pecanpie
Hallo,
mein Mann arbeitet als angestellter Landwirt. Im Frühjahr sind wir Eltern geworden. Seit Erntebeginn Mitte Juli ist mein Mann wie jedes Jahr kaum noch zu Hause. Er geht halb 7 morgens aus dem Haus und kommt meist gegen 23 Uhr nach Hause. Das 7 Tage in der Woche. Er sieht mich und unser Baby also quasi nur schlafend. Ein Ende ist erst Ende Oktober in Sicht. Die vergangenen Jahre kam ich ganz gut damit zurecht, aber jetzt mit Baby ist alles anders. Ich fühle mich oft allein und zwischendurch überfordert, weil ich auch gesundheitlich sehr eingeschränkt bin. Wie soll das werden, wenn ich auch wieder arbeiten gehe und noch mehr Aufgaben an mir hängen bleiben. Ich weiß, Alleinerziehende schaffen das auch, aber wenn man einen Mann hat, der eigentlich da sein könnte, tut es irgendwie weh. Er verpasst so viele kleine Erfolge und witzige Situationen mit unserem Baby. Das macht ihn natürlich auch traurig. Er ist selbst so unzufrieden mit seinen Kollegen und Arbeitsbedingungen und das stresst ihn zusätzlich. Er klagt schon über Herzrasen, Kopfschmerzen und Schwindel und ist verständlicherweise total übermüdet und kaum ansprechbar. Nur würde er nie den Mut aufbringen etwas anderes zu machen (Familienbetrieb) und finanziell wäre eine neue Ausbildung auch nicht drin. Aber der Gedanke an eine Zukunft, in der mein Mann immer in der schönsten Zeit des Jahres für mich und unsere Kinder nicht greifbar ist, macht mich einfach nur traurig was bloß tun?
Ich weiss schon was du meinst aber: 1. Weist du doch nicht erst heute um seinen job und es stand ja auch nicht im Raum ( so wie ich es lese und verstehe) das der Plan mit seinem job ein anderer war, als wie es jetzt ist. 2.sollte die Erkenntnisse , unzufrieden mit job und family zu sein doch , von ihm selber kommen , er ist doch schon gross....( Männer sehen das immer etwas anders als Frauen , was - Kinder aufwachsen sehen- betrifft. ) 3. Familie wie in einer Schmonzette ist eher selten der Fall, leider lebt man vorher in der pahantasie gern immer das Ideal von Mama-Papa- Kind im rama Modell, leider im realen Leben selten der Fall 4.bestimmt verdient er auch sehr gut, was euer Leben ja auch positiv pusht...was wäre, wenn er was anderes mit weniger Geld aber mehr Freizeit täte??
Solche Arbeitszeiten sind rechtlich nicht erlaubt.
Ich denke schon, dass er das selber schon weiss , nur aendert das ja nichts an der Gesamtsituation oder?
Eine Freundin von mir ist mit einem Tierarzt verheiratet. Es war nicht so extrem, wie bei Euch. Zumindest ein Tag die Woche war frei, aber es ging bei ihm auch bis 22 Uhr. Sie hatte die gleichen Gedankengänge wie Du. Bei Ihnen war es aber schon so, dass Ihr Mann damit genauso unglücklich war. Er arbeitet mittlerweile woanders. Deshalb die entscheidende Frage, was wlll Dein Mann? Die Arbeitszeiten sind jenseits von Gut und Böse, hält man das echt über acht Wochen durch? Und ist das für Angestellte in der Branche normal? Fühlt er sich seiner Familie verpflichtet, dass er das mitmacht? Kennst Du die Familie? Es bringt denen ja auch nichts, wenn er krank ausfällt. Arbeiten die alle soviel?
