Mein Sohn 3,5 geht nicht gern zum Arzt. Nasentropfen, Pflaster, Fiebermessen (im Ohr) ein Drama. Also lassen wir es wenn es irgendwie geht. Er meint sein Körper schafft das. Ein schöne Überzeugung, die ich ihm unbedingt lassen möchte. Nun hat er sich aber bei den Großeltern, sehr doll und tief geschnitten. Das musste mit so einem Tape geklebt werden. Wir sollen regelmäßig das darüberliegende „Pflaster“ wechseln. Ich weiß nicht wie. Er weint, ist total panisch, hat richtig Angst und versucht zu verhandeln. Festhalten ist keine Lösung. Auch drohen oder bestechen möchte ich nicht. Ich geh also auf ihn ein, rede, signalisiere ihm das ich ihn verstehe usw. aber es geht ihm nicht gut, ich merke das er kooperieren möchte was ihn noch trauriger macht weil er nicht kann. Heute fiel das Pflaster dann so ab (auch ein Drama) es musste also ein neues her. Dabei weint er aber nicht sondern lacht eher panisch. Haben Sie einen Tipp auch für zukünftige Dinge. Ich bin selber sehr emphatisch und sensitiv und leide sehr mit, ich denke das merkt er auch. Ich hab dann immer große Versagensängste als Mama ob ich so mitfühlend denn überhaupt auch ein guter „Leitwolf“ sein kann. Wie kann ich ihm die Angst nehmen? Wo könnte sie herkommen? Wie mache ich klar das es bei diesen Dingen keinen großen Spielraum gibt für Verhandlungen. Auch wenn wir mal zum Arzt müssen, es ist kaum möglich ihn zu untersuchen. Freue mich über Tipps. LG mickey
von
Mickey3
am 17.11.2020, 23:08
Antwort auf:
Angst vor Ärzten und sonstige Dinge
Liebe Mickey,
meine Vorrednerin hat schon ganz richtig geantwortet. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen. Versuchen Sie, Ihre Empathie nicht zu sehr nach außen zu tragen, damit Ihre Gefühle nicht zu sehr auf Ihren Sohn übertragen werden. Vielleicht kann der Papa so etwas wie das Pflasterwechseln übernehmen. Oft funktionieren Dinge, die mit einer Person nicht gut gelingen, mit einer anderen Person entspannter. Probieren Sie es gerne aus.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 19.11.2020
Antwort auf:
Angst vor Ärzten und sonstige Dinge
Leider ist es so, dass du ihn nicht überreden kannst. Dein "Mitleiden" macht es eher zu einem riesen Ding. Es wird noch dauern bis dein Sohn soweit ist einzusehen, dass manche Sachen einfach notwendig sind und er sich nur selbst schadet. Erklär vorher KURZ neutral und ehrlich was passieren wird. Sag ihm das du bei medizinischen Untersuchungen immer dabei bist. Das es ok ist, wenn man Angst hat aber die Maßnahme gemacht werden MUSS. Aber wenn es dann soweit ist, muss im Zweifel auch festgehalten werden. Du hilfst ihm nicht, wenn du mitleidest. Was wäre den die Alternative, wenn das Pflaster nicht gewechselt wird, die Medizin nicht eingenommen wird?
Klar du kannst es auch mit überrumpeln, Belohnung, "verstecken" von Medikamenten versuchen. Aber da kommt man schnell an seine Grenzen. Wenn es dir schwer fällt, könnte vielleicht der Papa, oder eine andere vertraute Person, solche Maßnahmen in Zukunft mit eurem Sohn durchführen?
Ich kenne diese Dramen auch, und es fühlt sich nicht gut an seinem Kind etwas aufzuzwingen. Aber es gibt nunmal Situationen, wo man als Eltern sich durchsetzten muss. Ein 3,5 Jähriger kann die Konsequenzen seiner Weigerung nicht einschätzen.
von
die_ente_macht_nagnag
am 18.11.2020, 06:39