Geschwistereifersucht

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Geschwistereifersucht

Hallo, ich brauch mal einen Rat... Meine "große" Tochter 6J. alt fängt jetzt nach knapp 3 Monaten, nachdem ihre Schwester geboren wurde mit eifersüchteleien an. Bin zwar nicht alleinstehend, aber mein Partner arbeitet im 4 Schichtsystem und ist selten zuhause. Ja wie äußert sich die Eifersucht? Jeden Abend seit gut einer Woche, kommt sie nachdem wir Gute Nacht Geschichte gelesen haben und Gute Nacht CD angemacht haben immer wieder alle 5 Minuten aus dem Bett, mit Tränen im Auge und sagt, sie kann nicht schlafen, hat Angst kann nicht allein schlafen (was bisher nie ein Problem war)...und sagt in Bezug auf ihre Schwester, dass sie nie ein Geschwisterchen haben wollte....das macht mich sehr traurig und da meine jüngste im Moment sehr anhänglich ist, weiß ich nicht, was ich da am besten unternehmen kann. Wer kann mir Tipps geben oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Vielen Dank schonmal... Lg

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 09:59



Antwort auf: Geschwistereifersucht

Hallo myzee Ihre ältere Tochter sieht in ihrer zunehmend mobiler werdenden Schwester eine Konkurrentin in Bezug auf Ihre Zuwendung, auf das Spielzeug, das bislang nur ihr gehörte usw. Wenn möglich, lassen Sie beide Kinder (vorübergehend) mit in Ihrem Schlafzimmer schlafen, damit die "Große" sich nicht aus dem Familienmittelpunkt verdrängt fühlt. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis sie selbst den Wunsch äußert, wieder in ihrem Zimmer schlafen zu wollen, bei ihrem Spielzeug und um nicht gestört zu werden. Geben Sie ihr dann ein besonderes Kuscheltier mit als Beschützerle und Traumfresserchen, lassen Sie die Zimmertür etwas geöffnet und dunkeln Sie ihr Zimmer nicht ganz ab (Steckdosen-Nachtlicht?). Achten Sie insgesamt darauf, dass die "Große" nicht immer Rücksicht auf die Kleine nehmen muss, da sie auch mit 6 Jahren erst noch lernen muß rücksichtsvoll zu sein. Regen Sie z.B. zu einer ruhigen Aktivität an, wenn die Kleine schläft und bitten Sie nicht um Ruhe. Lassen Sie Ihre ältere Tochter ganz bewußt Dinge tun, die eben nur für größere Kinder geeignet sind: länger aufbleiben, alleine mal mit Mama oder Papa etwas unternehmen, eine Interessengruppe besuchen usw. Zeigen und sagen Sie ihr immer mal wieder, wie stolz Sie darauf sind, auch schon eine größere, selbstständigere, hilfsbereite Tochter zu haben. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.09.2010