Fremdenscheu

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Fremdenscheu

Hallo liebe Frau Schuster, meine Tochter, 5 Jahre und 9 Monate alt, war schon immer Fremden gegenüber ein seeehr schüchternes Kind. Sie spricht nicht bzw. kaum mit Fremden und weniger vertrauten Personen. Bis vor einem halben Jahr hörte ich von allen Seiten wie Kinderarzt, Kinderkursleiterinnen, Erzieherinnen und sogar einer Psychotherapeutin, dass ihre Schüchternheit noch im Rahmen liegt und sich "auswächst". Vor einem halben Jahr hat unser Kinderarzt dann auch gemeint, dass eine Frühförderung sinnvoll wäre. Mit einiger Mühe wurde diese auch bewilligt. Letzte Woche hatte ich ein Elterngespräch mit der Heilpädagogin. Sie glaubt, dass meine Tochter eine so große Störung hat, dass sie ihr in der Frühförderung nicht ausreichend helfen kann und schon gar nicht in der kurzen Zeit bis zur Einschulung. Sie schlägt eine Therapie in einer speziellen Ambulanz für Mutismus vor. Das Problem ist aber, dass diese nicht so einfach genehmigt wird und die Wartezeiten auf einen Platz extrem lang sind. Meine Tochter wurde in verschiedenen Bereichen getestet wie z. B. Motorik, Wortschatz, Grammatik usw. Sie ist in allem sehr viel weiter als gleichaltrige Kinder, was die Bewilligung erschwert. Wenn sie aber jemand anspricht, verkrampft sie vor lauter Angst und traut sich meist nicht zu antworten. Hat sie genug Mut antwortet sie wortkarg und mit monotoner Stimme. Können Sie mir vielleicht noch weitere Stellen nennen, an die wir uns wenden können? Was ihr sonst noch helfen könnte? Buchtipps wären auch toll. Im Moment lese ich ihr immer wieder ein Buch vor, es heißt "Du schaffst das schon". Einige Geschichten daraus treffen auf sie zu und sie möchte sie immer wieder hören. Sie bastelt auch die Dinge nach, die dem jeweiligen Kind im Buch scheinbar geholfen haben. Entschuldigen Sie bitte, dass es so lang geworden ist. Viele liebe Grüße Sabine

Mitglied inaktiv - 27.11.2008, 10:47



Antwort auf: Fremdenscheu

Hallo Sabine Als Buch empfehle ich Ihnen: "Gefühle machen stark" und auch: "Ich und meine Gefühle: Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5 ". Sieht der behandelnde Kinderarzt ebenfalls die Notwendigkeit einer intensiven, therapeutischen Behandlung Ihrer Tochter, kann er Sie evtl. an ein SPZ (SozialPädiatrischesZentrum) überweisen um zu klären, welche Maßnahmen denn nun wirklich erforderlich sind. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 27.11.2008