Ich finde, man sollte da ein paar Dinge voneiander trennen: 1.) Arbeitszeiten: Das ist so nicht erlaubt. Das MUSS er nicht machen. Er kann sich ggf. an die zuständige BG wenden oder ans Gewerbeaufsichtsamt. Die können ja "auch mal so" eoine Überprüfung anberaumen, das muss ja nicht zwingend erwähnt werden dass ER das war. Ich persönlich verstehe absolut, dass Erntezeit eine Auzsnahmezeit ist, aber zur Not müssen eben 2-3 Erntehelfer mehr ran. 2.) Zeit mit Euch während der Ernte / Zeit mit dem Kind: Das muss ER wissen ob er das will. Es liegt nicht an Dir es für IHn aschade zu finden wenn das Kind sich ohne papa auf den Bauch drehen lernt, den Zeh in den Mund steckt oder ohne ihn krabbelt. Das Muss ER wissen wie wichtig ihm das ist. Bei uns was ich die Hauptverdienerin moit einem leitenden Job 100 km weg von zuhause. Ganz ohne Arbeit ging es nicht und EZ gab es damals noch gar nicht. Aber auch wenn ich viel gearbeitet habe: ich habe mir ausbedungen gewisse Arbeiten von zuhause zu erledigen oder eben am nächsten tag. das geht bei Ernt nur eingeschränkt, ist mir klar, aber: siehe Punkt 1. 3.) Wenn Du wieder arbeitest geht es so eben NICHT mehr. Das Leben hat sich nicht nur für DICH geändert seit das Kind da ist, sondern auch für IHN. DAS muss/ sollte ihm klar werden/sein. Ihr habt ZUSAMMEN ein Kind und er soll bitte auch zur Kinderbetreuung beitragen. Und wenn es "nur" ist dass er Nachmittags 2-3 Stunden Kind und Haushalt übernimmt (bis Du daheim bist) und dann wieder aufs Feld rausgeht. ... oder über SEINEN Job wird waährend der Ernte eben Putzfrau und Kinderbetreuung organisiert 4.) Ist denn ein Ausgleich über's Jahr wenn die Erntezeit so extrem ist? Kannst Du darin Vorteile für Dich erkennen? 5.) Wenn ER unzufrieden ist, dann mus ER das ändern. das kannst Du nicht für ihn tun, ihn aber ermuntern. Dich sonst aber abgrenzen, Er ist schon erwachsen, er kann/muss für sich selbst fühlen und sprechen. LG D
Ich teile fast komplett Deine Meinung bis auf Punkt 1. Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitet er auf dem Familienhof. Er wird kaum Anzeige gegen seine Eltern erheben wollen.
Er soll ja nun nichtgleich Anzeige erstatten. Aber wenn man mal "beim Amt" vorspricht und bittet ggf. genau DIESEN Betrieb in die "Routineuntersuchungsliste" mit aufzunehmen.... Gruss D
Hm, also wir sind seit 11 Jahren zusammen, seit 5 Jahren Eltern, er ist seit seiner Ausbildung nur am WE zuhause, arbeitet auf Montage 300 km entfernt. Ich muss sagen, es hat mich nie gestört und stört mich auch jetzt nicht. Ich mach auch ziemlich alles, einfach weil die Alternative wäre, dass wir ansonsten am WE zusammen Haushalt machen und einkaufen müssten etc., das will ich auch nicht. Also habe ich meine wöchentliche Arbeitszeit vno 25 STd. auf 4 Tage aufgeteilt, an Tag 5 mache ich Haushalt und ansonsten, wenn Kind es mir erlaubt, unter der Woche auch noch was. Wir haben 1000 qm Garten, da fällt auch so einiges an. Einziges Problem, ich komme halt nicht weg, ich kann so gar nichts für mich machen, mich abends mal mit ner Freundin treffen, Sport, Schwimmen, nix, nicht mal Spazieren gehen, wenn Kind sich sträubt. Wenn dein Mann durch die Situation allerdings gesundheitlich schon angegriffen ist und du auch unglücklich bist, solltet ihr schon handeln. Hier gibt es große landwirtschaftliche Betriebe, die nicht im Familienbesitz sind, wo normale Arbeitszeiten herrschen. Oder kann der Familienbetrieb nicht mehr Personal einstellen?
