Frage: Frage

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist 29 Monate und geht noch nicht in den Kindergarten. Regelmäßigen Kontakt zu anderen Kindern hat er eigentlich nur einmal wöchentlich beim Kindersport. Die Kinder dort sind im Alter von 2-5 Jahren. Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass er sich viel zu viel gefallen lässt bzw. sich nicht wehrt/wehren kann. Hier meine Fragen anhand von zwei Beispielen: 1. Ein Mädchen ist dort (vermutlich 3 Jahre alt), das scheint ihn regelrecht auf dem "Kieker" zu haben. Sobald sie in seiner Nähe ist, schubst sie ihn, ohne Grund. Oft sogar von hinten, so dass er überhaupt nicht weiß, wie ihm geschieht! Die Oma, die das Mädchen immer begleitet, sagt dann leider gar nichts dazu. Wie reagiere ich am besten darauf? 2. Manchmal wird dort mit Sportgeräten gespielt, die mein Sohn total liebt, er sieht dann auch immer zu, dass er eins mitbekommt ;-) Aber sobald er eins in der Hand hält, passiert es sehr oft, dass ein Kind es ihm einfach aus der Hand reißt. Auch da kommt von den Eltern oder den Omas nur ein "Das macht man aber nicht", aber zurückgegeben wird das Sportgerät dann nicht.. Darf ich es dem Kind wieder abnehmen und meinem Sohn geben oder ist das erst recht kontraproduktiv? In beiden Situationen macht er eigentlich gar nichts - er steht nur da und schaut dem Kind hinterher, als müsste er erst einmal realisieren, was gerade passiert ist und als würde er nicht verstehen, WIESO es passiert ist (wir achten nämlich sehr darauf, dass er nicht schubst oder anderen Dinge einfach wegnimmt). Ehrlich gesagt, mache ich mir langsam sogar Vorwürfe, ob ich nicht selber schuld bin an der Situation. Da er noch nicht in den Kindergarten geht, verbringt er logischerweise die Vormittage mit mir. Und wenn er im Haus dann an Sachen herangeht, die er nicht haben darf, weil sie gefährlich (z. B. Messer) oder zu schwer sind (z. B. Vasen), dann bin ich sehr konsequent mit ihm. Wenn er sie nach einmaliger Aufforderung nicht weglegt, gehe ich hin und nehme sie ihm aus der Hand, notfalls auch gegen seinen Willen. Ist das vielleicht der Grund dafür, dass er sich auch beim Sport alles gefallen lässt? Weil er durch mich lernt "sich wehren bringt ja doch nichts?" Ich hoffe, dass Sie mir einen Rat geben können, wie ich sein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht stärken kann, dass er sich anderen Kindern gegenüber wehrt. Mir tut es weh, ihn so zu sehen, und habe Angst, dass er auch später Probleme dadurch bekommt. Vielen lieben Dank dafür im Voraus!

von Leons_Mama am 02.06.2014, 15:28



Antwort auf: Frage

Liebe Leons_Mama, Sie müssen nichts unternehmen, um das Selbstbewußtsein Ihres Sohnes zu stärken, auch hat sein Verhalten nichts mit Ihrer Erziehung zu tun. Bleiben Sie weiterhin konsequent, wenn Ihr Sohn an Dinge geht, die er nicht haben darf. Das Verhalten Ihres Sohnes beim Sport rührt zum einen von seinem Charakter her und zum anderen ist er den regelmäßigen Kontakt und den damit verbundenen Gegebenheiten (schubsen, Sachen weggenommen bekommen) nicht gewohnt. Spätestens im Kindergarten wird er lernen, sich zur Wehr zu setzen. Beim Kinderturnen dürfen Sie die Kinder gerne ansprechen, wenn es die Eltern/Großeltern von sich aus nicht tun. Sagen Sie dem Mädchen, dass das Schubsen weh tut und Sie nicht möchten, dass sie Ihren Sohn schubst. Und die Sportgeräte dürfen Sie auch den Kindern nach einer kurzen Erklärung aus der Hand nehmen und Ihrem Sohn wieder geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.06.2014