Claudia

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Claudia

Sehr geehrte Frau Schuster, mein Sohn ist jetzt 14,5 Monate alt und war bisher immer ein sehr guter Schläfer. Er hat vom ersten Tag an im Kinderzimmer, das ans Elternschlafzimmer angrenzt, alleine geschlafen. Seit ein paar Tagen ruft er ab nachts ca. 3-4 Uhr "Mama-Mama" wenn ich dann rüber gehe zu ihm, dann steigert er sich meistens noch viel mehr rein und ich darf nicht weg gehen. Wir haben ihn auch schon schreien lassen und sind alle paar Minuten rüber, aber er lässt sich nicht beruhigen. Geht mein Mann zu ihm, dann schreit er noch viel mehr nach Mama. Jetzt haben wir ihn schon 2 Mal nachts in unser Ehebett genommen. Er lässt sich dann schnell beruhigen und schläft aber auch erst nach über einer halben Stunde ein. Nun ist es so, dass ich selbst dann gar nicht mehr schlafen kann und für mein Mann dann die Nacht auch rum ist und er um kurz vor 6 Uhr aufstehen muss. Ich schlafe dann irgendwann mal ein und mein Sohn schläft auch. Ich kann aber wiederrum nicht früher aufstehen, als er aufwacht (gegen 9 Uhr), denn ich Kann ihn ja nicht alleine im großen Bett lassen, das ist ja zu gefährlich. Er hat sonst immer super gut geschlafen zuvor. Ab und zu habe ich ihn nachts auch mal Plappern hören, dann schlief er von alleine ein. Nachmittags schläft er ohne Probleme in seinem Bettchen ein und schläft knapp 3 Stunden und wenn er wach ist, dann erfahre ich das immer durch Zufall, weil er sich nachmittags nicht mal meldet, wenn er wach ist. Es hat sich nichts geändert in unserem äußeren Umfeld und mein Sohn läuft schon seit 2,5 Monaten. Er ist auch öfters bei Oma und Opa und auch sonst nicht immer auf mich bezogen. Aber seit ein paar Tagen, lässt er niemand außer Mama richtig an sich ran. Seit ein paar Tagen liebt er auch seinen Spieluhrenbär so sehr, dass man den Bär überall mitnehmen muss, aber der Bär nachts genügt ihn nicht - da braucht er noch zusätzlich Mama. Was können wir tun? Wir möchten ihn nachts nicht ins Ehebett nehmen. Zahnen tut er gerade eigentlich auch nicht. Ist das eine normale Phase in diesem Alter und gibt es sich wieder. Können wir etwas falsch machen? Danke für Ihre Antwort Claudia

Mitglied inaktiv - 08.12.2000, 09:59



Antwort auf: Claudia

Hallo Claudia Wacht Ihr Sohn z.Zt. nachts auf und weint, scheint er sich vor irgend Etwas zu erschrecken. Versuchen Sie abends herauszufinden, was ihn so intensiv beschäftigt, dass es ihn bis in seine Träume verfolgt."Besprechen" Sie abends mit ihm noch einmal den Tagesablauf. Dann werden Sie an seiner Mimik und an seiner Ausdrucksweise erkennen, was er noch nicht verarbeitet hat. Auskunft gibt manchmal auch ein Rollenspiel, wenn Sie nachmittags z.B. mit ihm ein Duplo-Haus bauen und dann "Familie" spielen. Ein Zusammenhang kann auch mit seinem gerade erlernten Laufen bestehen. Nun möchte er so viel erkunden, dass ihm einfach tagsüber die Zeit dazu fehlt. Nachts kann er sich im Halbschlaf nicht ganz orientieren und ruft seine vertrauteste Bezugsperson, die ihm bisher immer zur Seite stand, um Hilfe.-Bevor Sie ihn nachts in Ihr Bett holen, weisen Sie ihn auf seien Teddy hin, der ihn beschützen kann. Geben Sie ihm evtl. noch ein T-Shirt mit Ihrem "Duft" mit ins Bett, damit er stets Ihre Sicherheit gebende Nähe spürt. Versichern Sie ihm, dass Sie nebenan auch schön schlafen, damit Sie am nächsten Morgen wieder ausgeruht genug sind um mit ihm spielen zu können. Lassen Sie ein Nachtlicht brennen, damit er keine Angst vor der Dunkelheit haben muss. Lassen Sie ihn konsequent in seinem eigenen Bett mit der Begründung, dass er schon so viel gewachsen ist, dass Ihr Bett einfach zu klein für drei Personen ist. Erlauben Sie ihm dann morgens ins grosse Bett zum Kuscheln kommen zu dürfen, wenn der Papa schon aufgestanden ist. Viel Erfolg und: einen gemütlichen 2.Advent!

von Christiane Schuster am 08.12.2000



Antwort auf: Claudia

Hallo Claudia, ich kenne das: Wir hatten kürzlich die gleiche Sache. Nachdem ich unseren Sohn (18 Monate) zwei Nächte gegen vier Uhr zu uns ins Bett holte, kam er am dritten Abend auf die Idee, er könne von Anfang an im Elternbett schlafen. Wir hatten alles genauso wie Ihr: Von Anfang an alleine im Kinderbett im Kinderbett, anch 6/7 Wochen hat er durchgeschlafen und nachts gab es keine Probleme bis auf Zahnen oder Schnupfen etc. Ich habe mir zu diesem neuerlichen Schlafproblem (es gab ca. 4 Abende ein Ins-Bett-Bring-Problem mit Weinen) schließlich folgenden Gedanken gemacht: Er merkt so langsam. daß er und ich nicht identische Personen sind. Ich hatte das Gefühl, daß er es so langsam merkt. Und vielleicht aus Angst vor dieser Erkenntnis, daß er letztlich alleine ist (trotz Schmusetier), braucht er noch mal ganz intensiv die Mama. Auch kam es mir so vor, daß ich an den Tagen mich nicht ganz so viel mit ihm schmusend beschäftigt hatte wie sonst und daß er das jetzt nachts nachholen wollte. Wir hatten die ganze Sache aber nach einer Woche wieder im Griff. Über das, was Frau Schuster schrieb, werde ich auch noch nachdenken. Wir können uns ja hier lediglich Denkimpulse geben. Was in dem Kinderköpfchen gerade vorgeht, wissen wir letztlich leider nicht. Gute Nächte! LisaHE

Mitglied inaktiv - 08.12.2000, 14:16