Hattest Du nicht vor längerer Zeit schonmal über den Beruf Deines Mannes hier im Forum geklagt? Es ist also nicht erst so unangenehm für Euch, seit das Baby da ist, oder? Vielleicht verwechsle ich Dich aber auch. Jedenfalls kann man da wohl rein gar nichts machen, wenn Dein Mann absolut nichts verändern will. Er ist ein erwachsener Mann, er könnte ja auf eine veränderte Lebenssituation flexibel reagieren, etwas Neues wagen, umschulen (das wird finanziell gefördert). Leben ist Veränderung. Wenn wir erstarren, zahlen wir dafür einen hohen Preis. Und wenn er die Wünsche seiner Eltern (oder wer auch immer den Familienbetrieb führt) wichtiger findet als seine eigenen, IST er definitiv noch nicht erwachsen. Erwachsen werden heißt: auf die eigenen Bedürfnisse gut achten, sich auf Veränderungen einstellen und dadurch wachsen, und es heißt auch, sich von den Eltern abzulösen, selbst wenn dies einen Konflikt auslöst. Wenn da bei Deinem Mann nix an Initiative und auch innerem Wachstum ist, sehe ich nicht, was sich für Euch verbessern soll. Mir scheint, er hat sehr viel Lebensangst, aber wenn man Vater ist und eine eigene kleine Familie hat, muss man auch mal mutig sein! Vielleicht kannst Du mit viel Geduld, Hartnäckigkeit und Ausdauer ja doch mal auf ihn einwirken, dass er sich mehr zutraut. Pass dabei vor allem auf, dass nicht auch Du selbst eine "Da kann man nix machen"-Haltung pflegst. So wird das nichts! Natürlich geht z. B. eine Umschulung, selbst wenn das Geld dann vorübergehend knapper ist. Man muss halt wissen, was man will: Soll es besser werden, oder soll alles so unbefriedigend bleiben, wie es ist...? LG
Hallo, ich komme selbst aus der Landwirtschaft. Bei diesen Arbeitzeiten geh ich davon aus das er mittags bestimmt Pausen hat.. Freunde von uns in einer ähnlichen Situation haben sich gegen den Hof entschieden. Er war bei seinen Eltern angestellt und hat mit Ende 20 nochmal eine neue Ausbildung gemacht weil er das auf die Dauer nicht konnte mit Kind. Das Verhältnis ist dadurch massiv schwierig geworden. Als das Kind da war hat er 2 freie Abende gefordert und durchgezogen.... Das melken musste jemand anders machen und es war ihm egal. Es wurde gedroht mit enterben... aber sowas passiert leider. Das Problem ist nur dein Mann kann sich dagegen wehren... grüße
Hallo! 1. Arbeitszeit: Da Dein Mann Angestellter ist hat er doch bestimmt einen Arbeitsvertrag. Da würde ich reingucken was vereinbart ist. Für landwirtschaftliche Betriebe gibt es Ausnahmen des ArbZG. Normalerweise ist er vertraglich verpflichtet Überstunden, Mehrarbeit und Schichtarbeit in den geltenden gesetzlichen Bestimmungen incl. Ausnahmen zu leisten. (Ich gehe mal davon aus, dass im November, Dezember, Januar, Februar eher weniger Arbeitszeit anfällt ....). Ist es gesetzeswidrig was da am Hof läuft??? 2. Die berufliche Situation deines Manne ist Dir ja schon seit ein paar Jährchen bekannt, dass sich das nun mit Kind unerwartet beknackt darstellt ist nun Pech, aber auch nicht überraschend! Habt Ihr Euch vor Familiengründung oder eben als es sich angekündigt hatte keine Gedanken gemacht wie es weiter gehen soll? 3. Solange Dein Mann trotz psychosomatischer Folgen der Arbeitssituation nichts daran ändern will wird es dabei bleiben. 4. Wie lange habt ihr nach Möglichkeiten gesucht einen anderen Berufsweg zu gehen? Wer hat Euch beraten mit dem Ergebnis: Umschulung geht gar nicht! LG, 2.
Dein Mann hatte ein interessantes Jobangebot (April), hat sich aber ganz offensichtlich dagegen entschieden. Es bleibt also die Frage, warum dein Mann im ungeliebten Familienbetrieb bleibt? Diese Frage kann dir wohl nur er selbst beantworten.
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