Schönen guten Tag, ich wende mich an Sie weil ich langsam nicht mehr weiß, wie ich mit meiner Schwiegermutter umgehen soll. Sie war schon immer ein dominanter Mensch und auch von Natur aus sehr „hyperaktiv“ bzw. beinahe manisch. Hörte nie zu, redete pausenlos etc. Nun haben mein Mann und ich einen 6 Monate alten Sohn und große Probleme mit der Oma. Da ich eine sehr schwere Geburt inkl Trauma hatte, war sie gleich zu Beginn sehr präsent und half uns. Das ist bis heute so. Sie ist immer sehr hilfsbereit, erwartet aber umgekehrt, dass alles so gemacht wird, Wie Sie es für richtig hält. Sie meint es gut, aber viel zu gut. Sie hat mir permanent reingeredet, was ich wie bei unserem Sohn machen soll und was er braucht. Als würde sie meinen Sohn besser kennen und die bessere Mutter sein. Nachdem sie mehrmals versucht hat, die „Alleinherrschaft“ in der Betreuung ihres Enkels zu erlangen (neben uns, den Eltern, habe ich auch manchmal Hilfe von meinem Vater, über dessen Kinderbetreuungsfähigkeiten sie zB zu unrecht gelästert hat und betont hat, dass sie das eh alleine machen könnte), habe ich den Kontakt reduziert. Zuerst ich und dann mein Mann haben mehrmals versucht ein klärendes Gespräch zu führen, doch sie hat jedes Mal versucht das Thema zu wechseln oder nicht zugehört. Nach der Kontaktpause hat sie sich einmal versucht zusammenzureißen und ich habe gedacht, ich möchte ihren Enkel auch nicht ganz von ihr fernhalten, außerdem arbeite ich geringfügig schon wieder und brauche einmal die Woche eine betreuuung. Also habe ich ihr meinen Sohn wieder gebracht. Und beim Abholen ging es wieder los: zu dünne Socken, Wippe zu niedrig eingestellt, Schlafenszeit passt nicht, Essenszeit auch nicht usw. Bei allen Punkten weiß ich aber nur zu gut, dass sie für meinen Sohn super passen. Ich war dann schlichtweg zu erschöpft um wieder zu kontern, zumal sie unverbesserlich ist und meint, dass ihre Hilfsbereitschaft alles rechtfertigt. Lange Rede kurzer Sinn: nachdem wir vom Gespräch bis zur Kontaktpause alles durchhaben, gehen mir langsam die Möglichkeiten aus, was ich noch tun könnte. Auch mich macht das langsam fertig, weil sie mir das Gefühl gibt, keine gute Mutter zu sein. Ich denke der Ursprung liegt da an den ersten Wochen nach der Geburt, in denen ich schlichtweg nicht funktionieren konnte. Habe Sie vielleicht einen Rat für mich? Ganz abbrechen möchte ich den Kontakt nicht, denn es gibt da auch noch ihren Mann, also den Opa, der seinen Enkel über alles liebt, aber nie etwas gegen seine Frau sagen würde. Sehr gerne würde ich ihr ein Buch schenken, wo auch die Beziehung zwischen Mutter und Großmutter thematisiert wird bzw. die Rolle und Grenzen der Oma. Ich weiß, dass sie hier empfänglich wäre. Leider habe ich bis dato nichts dazu gefunden. Für jeden Rat wäre ich dankbar! Herzliche Grüße!
von geneva am 26.02.2018, 10:33