

Hallo Frau Schuster, mein Sohn (25 Mo) stellt meine Nerven zur Zeit auf eine harte Probe. Er sagt nur noch "nicht". Das geht schon morgens beim Anziehen los. Wenn ich es nicht schaffe, ihn doch noch mit irgendwelchen Tricks zu überreden, dann muss ich es halt mit sanfter Gewalt tun, wobei die Gewalt nicht immer so ganz sanft ist wie sie sein sollte. Das gleiche beim Zähneputzen. Das hat immer ganz gut geklappt, weil er danach seine Blumen giessen durfte. Aber selbst das zieht nicht mehr. Dazu kann ich ihn aber nicht zwingen, weil er sich so wehrt, dass gar nichts mehr geht. Das Gleiche beim Windelnwechseln (Gott sei dank nicht immer) Und so geht das mehrmals am Tag. Das Schlimmer daran ist, wenn ich ihn "zwinge" , etwas zu tun , was er nicht will, steigert er sich so in einen Wutanfall rein, dass er gar nicht mehr weiss, was er eigentlich will, schmeisst mit seinem Schmusetier, das ich dann aber sofort wieder holen soll, will seine Hausschuhe erst an, dann ausgezogen haben, usw. und dann versagen mir immer die Nerven. Ich habe das Gefühl, er hört sowieso nicht mehr was ich sage, selbst wenn ich ruhig und gelassen bleibe. Für einen guten Tip oder auch einen Trick fürs Zähneputzen wäre ich Ihnen sehr dankbar. Liebe Grüße, Simone

Mitglied inaktiv - 16.03.2001, 15:01



Antwort auf: Immer nur "nicht"

Hallo Simone Lassen Sie Ihren Sohn so viel wie möglich selbst versuchen. Bieten Sie ihm Ihre Hilfe an und ziehen Sie sich dann möglichst gleichgültig zurück. Wahrscheinlich wird er zuerst dann noch wütender, wird aber bald merken, dass er an Grenzen stößt.- Putzt er sich nicht die Zähne, kann er nicht spielen o.Ä. gehen.- Verhalten Sie sich liebevoll aber konsequent. Auch, wenn nicht alle Tätigkeiten so genau ausgeführt werden, wie Sie es vielleicht wünschen: Ihr Sohn wird auf diese Weise zunehmend selbständiger und sich auch bewußt, dass er in vielen Dingen Ihre Hilfe noch benötigt. Schonen Sie auf diese Weise Ihre Nerven und bleiben Sie so gelassen wie eben möglich. Erholsames Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.03.2001