Mutter-Kind-Bindung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Mutter-Kind-Bindung

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich habe eine Frage zur Mutter-Kind-Bindung. Mein Sohn (4Monate) schläft eigentlich von Anfang an alleine ein, egal ob Tag oder Nacht. Wir haben ein zu Bettgeh Ritual dass wir immer gemeinsam machen, dann lege ich ihn in sein Bett (Beistellbett im Elternschlafzimmer) und er schläft alleine ein. Manchmal quengelt er, dann gehe ich hin und streichle ihn, aber meistens schläft er nach 10-15min problemlos ein. Weinen tut er eigentlich nur wenn er im Kinderwagen einschläft. Er ist auch so ein sehr zufriedenes Kind das kaum weint und schon viel lacht. Allerdings liegt er lieber auf seiner Krabeldecke und wird unterhalten als auf dem Arm zu sein, dort quengelt er schnell. Ich streichle ihn beim spielen viel und suche häufig Augenkontakt. Mein Mann und ich sind seine hauptsächlichen Bezugspersonen, wobei mein Mann arbeitet. Verwandte und Freunde sieht er eher selten. Ich habe aber auch das Gefühl, dass es ihm egal ist, ob Mama oder jemand anderes kommt wenn er weint. Habe ich bei der Bindungsphase etwas falsch gemacht und schadet es der Mutter-Kind-Bindung dass ich ihn alleine einschlafen lasse? Vielen Dank für Ihre Antwort Evfa

von evfa am 19.04.2018, 20:12



Antwort auf: Mutter-Kind-Bindung

Scheinbar haben Sie Vieles richtig gemacht, wenn Sie ein so problemloses Kind haben. Zwei Punkte möchte ich anmerken: Es stört sicher nicht, wenn Sie dabeibleiben, bis Ihr Kind schläft. Die Anwesenheit alleine wirkt schon. Zum anderen ist es wichtig, die angenommenen Bedürfnisse des Kindes zu verstärken, nicht unbedingt die Eigenen. Versuchen Sie zu spüren, wann Ihr Kind Kontakt will, Sie ansehen will und verstärken Sie das mit Ihrer Handlung. Bemerken Sie was Ihrem Kind angenehm ist, ohne es zu bedrängen oder Nähewünsche zu fordern. Einschwingen auf das Bedürfnis des Kindes (Stern nannte das affect attunement) ist das Zauberwort. Aber wahrscheinlich machen Sie das alles schon. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 20.04.2018



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