Liebe Frau Schuster!
Ich habe ein kleines Problem:
Meine Tochter (1 Jahr) möchte ständig an meinen Händen laufen, d.h. ich mache das auch mal 10 min. mit, (länger kann ich nicht, da ich Rückenprobleme habe) und dann setze ich sie wieder auf den Boden. Sofort fängt sie an zu schreien und krabbelt mir hinterher,zieht sich an mir hoch und möchte wieder laufen.
Wenn ich sie dann ignoriere wird sie immer wütender und krabbelt mir überall
hinterher. Ich nehme sie auch hoch, aber sie möchte dann sofort wieder laufen. Heute habe ich sie dann in ihr Zimmer gebracht, die Tür zugemacht und habe sie solange schreien lassen, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Erst dann bin ich wieder ins Zimmer gekommen.
Nun weiß ich nicht, ob das die richtige
Methode ist. Ich möchte doch nicht, daß
sie denkt, sie bräuchte nur zu schreien, und dann bekäme sie, was sie möchte.
Vielleicht gibt sich das auch bald, wenn sie selber laufen kann.
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 06.01.2001, 22:29
Antwort auf:
erziehung
Hallo Jana
Genau so wie Sie wartet Ihre Tochter darauf, endlich! laufen zu können, damit sie schneller zu den Gegenständen gelangt, die sie gerade sieht. Sie kann noch nicht verstehen, dass Sie ja nicht immer Zeit haben, mit ihr das Laufen zu trainieren.-
Als sehr gute Lauf-Lern-Hilfe möchte ich Ihnen eine Holz-Schubkarre, bzw. einen Puppenwagen empfehlen. Es gibt ihn aus stabilem Holz, z.B. von HABA, Ihre Tochter schiebt ihn vor sich her und hat so immer etwas, woran sie sich fest halten kann. Haben Sie mal keine Zeit in ihrer Nähe zu bleiben, geben Sie ihr einen konkreten Spiel-Anreiz und sagen Sie ihr, dass Sie wieder mit ihr das Laufen üben, wenn Sie Ihre Tätigkeit erledigt haben. Sie versteht Sie schon sehr gut; auch wenn sie sich selbst sprachlich noch nicht ausreichend verständlich machen kann.
Weint Ihr Schatz trotzdem in der Hoffnung, Sie geben nach, wiederholen Sie Ihren Spiel-Vorschlag und Ihre Erklärung, wiederzukommen sobald es geht, aber bleiben Sie konsequent. So wird das Weinen bald nachlassen, da Ihre Tochter merkt, dass es bei Ihnen nicht die gewünschte Reaktion bringt. Sie wird erkennen, dass es Grenzen gibt, an die sie sich, wie alle Anderen auch- halten muß.
Bleiben Sie liebevoll, gelassen und konsequent! Bis bald?
von
Christiane Schuster
am 08.01.2001